Ausblick für 2018: Börsenumfeld bleibt positiv – Inflation und Geldpolitik mögliche Störfeuer

2017 neigt sich dem Ende zu, und die Bilanz ist positiv: „Es lief wesentlich besser als erwartet. Die Weltwirtschaft expandierte seit der Finanzkrise im Jahr 2008 niemals schneller und vor allem geschlossener als im Jahr 2017. Dazu kommt, dass die Inflation nach unten überraschte und zum wiederholten Maße hinter den Erwartungen der Zentralbanken bzw. Analysten zurückblieb“, zieht Heinz Bednar, Geschäftsführer der Erste Asset Management (Erste AM) Bilanz. Erste Asset Management | 30.11.2017 16:46 Uhr
Gerold Permoser, Anlagechef & Heinz Bednar, Geschäftsführer, Erste Asset Management / ©  Erste Asset Management
Gerold Permoser, Anlagechef & Heinz Bednar, Geschäftsführer, Erste Asset Management / © Erste Asset Management
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Wenig verwunderlich, dass Aktienfonds und offensive Anleihenfonds den Anlegern positive Renditen bescherten. Die stärksten Zuwächse mit über 20 Prozent gab es bei Technologieaktien und Aktien aus den Schwellenländern (Quelle: Erste AM per 23.11.2017). Auch der österreichische Aktienmarkt zeigte 2017 ein starkes Lebenszeichen und profitierte von der Wiederkehr der Ostfantasie. Einziger Wehrmutstropfen aus Sicht von Euro-Investoren: aufgrund der Dollar-Schwäche sind die Zuwächse „schaumgebremst“.

Starke Konjunktur spricht für Aktien und offensive Anleihen

Erste AM Anlagechef Gerold Permoser: „Wir gehen davon aus, dass die Wirtschaft 2018 weiterhin kräftig und breit wachsen wird. In den USA könnten Steuererleichterungen die ohnehin gut laufende Wirtschaft noch zusätzlich ankurbeln, und in Europa ist der Aufschwung inzwischen so breit angelegt, dass auch die schwächeren Länder in der Peripherie davon profitieren. Auch in den Emerging Markets scheinen die Sorgenkinder der vergangenen Jahre wie Brasilien und Russland ihre Rezession überwunden zu haben und wieder neu durchzustarten. Eine Phase der starken Konjunktur spricht dafür, weiterhin risikobehaftete Anlageklassen im Portfolio zu halten“, so Permoser.

US-Wirtschaft in einer der längsten Expansionsphasen ihrer Geschichte

Die US-Wirtschaft befinde sich in einer der längsten Expansionsphasen ihrer Geschichte (US-Daten reichen zurück bis in die 1850-er Jahre) und sei Europa deutlich voraus, was laut Permoser zur Vorsicht mahne. „Lange Phasen der Expansion führen üblicherweise dazu, dass sich in der Wirtschaft und/oder im Finanzsystem Ungleichgewichte aufbauen“. Solche seien z.B. 2008 am US-Immobilienmarkt aufgetreten oder im Jahr 2000 beim Platzen der „Dot-Com-Blase“. Derzeit scheine wenig darauf hinzuweisen, dass solche massiven Ungleichgewichte in der US-Wirtschaft bestehen.

Änderung in der Zinspolitik der Notenbanken als Hauptrisiko

Damit bleibt die US-Notenbank und ihre Politik des moderaten aber stetigen Drehens an der Zinsschraube als „Hauptgefahr“ für die Konjunktur. Zu hohe Zinsen waren in der Vergangenheit oft die Ursache dafür, dass die US-Wirtschaft (aber nicht nur diese) in die Rezession kippte, wie z.B. zu Beginn der 1980-er Jahre.   

Inflation bleibt moderat

Besonderes Augenmerk schenken die Experten der Erste AM der weiteren Entwicklung der Inflation. 2017 blieb die Teuerungsrate in den USA aber auch in Europa wieder einmal hinter den Erwartungen. Angesichts des guten Wachstums sei daher davon auszugehen, dass die freien Kapazitäten in der Wirtschaft zunehmend knapper werden. In den USA liegt die Arbeitslosenquote derzeit bei 4,1% und damit wieder bei den Tiefstständen der letzten Jahrzehnte. Ähnliches gilt für den OECD Raum insgesamt. Ökonomisch betrachtet, bleibt das Risiko, dass die Inflation im Jahr 2018 nicht nur steigen, sondern auch nach oben überraschen könnte, so Permoser. Das würde die Zentralbanken, allen voran die US Notenbank, dazu nötigen, die Zinszügel stärker anzuziehen als derzeit vom Markt erwartet werde.   

Zusätzliches US-Staatsanleihen-Angebot wird zu moderatem Renditeanstieg führen

Die US-Notenbank hat heuer damit begonnen, die von ihr im Rahmen der Staatsanleihen-Kaufprogramme erworbenen Staatsanleihen auslaufen zu lassen. Das bedeutet, dass diese Staatsanleihen bis zu einem bestimmten Volumen nicht wieder investiert werden. In Summe sollten damit 229 Milliarden US-Dollar an Staatsanleihen zusätzlich auf den Markt kommen. „Wir gehen davon aus, dass dieses zusätzliche Angebot im Jahr 2018 zu einem moderaten Aufwärtsdruck bei Renditen von Staatsanleihen führen wird. In Summe werden die Europäische Zentralbank und die japanische Notenbank im Jahr 2018 immer noch mehr Staatsanleihen kaufen, als in den USA, der Eurozone und in Japan zusammen netto emittiert werden“, argumentiert Permoser.  

Gute Chancen für Investoren

„Wir starten optimistisch in das Jahr 2018 und sehen unverändert gute Chancen für unsere AnlegerInnen“, fasst CEO Heinz Bednar zusammen. Man dürfe Risiken, wie ein unerwartet starkes Anspringen der Inflation nicht außer Acht lassen. Auch der Einfluss mancher politischer Entwicklungen auf die Märkte dürfe nicht unterschätzt werden. Beispielsweise könnte eine Eskalation rund um die Raketenabschüsse Nordkoreas die Märkte irritieren. 

Die Erste Asset Management verwaltet per 31.10.2017 ein Volumen in Höhe von 61,2 Milliarden Euro, das entspricht einem Plus von 5,9% gegenüber Jahresultimo 2016. Bednar ist zuversichtlich, dass auch 2018 das verwaltete Vermögen in ähnlicher Höhe ansteigen wird. Besonders erfreulich aus Sicht der Erste Asset Management ist die Entwicklung in Österreich und in Tschechien.

Aktive Steuerung der Anlageklassen für 2018 besonders wichtig

Auch wenn die Vorzeichen für 2018 sich derzeit günstig präsentieren, so könnte die Schwankungsfreudigkeit im Vergleich zu diesem Jahr ansteigen. Das spreche für Investmentlösungen, die sich variabel und flexibel auf die Marktgegebenheiten anpassen können. Gemischte Veranlagungslösungen mit flexiblen Gewichtungen der einzelnen Anlageklassen seien daher im Vorteil. Interessant seien offensive Mischfonds, die auch eine höhere Aktienquote erlauben. Als Nische bleiben neben Mischfonds im Aktienbereich Technologiewerte und im Anleihenbereich Lokalwährungsanleihen aus den Schwellenländern attraktiv.  

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
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