Gröschls Mittwochskommentar: 11/2024

Der wöchentliche Blick auf die Märkte, (Geo-)Politik, Known Unknowns und andere wichtige Entwicklungen. Verfasst von e-fundresearch.com Gastautor Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH. Markets | 13.03.2024 12:00 Uhr
Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH / © e-fundresearch.com & interfoto
Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH / © e-fundresearch.com & interfoto

Nicht völlig übersichtlich die Gemengelage, oder? Die gestrigen Inflationsdaten aus den USA sind, man möchte versucht sein zu schreiben, erwartungsgemäß einen Tick höher ausgefallen als vorhergesagt. Offensichtlich war ein Gutteil der Marktteilnehmer aber auf eine noch höhere Zahl eingestellt, was dann nach einem kurzen Hick Up (die erste Bewegung geht eigentlich immer in die verkehrte Richtung :-)) dazu geführt hat, dass man mit allgemeiner Glücklichkeit aus dem Handel gegangen ist. Zur Stunde schaut es so aus, als würde das auch so weitergehen, hier kommt unterstützend hinzu, dass vom belgischen Beitrag zum europäischen Zentralbankkomitee – so ich das richtig verstanden habe – relativ unverblümt der Aufruf kommt, man möge doch die Zinsen eher früher als später senken und einen möglichen Policy Error in Kauf nehmen. We believe it’s going to work… und so. Bei mir verursachen solche Aussagen eher Bauchkrämpfe, aber der Markt – auch der Zinsmarkt *Kopfschüttel* - findet das offensichtlich ganz charmant. Würde mich wirklich interessieren was unser Leider-Nein-EZB Chef Jens Weidmann dazu gesagt hätte….

Aber sei´s drum, aufgrund des zunehmenden Fehlens richtungsgebender Impulse aus dem deutschsprachigen Raum (die Uschi gibt eh ihr Bestes! :-)), müssen wir uns wohl an eine mehr frankophon geprägte Gebarung gewöhnen. Shame on you, diesfalls in Richtung der britischen Inseln, grad wenn man Euch einmal wirklich gebraucht hätte, lasst ihr den Kontinent allein. ;-) Kommt DJ Trump im November auch noch zurück – und danach schaut´s leider momentan aus – bitte was tun wir dann völlig allein, führungslos, außer uns an die französische, zugegebenermaßen etwas schmale Brust werfen? Viktor, Robert und Herbert usw. unter Vladimirs Schirmherrschaft sind mit Sicherheit – und hier lehn ich mich mal weiter aus dem Fenster als sonst ;-) – wirklich keine Alternative, über die irgendwer, der auch nur über geschichtliches Volksschulwissen verfügt, nachdenken sollte.

In diesem Zusammenhang stellt sich insbesondere für uns Österreicher einmal mehr die Frage, ob´s Zeiten gibt, wo man sich für eine Seite entscheiden muss. Historisch war da allerdings die Trefferquote nicht immer besonders hoch ;-), wenn´s darum gegangen ist, ex ante die Richtige herauszufinden. Man versteht also eine gewisse Skepsis ganz gut, ist der Herr Karl doch das Role-Model der österreichischen Volksseele. :-)

Da sind wir jetzt aber wohl ein bisserl abgeglitten vom eigentlichen Thema, aber so wie everything tech ist, ist auch alles irgendwo Markt und auch der ist aktuell höchst undurchsichtig. Blicken wir also kurz auf ein Thema, das jahreszeitbedingt viele zumindest genauso wie die year-to-date Performance (die ist eh überall gut! :-)) bewegen dürfte: der Bonus. Man hört es gibt ihn weiterhin da und dort. War er früher in Wien vielerorts etwas, was nicht wirklich ins Gewicht gefallen ist (Du verdienst eh soviel und so…), womit man ja durchaus gelebt hat, waren die fixen Saläre ok und die Arbeitsplatzsicherheit höher als in anderen Jurisdiktionen. Das hat sich aber wohl in den letzten Jahren dann doch geändert. Der Teil mit der Arbeitsplatzsicherheit…. ;-)

Die Bonuskultur scheint sich, und da hab ich natürlich nur anekdotische Einblicke, aber nicht angepasst zu haben. Stellt sich natürlich die Frage, wie wir die besten jungen Köpfe im Land bzw. in der Industrie (und es ist hier nicht die Rede vom Risikomanagement etc. ;-)) halten möchten, wenn man sie kein Geld verdienen lassen will. Die Erfahrung der Arrivierten, die eh schon aufgegeben haben, sich zu ärgern, ist natürlich ohnehin unbezahlbar, aber irgendwann werden auch wir uns in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden. Hoffentlich. *lol*

Wir sehen also es besteht – mehr oder weniger dringender – Anpassungsbedarf auf multiplen Ebenen! :-)

Alles Liebe!

Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH

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Florian Gröschls obiger Kommentar stellt eine Markteinschätzung aufgrund von selbstentwickelten Systemen und persönlichen Erfahrung dar. Keinesfalls ist obiger Kommentar eine Empfehlung oder Meinung der ARC und/oder Florian Gröschl, Positionen welcher Art auch immer einzugehen.

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