Indien-Fonds: Turbulenzen nach der Wahl

Nach dem überraschenden Ausgang der Parlamentswahlen kamen Indien-Aktienfonds stark unter Druck. Aufgrund der gefallenen Aktienkurse und der vorherrschenden Ausverkaufsstimmung raten einige Fondsmanager jetzt zum Einstieg. Die kommenden Monsun-Regenfälle sollte man eventuell aber noch abwarten. Funds | 18.05.2004 10:46 Uhr
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Damit haben die wenigsten gerechnet: Die 57-jährige Witwe des früheren indischen Ministerpräsidenten Rajiv Gandhi gewann letzte Woche die Parlamentswahlen in Indien. Die Börse reagierte darauf verschnupft und die Kurse vielen rasant. Allein zwischen 7. und 14. Mai verlor der BSE 30 Index der Börse in Mumbai (vormals Bombay) rund zwölf Prozent, gestern allein noch mal 11 Prozent. Dabei erstreckten sich die Kursrückgänge auf alle Branchen. Insbesondere die Aktien aus der Energiebranche brachen stark ein: „Hier belastet die Unsicherheit über die ausstehende Privatisierungen, da fraglich ist wie stark kommunistische Parteien an der zukünftigen Regierung beteiligt sein werden“, erklärt Sanjiv Duggal, Fondsmanager des mit Abstand größten Indien-Aktienfonds HSBC GIF Indian Equity.

Markt jetzt günstig bewertet

Dabei sollte man aber laut Duggal nicht vergessen, dass das durchschnittliche KGV indischer Aktien bei nur zehn liege. „Und das bei einer Dividendenrendite von sieben Prozent“, so der Experte weiter. Duggal war vor der Wahl schon vorsichtig, da er mit einem Verfehlen der absoluten Mehrheit für Ministerpräsident Vajpayee gerechnet hat: „Die Cash Quote von über zehn Prozent wurde in den letzten Wochen aufgebaut, um das jetziges Niveau zum weiteren Einstieg zu nutzen“, berichtet er. Die Sektoren Technologie (z.B. Softwarehersteller) oder Pharma (z.B. im Generika-Bereich) sind derzeit übergewichtet und werden weiterhin nachgekauft.

HSBC rät zum Kauf

Und auch generell klingt Duggal jetzt optimistischer als noch vor einigen Wochen:  „Aufgrund der aktuell äußerst günstigen Bewertung nahe dem historischen Low sehen wir Kaufgelegenheiten, denn die politische Unsicherheit sollte weitgehend in den Kursen enthalten sein“. Der Indien-Experte gibt sich schließlich auch für den weiteren Reformkurs Gandhis optimistisch: „Die neue Regierung unter Führung der Kongress Partei wird wichtige Reformen, die von der alten Regierung eingeleitet wurden, weiter verfolgen“.

Rajiv Jain: Monsun noch abwarten

Rajiv Jain, Fondsmanager des Vontobel Fund - Far East Equity ist zwar auch optimistisch, wartet aber noch ab: „Denn wichtig wird auch der Verlauf der Monsun-Regenfälle, die im Mai beginnen.“ Denn würden diese nicht so gut ausfallen wie im Vorjahr, könnte sich dies aufgrund der Dominanz des Agrarsektors stark negativ auf die inländische Wirtschaft auswirken.

Wie reagierten die Fonds?

Eine kurze Analyse der Indien-Aktienfonds zeigt folgendes Bild: Im Zeitraum zwischen 7. und 14. Mai liegen die Fonds zwischen -8,1 (INVESCO GT India) und -12,7 (ACM India Liberalisation) auf Euro-Basis. Der BSE Sensex 30 Index verlor 12 Prozent (siehe Chart links).

Langfristig: HSBC GIF Indian Equity klar vorn

Langfristig ist das Bild klarer: Seit August 1996 liegt Sanjiv Duggal vom HSBC GIF Indian Equity mit kumuliert +486 Prozent klar vor dem ACM India Liberalisation Fund (+341 Prozent). Und auch anhand der risikoadjustierten Rendite weist Duggal die höchste Sharpe Ratio aller Indien-Aktienfonds  auf (siehe auch „Die besten Indien-Aktienfonds“ vom 11.12.2003).

Performancedaten per 14.5.2004 in Euro
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