Österreichische Aktien nicht mehr billig

Die Wiener Börse ist nach den jüngsten Kurs-Anstiegen jetzt nicht mehr billig, meint Jürgen Lukasser vom Constantia Austrian Equity Fund. Trotz Zukunftsvorsorge und Corporate Governance versprechen nur noch wenige Titel Potential. Welche das sind und warum der Fonds underperformt hat, lesen Sie hier. Funds | 23.10.2003 14:17 Uhr
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Wiener Börse maximal fair bewertet

e-fundresearch: Mit österreichischen Aktien konnte man dieses Jahr schon 22 Prozent verdienen. Der MSCI World und MSCI Europe stehen erst 7,5 Prozent höher als zu Jahresbeginn, der S&P 500 nur 3,6 Prozent. Ist der Wiener Markt jetzt noch attraktiv? Jürgen Lukasser: Der österreichische Markt hat in den letzten zwei bis drei Jahren die europäischen Börsen um kumuliert 50 bis 60 Prozent outperformt. Jetzt ist er aber nur noch maximal fair bewertet. Billig, auch verglichen mit den internationalen Märkten, ist er aber nicht mehr. Die Bedeutung der Einzeltitelselektion nimmt deswegen zu, da nur mehr weniger Aktien attraktiv bewertet sind.

Top-Favoriten: Andritz, Bank Austria, Böhler Uddeholm um Wienerberger

e-fundresearch: Welche zum Beispiel?

Jürgen Lukasser: Uns gefällt etwa eine Andritz. Dieser Titel ist fair bewertet und in seinem Segment Marktführer. Der Cash-flow wird weiters gehedegt, was das Währungsrisiko minimiert. Eine Bank Austria ist sehr stark in Polen engagiert und damit auch attraktiv. Böhler Uddeholm erscheint mit einer Dividendenrendite von fünf Prozent und einer Bewertung auf Buchwertniveau interessant. Aber auch einen Zykliker wie die Wienerberger sollte man sich anschauen.

Zukunftsvorsorge kein Turbo für Wiener Börse

e-fundresearch: Und wie stehen sie zur neuen Zukunftsvorsorge? Ist dies, wie oft behauptet, der Turbo für die Wiener Börse?

Jürgen Lukasser: Nein, das glaube ich nicht. Ein kontinuierlicher Mittelzufluss wird sicher die Liquidität erhöhen und ist positiv zu sehen. Aber dies in etwa nur im Umfang von etwa drei Prozent des durchschnittlichen Handelsvolumens. Riesig ist das nicht.

e-fundresearch: Und Corporate Governance: Wird das vielleicht zukünftig höhere Kurse in Wien rechtfertigen?

Jürgen Lukasser: Allein sicher nicht. Ich glaube das ist für ausländische Anleger schon eine Grundvorrausetzung ist überhaupt in Wien zu investieren.

BWT und Telekom Austria mit wenig Kursphantasie

e-fundresearch: Welche Branchen oder Einzeltitel würden Sie 2004 dagegen meiden?

Jürgen Lukasser: Es gibt in Wien nur weniger Werte, von denen man wirklich die Finger lassen sollte. Einige Titel haben aber sicher weniger Kursphantasie. Dazu gehören etwa eine BWT, weil die weitere Entwicklung der Halbleiterkonjunktur noch sehr unsicher ist. Die Telekom Austria ist auch schon sehr teuer bewertet und hat wenig Wachstumsmöglichkeiten.

Hohe Immobiliengewichtung als Grund für Underperformance

e-fundresearch: Ihr Fonds, der Constantia Austrian Equity hat dieses Jahr 15,2 Prozent dazugewonnen, der ATX im gleichen Zeitraum 22,4 Prozent und der beste Österreich-Aktienfonds, der Capital Invest Austria Stock, 24 Prozent. Warum diese eklatante Underperformance?

Jürgen Lukasser: Unser Fonds wird als Zukunftsvorsorgeprodukt eingesetzt und hebt sich von anderen insofern ab, dass er eine hohe Immobiliengewichtung von bis zu 40 Prozent hat und haben wird. In den klassischen ATX-Werten waren wir deswegen untergewichtet und etwa von einer Privatisierungsphantasie einer BBAG nicht so stark profitiert haben.


Das gesamte Interview mit Jürgen Lukasser finden Sie als Audio im Infocenter.


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