Fondsmanager: Immer weniger Optimisten

Die internationalen Fondsmanager erwarten zwar keinen baldigen Rückfall in eine Rezession - aber den Glauben an eine weltweite Erholung der Wirtschaft haben sie verloren. Das zeigt die aktuelle Merrill Lynch-Umfrage unter rund 300 Fondsmanagern. Funds |

Der Anteil der Optimisten ist in den letzten Monaten deutlich gesunken. Im August setzten deutlich weniger Fondsmanager auf eine wirtschaftliche Erholung als noch im Mai und Juni. Die Erwartungen der Investoren an Wachstum und Gewinn sind ebenfalls deutlich geringer als in den Vormonaten.

Allerdings: Noch sind für Aktienmärkte und Kursentwicklung die Optimisten insgesamt in der Mehrheit – wenn auch mit sinkender Tendenz. 32 Prozent der befragten Manager erwarten zweistellige Kurssteigerungen in den kommenden zwölf Monaten, 45 Prozent erwarten einstellige Steigerungen. Entsprechend niedrig sind im Moment die Cash-Quoten der Investoren. Sie liegen weltweit unter fünf Prozent.

Hoffnung liegt auf Aktien

Aktien will eine große Mehrheit der Fondsmanager die Treue halten. 61 Prozent erwarten, dass Aktien in den nächsten zwölf Monaten besser abschneiden werden als Rentenpapiere. Gegenüber den Vormonaten ist die Zahl allerdings deutlich gesunken.

Erste Sparinvest erwartet kurzfristige Kurssteigerungen

Auf Aktien setzt zum Beispiel die österreichische Fondsgesellschaft Erste Sparinvest. Die Chance auf einen kurzfristigen deutlichen Anstieg der Märkte sei gut, meint Geschäftsführer Franz Gschiegl. Allerdings rechnen die Experten der Ersten Sparinvest weiter mit großen Schwankungen. "Sollten weitere Unterstützungslinien fallen, schließen wir nicht aus, das der Aktienmarkt noch einmal um 20 Prozent nachgibt", sagt Harald Egger, Chefstratege der Österreicher.

"Aus heutiger Sicht erwarten wir für den Herbst eine Verbesserung der allgemeinen Situation“ und Kursgewinne, sagt auch Fondsmanager Wolfgang Gänsdorfer von der Wiener Amis Asset Management Services. Amis werde darauf mit einer allmählichen Anhebung des Aktienanteils in ihren Portfolios reagieren.

Morgan Stanley: "Jetzt Aktien kaufen"

Auch Morgan Stanley zählt zu den Aktien-Anhängern. "Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um aus dem Renten- und Geldmarkt auszusteigen und auf Aktien zu setzen", meint Morgan Stanley-Stratege Richard Davidson. In den nächsten zwei bis drei Monaten werden sich die europäischen Aktien stabilisieren und die Märkte seitwärts laufen, erwartet Davidson. 

Europa: Weiter Übergewicht, weniger Zuversicht

Insgesamt blicken die Fondsmanager deutlich weniger zuversichtlich nach Europa als in den Vormonaten, zeigt die Merrill Lynch-Studie. 21 Prozent halten die Gewinnaussichten dort für besonders schlecht. Im Juli waren es lediglich 14 Prozent. "Das Vertrauen in eine kräftige Erholung schwindet", heißt es auch bei der Adig. Der stärker werdende Euro mache die europäischen Märkte bei internationalen Investoren allerdings attraktiver.

Trotz Vertrauensverlust bleibe "die Übergewichtung der Eurozone insgesamt unverändert", berichtet Merrill Lynch-Chefstratege David Bowers. Auch die Schwellenländer seien in den Portfolios weiter übergewichtet. Dort erwarten immerhin 35 Prozent der Befragten gute Gewinnaussichten. Die Erste Sparinvest etwa hält ihre Übergewichtung in Osteuropa und will auch europäische Aktien jetzt auf neun Porzent gegenüber dem Index hochfahren.

Zurückhaltung bei den US-Märkten

Gegenüber dem US-Aktienmarkt zeigen sich die Fondsmanager wie in den Vormonaten zurückhaltend. 29 Prozent beurteilen die Gewinnaussichen amerikanischer Unternehmen als besonders schlecht; 53 Prozenten halten die USA für den relativ am meisten überbewerteten Markt. Immerhin eine leichte Verbesserung der Meinungen ist aber feststellbar: Im Vormonat hatten sich noch 34 Prozent skeptisch gegenüber den USA geäußert.

Mehr Gewicht für defensive Branchen

Von Unternehmen erwarten Fondsmanager im August vor allem, dass sie Schulden zurückzahlen und durch Kosteneinsparungen Gewinne generieren. Bei den Sektoren haben konjunkturabhängige Werte deutlich an Beliebtheit verloren. Nur noch 52 Prozent der Manager setzen für die nächsten zwölf Monate auf die zyklischen Sektoren – in den Vormonaten waren es noch über 70 Prozent. Entsprechend gewachsen ist der Anteil von Anhängern konjunkturunabhängiger Branchen. 36 Prozent der Fondsmanager rechnen damit, dass diese besser abschneiden werden.

Pharmatitel sind gefragt

Auch Morgan Stanley nimmt Zykliker aus dem Portfolio. Die Fondsgesellschaft setzt nach Angaben von Davidson zunehmend auf Growth-Werte. "Wir haben zum Beispiel Titel aus den Bereichen Pharma und Telekommunikation nachgekauft." Pharmatitel liegen übrigens allgemein im Trend, zeigt die Merrill Lynch-Fondsmanager-Studie.

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