Das muss ein Fonds erst einmal verkraften: 1,75 Milliarden Euro flossen dem Haus-Invest in den ersten sechs Monaten 2002 zu. Damit liegt das Fondsvermögen mittlerweile bei 8,8 Milliarden Euro. Der Immobilienfonds der Commerz Grundbesitz profitierte eindeutig von der anhaltenden Börsenschwäche.
Anleger suchen Zuflucht in Immobilienfonds
"Anleger resignieren angesichts der Börsenschwäche und suchen Zuflucht in Immobilienfonds", sagt Dietmar Müller, Sprecher der Commerz Grundbesitz. Beigetragen zu den hohen Mittelzuflüsse hat aber auch eine Verkaufsoffensive in den Filialen der Commerzbank und dem Vertriebspartner DBV Winterthur. Denn: "Fonds werden nicht gekauft, sondern verkauft", sagt Müller.
Zuflüsse werden rasch investiert
Bereits vergangenes Jahr verzeichnete der Haus-Invest hohe Zuflüsse. Die Commerz Invest hat diesem Wachstum Rechnung getragen und Personal eingestellt. Ein Team von mittlerweile 140 Mitarbeitern sorgt dafür, dass die hohen Mittelzuflüsse investiert werden. Konsequenz: Derzeit hat der Fonds eine freie Liquidität von nur zehn Prozent. Diese werden in kurzfristigen Termingeldern zwischengeparkt.
Fast alle Immobilien vermietet
Auf die Suche nach interessanten Objekten geht der Fonds in ganz Europa. Gewerbe-Immobilien wie Büros oder Einzelhandelsflächen machen etwa 97 Prozent des Fondsvermögens aus. Aktuell ist der Fonds mit 26,4 Prozent am stärksten in französischen Immobilien investiert. "In Paris herrscht eine hohe Nachfrage nach Büroräumen, so dass die Objekte voll vermietet sind", sagt Dietmar Müller. Die durchschnittliche Vermietungsquote aller 134 Fondsobjekte liegt bei 98,5 Prozent. In der Länderaufteilung folgen auf den weiteren Plätzen Deutschland mit 25 Prozent und Großbritannien mit 19,7 Prozent.
Zweimalige Fondsmanagerin des Jahres
Verantwortlich für die Auswahl der Objekte sind die drei Geschäftsführer der Commerz Grundbesitz: der Belgier Rolf Chenu, der Niederländer Arnold de Haan und die Deutsche Bärbel Schombeck. Letztere wurde vom Magazin FINANZEN 1994 und 1996 zur Fondsmanagerin des Jahres gekürt.
30 Prozent Zuwachs in fünf Jahren
Anlegern bringt der Haus-Invest eine kontinuierliche Wertentwicklung. Grund: Immobilien werden nicht laufend wie Aktien bewertet, sondern nur einmal pro Jahr. In den vergangenen fünf Jahren brachte der Fonds Anlegern so einen Wertzuwachs von 30 Prozent. Das entspricht einer jährlichen Durchschnittsrendite von 5,4 Prozent. Damit zählt er zu den besten offenen Immobilienfonds am Markt. Im laufenden Jahr liegt der Wertzuwachs bei 3,0 Prozent.
Keine Spekulationsblase in Europa
In den USA warnen einige Ökonomen allerdings vor einer Immobilienblase. Zu stark seien dort die Preise gestiegen. Eine Spekulationsblase bei der Bewertung von europäischen Immobilien erwartet Müller jedoch nicht: "Die Immobilienbranche reagiert auf die schwächere Nachfrage und baut weniger. Das spricht mitnichten für eine Blase wie zu Beginn der 90er Jahre."