„Die Diskrepanz zwischen den europäischen und den US-amerikanischen Aktienmärkten ist auf mehrere – und zwar zwingende – Faktoren zurückzuführen. Aus globaler Sicht ist es inzwischen unbestreitbar, dass die Vereinigten Staaten die stärkste wirtschaftliche Dynamik aufweisen, so dass sie zum wichtigsten Motor des globalen Wachstums geworden sind. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass 87 Prozent der S&P500-Unternehmen im zweiten Quartal die Prognosen übertrafen oder Ergebnisse vorlegten, die den Erwartungen entsprachen, gegenüber nur 71 Prozent der Stoxx600-Unternehmen. Der europäische Index litt unter dem starken Gewicht des Energiesektors, dessen Gewinne im zweiten Quartal stark zurückgingen und dessen Aussichten für den Rest des Jahres ungünstig sind.
Für die US-Aktienmärkte sind die Aussichten hingegen noch vielversprechender als bisher. In den USA wurden bis Ende August für 26 Prozent der Unternehmen die Gewinnerwartungen nach oben revidiert; in Europa dagegen nur bei 6 Prozent. Das zeigt, dass es den amerikanischen Unternehmen besser gelingt, ihre Gewinnspannen selbst bei nachlassender Inflation zu schützen.
Die Fähigkeit, ihre Preissetzungsmacht zu bewahren, spiegelt die Stärke der US-Nachfrage wider. Darüber hinaus melden die US-Unternehmen einen Anstieg der Investitionsausgaben, eine unabdingbare Voraussetzung für den Erhalt und Ausbau von Marktanteilen.“
Von Mabrouk Chetouane, Head of Global Market Strategy bei Natixis Investment Managers
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