Nach der kleinen Kurskorrektur im September wirke die hohe Liquidität als Treibstoff für die Märkte. Nun gerieten aber auch zunehmend fundamentale Daten und Bewertungen ins Blickfeld der Investoren. Sollte es zu keinen negativen Überraschungen kommen, hätten die Börsen weiteres Potenzial nach oben.
Die ERSTE-SPARINVEST behält in ihrer aktuellen Markteinschätzung ihr mittleres Übergewicht bei Aktien bei: Auf einer Skala von 0 bis 100 wird die Attraktivität von Aktien mit 75 % eingeschätzt: Für einen konservativen Anleger bedeutet dies eine Aktienquote von 22 %, für einen dynamischen Anleger eine von 75 %.
Hohes Wachstum in Asien
Von einer weiteren Stimmungsverbesserung bei den Anlegern sollten vor allem europäische Aktienwerte und Titel aus Japan und den Schwellenländer-Börsen profitieren. Die europäischen Börsen könnten durch das Aufholpotenzial zu den USA in Schwung kommen, wobei sich eine schrittweise Erhöhung der Industrieproduktion als Stütze erweisen sollte. In Japan sei die Konjunktur im Zuge der Erholung der globalen Konjunktur angesprungen. Aktienfondsmanager Martin Hrdina führt als Unsicherheitsfaktor allerdings eine zu schnelle Aufwertung mancher asiatischer Währungen, wie zB des Yen ins Kalkül. Dies würde zu steigenden Zinsen in den USA führen, was die aufflackernde US-Konjunktur gefährden könnte. In Amerika sieht Hrdina eine mögliche Erholung des Arbeitsmarktes als Bonus-Karte: Sie sollte die US-Konsumenten weiter bei Laune halten. Die Emerging Markets würden in zyklischen Phasen besonders gut laufen und profitieren von hohen Wachstumsraten, vor allem in Südostasien. Auch sei die Bewertung der Aktien als günstig einzustufen
Aktuelle Regionengewichtung
Die aktuelle Länder-Gewichtung der ERSTE-SPARINVEST auf der Aktienseite im Überblick: Nordamerika 48,2 % (MSCI World: 58,8 %), Europa ohne Großbritannien 22,4 % (17,8 %), Großbritannien 5,7 % (10,7 %), Japan 12,9 % (9,5 %), Pazifik ohne Japan 6,4 % (3,3 %) Osteuropa 0,5 % (0 %), Lateinamerika 4 % (0 %).
Sektoren: Zyklische Branchen und Pharma-Werte als Favoriten
Bei den Branchen hat ERSTE-SPARINVEST derzeit Rohstoffe, Industriewerte und zyklische Konsumwerte überbewertet: Auch Technologie- und Pharmawerte bekommen deutlich mehr Gewicht. Rohstoffe profitieren von der starken Nachfrage in Südostasien. Für den Pharmasektor spreche die günstige Bewertung und die technische Situation. Bei den übrigen Favoriten könne man gerade in zyklischen Phasen wie jetzt stärkere Kursgewinne erwarten.
Schwacher Dollar als Stütze für den europäischen Anleihenmarkt
Die Marktentwicklung an den Anleihenmärkten sei im Moment von zwei Fragen dominiert. Einerseits der Frage, wie sich die Wechselkurse entwickeln werden und andererseits, wann und in welchem Ausmaß der Arbeitsmarkt auf die verbesserte Konjunktursituation reagiert. Erst ein Anspringen der Beschäftigtenzahl würde das Konjunkturerholungsszenario, vor allem in den USA, komplettieren, betont der Leiter des Rentenfondsmanagements in der ERSTE-SPARINVEST, Karl Brandstötter.
Derzeit scheine insbesondere von US-amerikanischer Seite der politische Wille zu bestehen, den Dollar eher schwächer zu halten, um das anhaltend hohe Handelsbilanzdefizit vor allem mit den asiatischen Ländern wie China und Japan nicht weiter ausufern zu lassen. Damit wäre der europäische Rentenmarkt weiter gut unterstützt und die Zinsen könnten über die gesamte Kurve leicht nach unten tendieren, so Brandstötter.
High Yields und Euroland-Staatsanleihen favorisiert
Für das 4. Quartal empfiehlt die ERSTE-SPARINVEST daher eine Übergewichtung von Euroland-Anleihen zulasten von Japan und Großbritannien. Um das Ertragsprofil im Portfolio zu erhöhen, sollten Hochzinsanleihen (High Yields), Schwellenländer-Anleihen (Emerging-Markets) und Anleihen aus den Konvergenz-Staaten stärker gewichtet werden.
Im ESPA SELECT BOND, der die Anlagestrategie der ERSTE-SPARINVEST umsetzt, wurde im 4. Quartal der Anteil der Euroland-Staatsanleihen um 10 % erhöht, US-Staatsanleihen und europäische Unternehmensanleihen um 6 % bzw. 7 % reduziert. Neu aufgenommen in das Portfolio wurden US-Hochzinsanleihen.
Die aktuelle Gewichtung lautet:
ESPA CASH EURO-PLUS 2 %, ESPA BOND COMBIRENT 35 % ( + 5 %), ESPA BOND EURO-RENT 35 % (+ 5 %), ESPA BOND EURO-CORPORATE (- 7 %), ESPA BOND DOLLAR (währungsges.) (- 6 %), ESPA BOND USA-CORPORATE 8 %, ESPA BOND MORTGAGE 7 %, ESPA BOND DANUBIA 3 %, ESPA BOND EMERGING-MARKETS 2 %, ESPA BOND EUROPE-HIGH YIELD 5 %, ESPA BOND USA HIGH-YIELD 3 % (+ 3 %)