Analyse: Bedeutungslose Track-Record-Länge?

Der Track-Record eines Fondsmanagers: Je länger, desto besser. Mindestens jedoch 3 Jahre. So zumindest die weitverbreitete Faustregel. Eine neue e-fundresearch.com Analyse zeigt jedoch, dass es europäische Fondsinvestoren – zumindest in der jüngsten Vergangenheit – damit nicht ganz so genau zu nehmen scheinen. Research | 07.06.2018 15:31 Uhr
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Wie relevant ist die Track-Record-Länge?

Seit einigen Monaten beschäftigt sich das e-fundresearch.com Team intensiv mit der objektiven Analyse und Darstellung aktueller Nettozufluss-Trends im europäischen Fondsuniversum. Dabei wurde bislang zwischen Trends auf Fondskategorie-, Asset Manager- sowie Fondsstrategie-Ebene unterschieden. Eine Frage, die bislang noch nicht näher behandelt wurde, ist die Relevanz der Track-Record-Länge eines Fonds und dessen Einfluss auf die beobachteten Nettozuflüsse. Ex ante würde vermutet werden, dass es insbesondere „etabliertere“ Strategien sind, die einen Großteil der am Markt gemessenen Zuflüsse für sich verbuchen können. In diesem Zusammenhang wird immer wieder von einem Mindest-Track-Record von 3-Jahren gesprochen – zumindest im professionellen Investorenumfeld.

Ein schneller Blick auf die von e-fundresearch.com über Morningstar-Direct erhobenen Daten zeigt jedoch, dass sich zumindest auf aktueller Year-to-Date-Sicht ein konträres Bild zeichnen lässt. Wie nachfolgende Grafik demonstriert, waren ausgerechnet Fondsstrategien mit einem Track-Record von nur 2 Jahren oder weniger für 93,58% (knapp 142,98 Mrd. EUR) der am gesamten Markt beobachteten Zuflüsse verantwortlich.

Bei genauerem Blick auf die „junge“ Kohorte mit bis zu 2 Jahren Track-Record lässt sich ein noch deutlicherer Trend erkennen. Die deutliche Mehrheit der gemessenen Zuflüsse wurde hier von Fonds mit weniger als einem Jahr verursacht (neue Fondslancierungen): Nettozuflüsse von knapp 109 Milliarden Euro konnten diesem Segment zugeordnet werden.

Dass sich die oben gewonnenen Erkenntnisse nicht pauschal auf alle Marktteilnehmer und Zielgruppen anwenden lassen, kann durch eine zusätzliche Unterteilung nach Institutionellen und Nicht-Institutionellen Nettozuflüssen festgestellt werden. 9 von 10 Euro, die in Fonds mit Track-Records von bis zu 2 Jahren investiert wurden, sind laut der aktuellen e-fundresearch.com Analyse dem Nicht-Institutionellen-Segment zuzuordnen. Insbesondere stark nachgefragte Retail-Fondslancierungen in den Bereichen Themenfonds (vor allem Robotik und AI) sowie die Auflage neuer flexiblerer Mischfondslösungen, die in der Regel über kaptive (Banken-)Vertriebsnetzwerke positioniert werden mögen für dieses klare Bild verantwortlich sein.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.
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