Anlageprofis sind nervös

Allein im Juli haben die meisten Börsen zweistellig verloren. Schuld sind vor allem institutionelle Anleger wie Versicherungen. Diese sind gezwungen ihre Aktienbestände abzubauen, um überhaupt noch den Garantiezins der Lebensversicherungen garantieren zu können. e-fundresearch ist der Frage nachgegangen, wie sich Vermögensverwalter in einer solchen Situation verhalten. Funds |

Anleger stark verunsichert

Der Vertrauensverlust trifft die gesamte Finanzbranche. In den USA, wo nach Schätzungen der Regierung etwa 80 Prozent der Bevölkerung Wertpapiere besitzen, fliehen viele aus den Aktienmärkten. Alleine in der vergangenen Woche verkauften Anleger in den USA genauso viele Fondsanteile wie im gesamten Monat Juni. Die Nerven bei allen Beteiligten liegen also blank. Auch in Deutschland bemerkt man die Verunsicherung, etwa durch die Rekordzuflüsse in Immobilien- und Geldmarktfonds.

Versicherer haben massiv Aktien verkauft

Die deutschen Fondsgesellschaften verbreiten unisono, dass sie weder kaufen noch verkaufen. Man hätte genügend Cash-Bestände, heißt es. Während die meisten Fondsgesellschaften anscheinend noch stillhalten, sind die Lebensversicherer längst dabei, große Wertpapierbestände abzustoßen. „Alle Versicherer haben auf breiter Front Aktien abgebaut“, sagt Rolf Stegemann-Kühnert, Händler bei der BHF-Bank.  „Viele Versicherer machten ihre Aktienpakete platt“, bestätigt ein Händler der Bayerischen Landesbank. Bei den Versicherungsgesellschaften sei Panik ausgebrochen , weil sie die gesetzlich garantierte Rendite von 3,25 Prozent dieses Jahr durch Kursgewinne, Dividenden und Zinsgewinne kaum erwirtschaften können.

Defensiver Kurs bei Vermögensverwaltern

Viele Vermögensverwalter versuchen, das Schlimmste abzuwenden.  Der Anteil an Aktien wurde dort bereits in den vergangenen Monaten auf ein Minimum reduziert. „Wir haben die Barquote bis zur Schmerzgrenze hochgefahren“, sagt Eberhard Weinberger, von der Dr. Jens Ehrhardt Kapital AG.
Auch Feri Trust in Bad Homburg hat den Aktienanteil in den Portfolios im Laufe der vergangenen zwölf Monate von 50 auf 15 bis 20 Prozent reduziert. Die Bad Homburger erwägen aber, ob sie nicht langsam wieder stärker einsteigen sollten.

Hohe Cashquote selbst in dynamischen Depots

Auch die Vermögensverwalter, die von der Firstfive AG beobachtet und analysiert werden verhielten sich defensiv. In den über 300 Depots von Banken und Vermögensverwaltern, die  Firstfive überwacht, herrscht Ruhe. „Selbst in den dynamischen Depots mit einer Aktienquote von normalerweise 80 bis 100  Prozent beträgt der Cashbestand derzeit bis zu 45 Prozent“, sagt Sönke Köhler von Firstfive. Die Handelsaktivitäten der von firstfive beobachteten Vermögensverwalter kamen inzwischen fast völlig zum Erliegen. „Auf dem Niveau der Märkte sehen die Asset Manager offenbar keinen Grund mehr zum Handeln“, sagt Köhler.

Profis sind nervös

Was aus den Portfolios ausgeräumt werden sollte, sei geräumt. „Auffällig ist zudem die zunehmende Nervosität unter den Profis“, hat der Firstfive-Mann beobachtet. Wenn die Manager handeln würden, dann nur unter sehr kurzfristigen Gesichtspunkten. Auch hierbei sei kein Trend zu beobachten. „Die Vermögensverwalter kaufen, wenn überhaupt, nur selektiv zu“, so Köhler. Der einzige Trend sei, dass Europa den USA vorgezogen werde und das Asien und die Emerging Markets so gut wie keine Rolle spielen. „Für längerfristige Neuengagements sehen die Verwalter offenbar den richtigen Zeitpunkt noch nicht gekommen“, lautet Köhlers Fazit.

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