Der nächste Mega-Trend an der Börse?

Dem "Internet der Dinge" wird aktuell eine glorreiche Zukunft prophezeit. Was genau darunter zu verstehen ist und welches Marktpotenzial man sich von diesen Technologien erwartet, konnte e-fundresearch.com mit dem Technologie-Experten Garth Yettick (Janus Capital) diskutieren. Research | 16.04.2014 01:36 Uhr
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„Die neue Technologie wird so dramatische und weitreichende Folgen haben wie die Erfindung des Internets selbst“, ist Garth Yettick, Aktienanalyst und Technologie-Experte bei JanusCapital, überzeugt. „Auch wenn wir die Anwendungen im Alltag wahrscheinlich erst im Laufe dieses Jahrzehnts richtig erleben werden, ist das ‚Internet of Things’ der kommende Mega-Trend an der Börse.“ Yettick ist sich hierin mit vielen Experten einig: Die technischen Möglichkeiten sind nicht einmal ansatzweise ausgereizt, wenn zukünftig nicht mehr nur Menschen untereinander, sondern auch Maschinen über das Netz eigenständig miteinander kommunizieren können. „Es gibt zahllose Anwendungsmöglichkeiten. Smart-Uhren, die Google-Brille oder etwa Fitness-Armbänder sind bereits jetzt populäre Anwendungsbeispiele für die neue Technologie“, erläutert der Janus-Experte. „Aber es gibt auch sehr komplexe Einsatzmöglichkeiten, etwa die Steuerung von Verkehrs- und Produktionssystemen oder in der Medizin für die Überwachung chronisch kranker Patienten.“
 
Dass Maschinen Daten austauschen, ist an sich nichts Neues. „Doch die Vernetzung macht nicht nur neue Anwendungen, sondern auch neue Geschäftsmodelle möglich“, sagt Janus-Experte Yettick. „Das wird grossen Einfluss auf viele industrielle Bereiche und Branchen haben“. So werden sich zum Beispiel vernetzte Klima- und Lichtsysteme in Gebäuden zukünftig weitgehend selbst regeln und aufeinander abstimmen können. Und Industrieroboter im Automobilbau ordern automatisch bei Zulieferern Nachschub, wenn Teile am Band oder im Lager ausgehen.
 
Einer Umfrage des Magazins Economist zufolge entwickeln oder nutzen bereits drei Viertel aller Unternehmen Lösungen aus dem Bereich des Internets der Dinge. „Ein entscheidender Faktor für die rapide steigende Nutzung ist, dass die Preise für die Hardware-Komponenten in den vergangenen Monaten zum Teil drastisch gefallen sind“, beobachtet Garth Yettick. So werden Sender-Empfänger-Systeme zum berührungslosen Identifizieren und Lokalisieren von Objekten (RFID-Systeme) wie sie zum Beispiel für Zugangskontrollen genutzt werden, 40 Prozent billiger angeboten als noch vor einigen Jahren. Auch die Anschaffungskosten eines W-LAN-Routers sind in dieser Zeit auf ein Zwanzigstel gesunken. Prognosen zufolge soll sich die Zahl der über das Internet verbundenen Geräte von heute zehn Milliarden bis zum Jahr 2020 auf 20 bis 50 Milliarden Einheiten vervielfachen. „Selbst im besten Fall entspricht das erst einer weltweiten Penetrationsrate von knapp drei Prozent“, so der Technologie-Experte. Von diesem Mega-Trend werden nach seiner Einschätzung eine ganze Reihe von Unternehmen und Branchen profitieren. „Die Produzenten von Microcontrollern gehören dazu ebenso wie Telekom-Provider, Internetdienstleister wie etwa Google und auch Halbleiterhersteller wie ARM Holdings“, prognostiziert Yettick.
 
Für Unternehmen ausserhalb des Technologiebereichs bietet die neue Technik ebenfalls Chancen. „General Electric, ein klassischer Industriekonzern, hat beispielsweise bereits sehr aggressiv in das Internet der Dinge investiert“, so der Aktien-Analyst. „Es wird spannend sein zu beobachten, wie das auf Sicht von ein paar Jahren die gesamte Produktivität des Unternehmens beeinflussen wird.“ Bei allem Optimismus erkennt Garth Yettick aber auch Herausforderungen. So würden nicht nur gut ausgebildete Software-Entwickler zunehmend knapper: „Darüber hinaus ist die Datensicherheit bei vielen neuen Diensten und Anwendungen noch nicht gewährleistet – und nicht zuletzt hapert es noch vielfach an der Infrastruktur, um die hohen Datenmengen auch übertragen zu können. “ Weitere Aufgaben also, denen sich die Unternehmen mit innovativen Lösungen stellen können.
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