Moderate Verschuldung der Emittenten
Beim Thema Verschuldungsgrad liegt der Fokus auf moderater Verschuldung. Thorsten Vetter: "Die Bonität der Emittenten ist für uns ein sehr wichtiger Faktor. Ca. 9 Prozent des Fondsvermögens ist in Wandelanleihen von staatlichen Emittenten investiert und ungefähr 20 Prozent in Emittenten, die keine Schulden, sondern eine Netto-Cashposition aufweisen und sogar im Segment der Emittenten mit höherer Verschuldung im Fonds, das knapp 15 Prozent repräsentiert, kommt der Großteil aus dem Immobilienbereich. In diesem ist ein gewisser Leverage aber branchentypisch. Die Bilanzen der Unternehmen können diese Verschuldung aber tragen. Wir bevorzugen Unternehmen, die grundsätzlich in 4-5 Jahren ihre Schulden aus dem Free-Cash Flow bedienen und abbauen können."Bereits zu Beginn des Jahres 2008 wurden die Bestände in Banken und Versicherungen abgebaut, da die Fondsmanager nicht mehr von der Qualität der Bilanzen überzeugt waren und das Maß an Intransparenz einfach zu hoch war. Dafür wurden Unternehmen, die Sachwerte verkörpern, stärker gewichtet - u. a. sind auch rund 6 Prozent in Wandelanleihen von Goldproduzenten investiert.
Attraktive Seitwärtsrendite und Aktienpotenzial
Bei Wandelanleihen hat der Investor das Recht, als Rückzahlung entweder den Nominalbetrag der Anleihe oder eine feste Anzahl von Aktien zu verlangen und er wird sich je nach Marktlage und Aktienkurs für die vorteilhaftere Variante entscheiden. Der Anleihenwert stellt somit einen Mindestwert dar - unter Berücksichtigung einer entsprechenden Bonität des Emittenten. Darunter kann der Wert der Wandelanleihe bei sinkenden Aktienkursen nicht fallen.
Thorsten Vetter: "Wir unterscheiden uns auch von anderen Fonds dadurch, dass wir auch in Seitwärtsmärkten mit der aktuellen Positionierung eine attraktive Rendite von etwas mehr als 4 Prozent liefern. Diesen wichtigen Faktor kombinieren wir mit einer sorgfältigen Aktienauswahl, die sich auf eigene Bilanzanalysen stützen kann. Diese Charakteristik ist auch in einem - relativ zum Markt - geringerem Delta von 28,2 Prozent abzulesen. Der Marktdurchschnitt liegt hier um rund 10 Prozent höher und repräsentiert somit mehr Aktienrisiko."
Die durchschnittliche Restlaufzeit des FvS Wandelanleihen liegt bei 3,2 Jahren und die modified Duration bei 2,9. Durch eine Diversifikation über rund 75 Titel wird das Risiko eines Ausfalls deutlich reduziert.
Markt für Wandelanleihen wieder stabilisiert
Nach den massiven Marktverwerfungen im Jahr 2008 konnte sich der Markt für Wandelanleihen ab November 2008 erholen und stabilisieren. Nachdem der FvS Wandelanleihen Global im Jahr 2008 gemeinsam mit dem Index eine negative Entwicklung von -28,2 Prozent verzeichnete (UBS Global Convertible Investment Grade Hedged Index: -28,6 Prozent) konnte der Fonds im vergangenen Jahr mit +36,3 Prozent gegenüber dem Index (+24,5 Prozent) eine deutliche Outperformance erzielen und den Index schlagen.
Thorsten Vetter: "Hervorzuheben ist, dass diese Outperformance im Prinzip mit geringeren Aktienmarktrisiken verbunden war, was sich auch in einer gleichmäßigeren Performanceentwicklung niederschlug. So lag die Fondsvolatilität über ein Jahr bei 4,15 Prozent vs. 8,15 Prozent für den Index. Die Sharpe Ratio lag bei 8,45. Im Vergleich zu anderen Fonds lohnte sich der Verzicht auf synthetische Wandelanleihen."
Wandelanleihen für jede Wetterlage - Inflation oder Deflation
In seinem Marktausblick für 2010 betont Thorsten Vetter, dass im Rahmen der Anlagestrategie die Kombination einer höheren Rendite mit einer guten Einzeltitelselektion von großer Bedeutung sein wird. Nach den starken Kursanstiegen am Aktienmarkt zum Ende des Jahres hatte Vetter bereits zu Beginn des Jahres keine substanziellen Wertbeiträge vom Aktienmarkt erwartet. Umso mehr Bedeutung kommt dem Stockpicking zu. Auf der Zinsseite wurden zu Beginn des Jahres für 2010 steigende Zinsen - jedoch keine Sprünge - erwartet (max. +1 Prozent).
Für Investoren, die eine Absicherung gegenüber beiden Extrem-Szenarien auf der Makro-Ebene - Inflation und Deflation - suchen, könnten Wandelanleihen eine sehr attraktive Alternative darstellen.
Im Umfeld einer steigenden Inflation würden Geldwerte zunehmend verfallen und Anleihen würden ihren realen Wert verlieren. Dagegen würden Sachwerte und Aktien überleben. Der Wandelanleihen-Investor könnte damit von der Aktienkursentwicklung relativ profitieren und damit auch den Vermögenserhalt sichern.
Im Falle einer Deflation verfallen Sachwerte und Aktien verlieren auch stark an Wert. Zum Unterschied dazu überleben Anleihen und andere Nominalwerte. Auch Wandelanleihen werden zu pari zurückgezahlt, sofern der Schuldner überlebt und dadurch wird der Vermögenserhalt sichergestellt.
Die Einschätzungen und Meinungen der Ökonomen bezüglich der zukünftigen Entwicklung liegen aktuell noch sehr weit auseinander. Die Gefahr einer Inflation wird als nicht sehr groß eingeschätzt und bei dieser Einschätzung wird auch die potenzielle Handlungsstrategie der EZB berücksichtigt, die sich wohl auch in Zukunft auf die Wahrung der Preisstabilität konzentrieren sollte. Obwohl die Mehrheit der Ökonomen und Analysten die Gefahr der Deflation als sehr gering eingeschätzt, so wird sie von den wenigsten Marktteilnehmern nicht gänzlich ausgeschlossen - vermutlich auch deswegen, weil man mangels Erfahrung nur sehr wenig über den Ausweg aus einer deflationären Entwicklung weiß. Wandelanleihen mit einem Fokus auf hohe Qualität des Emittenten bieten hier einen konkreten Schutz in beiden Extremszenarien.