Barings-Strategin Belaisch: Warum wir uns nicht mehr fragen sollten, in welcher Phase des Zyklus wir uns befinden

Barings | 22.03.2022 08:58 Uhr
Agnes Belaisch, Europäische Chefstrategin, Barings Investment Institute / © Barings
Agnes Belaisch, Europäische Chefstrategin, Barings Investment Institute / © Barings
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Den Märkten Gehör schenken:

Nachdem zwei Schocks von historischem Ausmass die Weltwirtschaft - wahrscheinlich dauerhaft - aus der Bahn geworfen haben, ist es an der Zeit, sich nicht mehr zu fragen, in welcher Phase des Zyklus wir uns befinden. Russlands Krieg in der Ukraine verschärft die strukturelle Rohstoffknappheit, die aus der grünen Transformation und damit der Forderung nach einem Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen, noch bevor genügend erneuerbare Energien für das eigene Wachstum und das der übrigen Wirtschaft zur Verfügung stehen, resultiert. Die Rohstoffknappheit kommt zu einer Knappheit von Gütern aufgrund von pandemiebedingten Produktionsstörungen hinzu. Die Preise signalisieren Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage und diese Ungleichgewichte sind gerade grösser und schwieriger zu beheben geworden.

In dem Moment, in dem sich Verschiebungen im Zyklus mit Verschiebungen im Trend vermischen, lässt sich nicht definieren, wie die Normalität aussehen wird. Viele Anleger sind in Deckung gegangen, haben ihre Gewinne mitgenommen und ihre Verluste realisiert, um nicht noch mehr zu verlieren, wodurch die Märkte in den Keller gingen. Leider musste eine andere Gruppe von Marktteilnehmern inmitten der beiden Schocks kapitulieren: die Zentralbanken. Angesichts der ständig steigenden Inflation haben sie sich entschlossen, eine restriktive Haltung einzunehmen und zur Verschärfung der finanziellen Bedingungen beizutragen. Ihre Entscheidung ignoriert die zeitliche Verzögerung des mit Sicherheit eintretenden Wachstumseinbruchs durch den Kriegsschock und die geringe Wirksamkeit von Geldpolitik zur Verringerung der Auswirkungen eines solchen Schocks. Sie werden den Nachfragerückgang verstärken müssen, um zu versuchen, die Inflationserwartungen zu dämpfen.

In der Panik scheinen die Finanzpreise für das ungewohnte Auge törichte Signale zu senden, aber für diejenigen, die den Zyklus hinter sich gelassen haben, sind die Signale sehr vernünftig. Die Aufwertung des US-Dollars mag denjenigen absurd erscheinen, die den Beginn der Straffung durch die Fed mit einem risikofreudigen zyklischen Aufschwung in Verbindung bringen. Dennoch ergibt das Interesse an sicheren Häfen inmitten völliger Ungewissheit durchaus Sinn und wird dank steigender US-Zinsen auch gut belohnt. Dieser Trend ist wahrscheinlich von Dauer. Die Abflachung und bei einigen Laufzeiten die Inversion der US-Renditekurve könnte für diejenigen, die das Wachstumsrisiko in einem strukturellen Stagflationstrend sehen, anstatt sich auf eine zyklische Erholung zu konzentrieren, nicht nachvollziehbarer sein. Und warum wird die Renditekurve im Euroraum steiler, wenn die Erholung nicht im Gange ist? Dies deutet auf die Erwartung hin, dass die Europäische Zentralbank nicht aus der akkommodierenden Politik aussteigen will, wenn die Wirtschaft unter den Auswirkungen eines Krieges leidet. Die Anleger ziehen sich zwar zurück, aber nicht alle bleiben an der Seitenlinie. Hören Sie, was sie sagen.

Agnes Belaisch, Europäische Chefstrategin, Barings Investment Institute

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