Mit einem Nettomittelzufluss von 916 Mio. Euro bei Publikumsfonds erreichte die CSAM Deutschland im ersten Halbjahr 2002 den höchsten Stand seit Markteintritt 1998. Das gesamte verwaltete Vermögen (AuM) stieg um 992,3 Mio. Euro auf 12,7 Mrd. Euro per 30.6.2002. „Aufgrund der volatilen Aktienmärkte und der unverändert schwierigen Marktsituation ist das auch im Branchenvergleich ein herausragendes Ergebnis“, so Claudia Blumenthal, Geschäftsführerin Mutual Fund Distribution bei der Halbjahrespressekonferenz in Frankfurt. Darüber hinaus konnte die Profitabilität durch eine sehr stabile Entwicklung der Gesamtkosten gesteigert werden, berichtet Dr. Hansjörg Herzog, CEO von CSAM Deutschland weiter.
Hauptverantwortlicher: CS Euroreal
Ermöglicht wurde der Mittelzufluss vor allem von einem Produkt: dem offenen Immobilienfonds CS Euroreal. Von den 916 Mio. Euro Nettozufluss stammen 1,1 Mrd. Euro von diesem Fonds. Aktienfonds mussten hingegen, gemäß dem Branchentrend, Federn lassen: Beim CD EF (Lux) USA flossen allein netto 161 Mio. Euro ab.
Hohe Cashquote als Ergebnis der Mittelzuflüsse
Der CS Euroreal, der derzeit 2,7 Mrd. Euro an Fondsvolumen hat, muss die hohen Mittelzuflüsse aber erst einmal verkraften. „Aktuell halten wir über 50 Prozent des Volumens in liquiden Mitteln, bis Jahresende wird diese Quote durch Investitionen in neue Immobilien-Projekte allerdings wieder unter 30 Prozent fallen“, erläutert Karl-Heinz Heuß, Leiter Immobilien CSAM, die Hauptproblematik. An eine Schließung des Fonds denkt er dennoch nicht, da der Fonds im Vergleich zu Konkurrenzprodukten noch verhältnismäßig klein sei.
Die Spitze der Open architecture
Als einen weiteren Grund für das doch recht respektable Gesamtergebnis nennt Herzog noch die breite Produktpalette: „Im Jahr 2000 waren unsere Aktienfonds sehr gefragt, jetzt sind es eben Immobilenfonds.“ Die zunehmende Aufnahme von Fremdprodukten in die Produktpalette der Finanzdienstleister, auch Open architecture genannt, helfe weiteres gerade ausländischen Fondsgesellschaften wie CSAM. „Begonnen hat diese Bewegung bei Aktienfonds, jetzt hat auch unser offener Immobilenfonds profitiert“, so Herzog weiter. Für die nächsten Monate rechnet er dann auch damit, dass die Bewegung auf Rentenfonds übergreift. Und Blumenthal verstärkt sogar: „Unser Haus schwimmt nicht nur auf der Open architecture Welle mit, sondern hat das Ziel, sich an die Spitze dieser Entwicklung zu setzen.“ Für Oktober ist mit dem Münchener Consulting Unternehmen FondsConsult die Veröffentlichung einer Marktforschungsstudie zum Thema "Anforderungen institutioneller Kunden an KAG´s und Consultants" geplant. "Ziel ist die weitere Optimierung der Service- und Beratungsqualität für Institutionelle", erklärt Rüdiger Sälzle, Geschäftsführer von FondsConsult.
Nur leichte Abflüsse bei Institutionellen
Die CSAM konnte sich aber auch im institutionellen Bereich recht wacker halten: Gegenüber dem Jahresanfang verringerte sich die Anzahl der verwalteten Spezialfonds um nur einen auf nun 37 per 30.6.2002. Das Volumen fiel dabei um 59,5 auf 3619,6 Mio. Euro. Damit liegt die CSAM nach der BVI-Statistik bei den ausländischen KAG´s auf dem zweiten Platz.
Trends bei Spezialfonds
„Das institutionelle Geschäft ist derzeit stark von den steigenden Ansprüchen der deutschen Spezialfondskunden geprägt.“, beschreibt Herzog. So gibt es einen deutlichen Trend zur Aufspaltung der Wertschöpfungskette in die Bestandteile Kapitalanlagegesellschaft, Portfoliomanagement (Advisory), Depotbank und Brokerage. Auch sei die Transparenz in der Gebührenstruktur ein langfristiger, struktureller Trend. Darüber hinaus gewinnt die Beratung von institutionellen Anlegern durch unabhängige Consultants weiter an Bedeutung, ergänzt Herzog dann noch.