Ein „optimiertes, lebenszyklusorientiertes Modell“ sei die BonusRente, wirbt die Deka. Das Mischungsverhältnis im Fondsdepot orientiert sich am Alter des Anlegers. Investiert wird in internationale Aktien, Euroland Renten und Euroland Immobilien. Dafür hat die Deka eigens acht neue Fonds aufgelegt, die nur im Rahmen der BonusRente zum Einsatz kommen: ein internationaler Aktienfonds, ein gemischter Wertpapier- und Immobilienfonds sowie sechs Mischfonds mit Aktien- und Rentenpapieren. Die Fonds sollen nach Deka-Angaben indexnah gemanagt werden.
Keine Erfahrungswerte bei neuen Fonds
Die Qualität des Fondsmanagements ist entscheidend für den Anlageerfolg mit einem Riester-fähigen Fondsprodukt. Dieses zu beurteilen, ist für den Kunden bei neu aufgelegten Fonds aber fast unmöglich. Leichter als bei Deka haben es Riester-Fonds-Sparer da zum Beispiel bei DWS oder Union Invest, die bewährte Fonds in ihre Riester-Produkte integriert haben. Bei denen geben Vergangenheitsleistungen und Ratingergebnisse einen Anhaltspunkt dafür, wie gut der Fonds ist.
Automatische Umschichtung alle fünf Jahre
Alle fünf Jahre wird bei der Deka-BonusRente automatisch umgeschichtet – dabei erhöht sich jedesmal der Rentenanteil im Riester-Depot. Ziel: „Volatilität und Risiko werden sukzessive reduziert“, erklärt Produktmanager Klaus Lippert. In den ersten Jahren kann die Aktienquote, je nach Dauer der Ansparphase, bei 100 Prozent liegen. Wichtig für Anleger, denn hohe Aktienquoten erlauben auch hohe Renditechancen. Mit dem 55. Lebensjahr beginnt die Sicherungsphase, in der die Aktienquote zwischen Null und 30 Prozent liegen soll.
Beispiel: Ein Anleger, der mit 35 Jahren einen Deka- Vertrag abschließt, hat in den ersten zehn Jahren eine Aktienquote von 100 Prozent. Mit 45 Jahren sinkt sie auf 75 Prozent und mit 50 Jahren schließlich auf 50 Prozent. Fünf Jahre später beginnt die Sicherungsphase und mit ihr eine weitere Reduzierung des Aktienanteils.
100 Prozent Aktien bis zum 55. Lebensjahr möglich
Eine Besonderheit: Wer schon mit Mitte 20 einen Vertrag abschließt, behält eine Aktienquote von 100 Prozent bis zum Beginn der Sicherungsphase, also bis zum 55. Geburtstag. So lange können Anleger bei kaum einem anderen Riester-Fondsprodukt ausschließlich auf Aktien setzen. Das mache der quantitative, mathematisch orientierte Ansatz der Deka-BonusRente möglich, erklärt Lippert.
Börsensituation und Risikoneigung werden nicht berücksichtigt
Nachteil aber: Für die Mischung ist nur das Alter des Anlegers ausschlaggebend. Der Kunde hat keinen Einfluss darauf, in welche Fonds investiert wird. Auch die individuelle Risikoneigung wird nicht berücksichtigt. Genauso wenig die aktuelle Börsensituation. Das kann sich nachteilig auswirken. So werden Aktien- in Rentenfonds eingetauscht, selbst wenn die Börsen gerade in den Keller gegangen sind. Statt Schwächephasen auszusitzen und auf steigende Kurse zu warten, werden durch die automatische Umschichtung Kursverluste realisiert – zum Nachteil des Anlegers. Anders geht zum Beispiel die DWS vor, bei der nicht nur das Alter des Anlegers, sondern auch die Marktphase bei der Fonds-Mischung berücksichtigt wird.
Die üblichen Kosten
Wichtiges Kriterium bei der Entscheidung für eine Riester-Fondslösung: die Kosten des Produktes. Die liegen bei der Deka-BonusRente im Rahmen des für Fondsprodukte Üblichen – und deutlich geringer als die Kosten, die bei den meisten Versicherungsprodukten anfallen. Die Ausgabeaufschläge der Fonds betragen 3,5 Prozent, die Verwaltungsgebühren zwischen 0,7 und einem Prozent. Dazu kommt die jährliche Depotgebühr von zehn Euro (nur fünf Euro für 2002) und eine Depotbankvergütung von 0,1 Prozent des angesammelten Kapitals. Anbieterwechsel oder die Kündigung des Vertrages – nach der man die bisher erhaltene Riester-Förderung zurückzahlen muss – kosten jeweils 50 Euro.
Keine zusätzlichen Versicherungsbausteine
Zusätzlichen Berufsunfähigkeits- und Hinterbliebenenschutz kann der Anleger in die Deka-BonusRente nicht einbauen. Die Rentenzahlung erfolgt zunächst als Auszahlplan; ab dem 85. Lebensjahr schließt sich, wie vom Gesetzgeber gefordert, eine Rentenversicherung an, die lebenslange Zahlungen sicherstellt. Wie bei allen Riester-Produkten muss die Deka den Kunden garantieren, dass zu Beginn der Rentenphase mindestens die Summe der eingezahlten Beiträge und Zulagen im Riester-Depot vorhanden sind.
Fazit
Ein interessantes Modell besonders für junge Anleger, die sich hohe Aktienquoten möglichst lange sichern wollen und die kein Interesse an zusätzlichen Versicherungsbausteinen haben. Wer bei der Auswahl der Fonds mitentscheiden will, ist dagegen nicht gut bedient.
