Chefvolkswirt Dr. Mayr: Deutsche Industrie bleibt unter Druck

Die „harten“ Mai-Daten zur deutschen Industrie sind positiv ausgefallen. Die Nachfrage aus dem In- und Ausland hat sich nach dem Einbruch in den Vormonaten zumindest etwas erholt. Damit sinkt das Risiko eines erneut negativen BIP-Ergebnisses im zweiten Quartal. Im Trend bleibt die Entwicklung für die Industrie aber abwärtsgerichtet und die mittelfristigen Herausforderungen sind enorm, erklärt Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz. Eyb & Wallwitz | 06.07.2023 13:05 Uhr
Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz / © e-fundresearch.com / Eyb & Wallwitz
Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz / © e-fundresearch.com / Eyb & Wallwitz

Im Mai sind die Auftragseingänge in der Industrie um 6,4% zum Vormonat gestiegen, und damit deutlich stärker als erwartet. Etwa die Hälfte des Anstiegs geht auf Großaufträge aus dem volatilen Bereich des „sonstigen Fahrzeugbaus“ zurück. Aber auch in den anderen Bereichen der Industrie hat die Nachfrage demnach zugelegt. Besonders deutlich war der Anstieg der Auftragseingänge aus dem Ausland. Dagegen sind die tatsächlichen Warenexporte im Mai leicht gesunken (-0,3%). Mit den heutigen Daten wurde der starke Rücksetzer der Nachfrage aus dem März etwa zur Hälfte wieder aufgeholt.

Ausblick: Zyklische Geschäftsmodelle weiter wenig attraktiv

Die Mai-Daten zur Industrie zeigen, dass die deutsche Konjunktur in schwierigem Fahrwasser ist, nicht aber auf dem Weg in eine tiefe Rezession. Nach zwei Quartalen mit rückläufiger Wirtschaftsleistung könnte im zweiten Quartal eine schwarze Null unter dem Strich stehen. Die Aussichten bleiben aber mau. Gebremst durch die deutliche Straffung der Finanzierungskonditionen und die Abkühlung der globalen Nachfrage werden die stark zyklischen und exportabhängigen Bereiche der Wirtschaft unter Druck bleiben und auch im weiteren Jahresverlauf keinen positiven Wachstumsbeitrag liefern. Und die erst am Anfang stehende Transformation der Wirtschaft in Richtung CO2-Neutralität bringt perspektivisch erheblichen zusätzlichen Kostendruck gerade in den energieintensiven Segmenten. Hier ist das deutsche Geschäftsmodell besonders stark exponiert und die Hoffnungen auf ein grünes Wirtschaftswunder dürften sich als sehr optimistisch erweisen.

Von Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz

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