Die Turbulenzen an den Börsen halten die Finanzwelt ebenso in Atem wie der Klimawandel, wenn in den Abendnachrichten über die jüngsten Naturkatastrophen berichtet wird. Aber jeder Wandel bringt auch neue Chancen. Für Anleger bringt die prognostizierte Klimaänderung die Chance, auf einen der Megatrends der kommenden Jahrzehnte zu setzen und zu verdienen. Um die negativen Folgen des Klimawandels zu verhindern, müssen Milliarden Franken in neue Technologien, Prävention, Anpassung und Schutz investiert werden. Zu den Klimaschutz-Profiteuren gehören die Branchen nachhaltige Wasserwirtschaft, Mobilität (Bahnen, Hybrid-Autos, etc.) sowie natürliche Ressourcen (Agrar).
EBK gibt Oyster grünes Licht
Der globale Markt für grüne Technologien wächst Tag für Tag. Am Freitag hat die Eidgenössische Bankenkommission (EBK) den Vertrieb eines neuen Klimafonds, Oyster Global Warming (ISIN: LU0303830102), in der Schweiz zugelassen. Anleger können somit von steigenden Ölpreisen profitieren, indem sie in eine handvoll solcher Umweltfonds investieren.
Der neue Themenfonds sucht nach Investitionsmöglichkeiten in den Bereichen Neue Energie, Wasserthematik und Energie-Effizienz. "Der Wunsch, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren, hat zu einem starken Anstieg der Investitionen in alternative Energien geführt und lässt langfristig auf ein deutlich über dem weltweiten BIP liegendes Wachstum schliessen", sagt Jêrome Schupp, Fondsmanager des Oyster Global Warming Fonds. Oyster ist die Luxemburger Fondsfamilie der Schweizer Bankengruppe Syz & Co. Schupp leitet dort das gesamte Analyseteam. Der Oyster Global Warming Fonds wird bereits in Luxemburg, Italien, Frankreich, Spanien, Deutschland, Österreich und Belgien vertrieben und ist täglich in Euro erhältlich.
Von steigenden Ölpreisen profitieren
Aktien aus dem Bereich erneuerbare Energien erholten sich im Mai weiter und profitierten dabei von einem leichten Anstieg der Risikobereitschaft der Anleger. So legte der Oyster Global Warming Fonds sogar eine Mai-Performance von 3,5% zurück, während der MSCI World mit 1,3% nur knapp positiv ausfiel. Ob sich die Outperformance fortsetzen lässt? "Der Rekordölpreis und die im November anstehende Wahl in den USA sollten die neuen entscheidenden Faktoren für die im Sektor erneuerbare Energien tätigen Unternehmen werden", sagt Schupp. Die Unternehmenszahlen für das 1. Quartal waren jedenfalls sehr gut und die Auftragsbücher seien mindestens für die nächsten 12 Monate gefüllt. Der eindeutig grösste Wertentwicklungsbeitrag des vergangenen Monats kam von Vestas Wind Systems (Portfoliogewichtung: 2,9%; Wertentwicklung: +26%), dem Marktführer in der Windenergiebranche.
Unter den besten Drei
Die im aktuellen Jahr vergleichbar besten Klimafonds sind KBC Eco Climate Change mit -10,7% (BE0946844272), gefolgt von Oyster Global Warming Fonds (-11,2%) und Pioneer Fonds Global Ecology A (EUR) mit -11,9 Prozent (Valor: 2844928). Alle drei schlugen ihren Benchmark MSCI Small Cap um über 5%. Im Mittelpunkt dieser Entwicklung stand sicherlich der hohe Ölpreis. Der Mangel an zusätzlicher Förderkapazität, die weltweit steigende Nachfrage und spekulatives Interesse führten zu einem erneuten Rekord (+20% gegenüber Ende April), bevor es zu Gewinnmitnahmen kam. Nicolas Huber, Fondsmanager des DWS Invest Climate Change LC (Valor: 3181605), setzt dabei auf Solaraktien, die seit Mitte März stark stiegen, in den letzten Wochen aber um 10% korrigierten. "Wir nutzten die Schwäche, um unser Engagement in Solaraktien auszubauen", sagt Huber. Der Ausblick sei wegen den stark steigenden Energiepreisen leicht positiv.
Langjährige Expertise bei Swisscanto
Ein wichtiger Erfolgsfaktor bei Spezialthemen ist die langjährige Erfahrung, weil die Fondsmanager die Anfangsfehler bereits hinter sich haben. Für den Swisscanto Climate Invest (Valor: 2785836) spricht ebendiese Expertise. Die Schweizer Fondsgesellschaft Swisscanto kann zum Thema Nachhaltigkeit auf mehr als acht Jahre Erfahrung zurück blicken. Der Fondsmanager Pascal Schuler, der den Swisscanto Climate Invest betreut, hat im aktuellen Jahr dennoch etwas Federn lassen müssen. Mit -17,2% blieb er unter dem Branchendurchschnitt. (Susanne Kapfinger)