Schwellenländeraktien: Positionierung und Chancen

Glen Finegan, Leiter des Bereichs Schwellenländeraktien bei Henderson Global Investors, gibt Einblick in die neusten Entwicklungen der Henderson-Strategie für Schwellenländeraktien. Dabei geht er neben dem Ausblick für die Anlageklasse auch auf die aktuelle Performance, die Anlageaktivitäten und Positionierung des Portfolios ein. Janus Henderson Investors | 18.01.2017 07:28 Uhr
Glen Finegan, Leiter des Bereichs Schwellenländeraktien, Henderson Global Investors / ©  Henderson Global Investors
Glen Finegan, Leiter des Bereichs Schwellenländeraktien, Henderson Global Investors / © Henderson Global Investors
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Wertentwicklung und Investitionstätigkeit im 4. Quartal 2016​

"Im 4. Quartal hielt der Fonds nicht mit seinem Vergleichsindex, dem MSCI Emerging Markets Index, Schritt.Im Quartal nahmen wir Aktien des in Südafrika gelisteten Unternehmens Nampak und des in Südkorea börsennotierten LG Household & Health Care neu ins Portfolio.

Nampak

Nampak ist Afrikas führender Verpackungshersteller und wird auf attraktivem Niveau gehandelt.Derzeit schlägt dem Unternehmen durch die hohe Inflation ein rauer Wind entgegen. Aber die langfristigen Wachstumsaussichten an den Märkten des Kontinents sind gut.Dank der neuen Führungsmannschaft sind wir zuversichtlich, dass Nampak seine Erträge steigern wird.

LG Household & Health Care

Trotz der kleinen Bewertungskorrektur bei einigen Qualitätsunternehmen zum Jahresende sind viele der besten auf den Binnenmarkt ausgerichteten Firmen Asiens nach unserer Einschätzung weiterhin zu hoch bewertet.Allerdings bot sich durch die Korrektur eine günstige Gelegenheit für einen Einstieg bei LG Household & Health Care, einem sehr gut geführten und in Südkoreas Konsumbranche führenden Unternehmen, das wir überdies für vernünftig bewertet halten.Seit einiger Zeit haben wir auch Wertpapiere des Mutterkonzerns LG Corporation im Portfolio. Anders als sonst bei koreanischen Konzernen haben wir an der Unternehmensführung bei LG Group dank seiner transparenten Unternehmensstruktur nichts auszusetzen.

Unternehmensanalysen

Im 4. Quartal besuchten Mitglieder unseres Anlageteams diverse Unternehmen in Indien und Osteuropa. Auf dem Weg nach Osteuropa machten wir in Stuttgart einen Zwischenstopp bei Mahle GmbH, der Muttergesellschaft von Mahle Metal Leve in Brasilien, das stark in unserem Portfolio vertreten ist.Zudem hat Mahle GmbH das Europageschäft von Merida begründet, einem führenden Fahrradhersteller in Taiwan, bei dem wir stark investiert sind.

Die Menschen hinter dem Geschäftsmodell verstehen

Wir halten es für überaus wichtig, die Menschen hinter den Unternehmen zu verstehen, in die wir investieren. Daher nutzen wir jede Gelegenheit für ein Treffen mit anderen Mitarbeitern als Top-Managern oder Vertretern der Investor-Relations-Abteilungen.Aus diesen Treffen gewinnen wir eigentlich immer nützliche Erkenntnisse, erweitern unser Netzwerk in der Branche und entwickeln mitunter neue Anlageideen, denen es sich lohnt nachzugehen.Die Meetings in Stuttgart haben unser Vertrauen in die Führungsstrukturen bei Mahle weiter gestärkt. Und was Merida anbelangt, waren wir beeindruckt von dessen Management- und Unternehmenskultur.

Positionierung des Portfolios

Das Portfolio investiert verstärkt in Unternehmen aus Brasilien, Chile und Südafrika, die besonders unter dem Rohstoffpreisverfall gelitten haben.Der damit einhergehende Konjunkturschock hatte schwächere Währungen und attraktivere Bewertungen zur Folge und erhöht den Druck auf die Regierungen, bessere Arbeit zu machen. So hat die aufstrebende Mittelschicht Südafrikas dem regierenden ANC im letzten Jahr den Auftrag erteilt, stärker gegen die Korruption in den eigenen Reihen vorzugehen und mehr für bessere Lebensbedingungen zu tun. Auch die Amtsenthebung der früheren Präsidentin Dilma Rousseff in Brasilien verstehen wir als Auftrag an die neue Regierung, den Kampf gegen die Vetternwirtschaft in Regierungskreisen zu verstärken. Ob dies auf fruchtbaren Boden fällt, bleibt abzuwarten. Aber mittel- bis langfristig könnte eine bessere Regierungsführung durchaus höhere Bewertungen nach sich ziehen.

Etwas zu denken gibt uns, dass einige der als vergleichsweise stabil geltenden Schwellenländer offenbar nicht immun gegen die populistischen Strömungen in den Industrieländern sind.So hat Polens Regierung im letzten Jahr eine zunehmend interventionistische Politik verfolgt, während linke Politiker in Chile unlängst Gesetzesänderungen für Wasserversorger auf den Weg gebracht haben. Beide Entwicklungen waren für unsere Portfolios nicht vorteilhaft.In Ermangelung eines stärkeren, breit angelegten Wirtschaftswachstums dürfte von populistischen Einflüssen künftig ein größeres Risiko für die Anlagerenditen ausgehen.

Markttreiber

Nach längerer Durststrecke ist das Anlegerinteresse an Schwellenländern 2016 spürbar gestiegen. Der Anlageklasse hat das eine starke absolute Rendite beschert.

Ein Teil davon ist zwar darauf zurückzuführen, dass sich die Kurse von Qualitätsunternehmen von ihren extrem niedrigen Bewertungen erholt haben. Aber in der zweiten Jahreshälfte schnitten auch nicht ganz so gute Titel aus Schwellenländern überdurchschnittlich ab.Zu diesen gehören nach unserem Dafürhalten zahlreiche Firmen im Staatsbesitz bzw. mit Börsennotierung in Ländern mit unzureichendem Schutz von Eigentumsrechten.Dass dies auf eine Phase mit starken Erträgen aus der Asset-Klasse folgte, legt aus unserer Sicht die Vermutung nahe, dass für die Käufe eher die vorherrschende Stimmung als die Fundamentaldaten ausschlaggebend waren.

Besonderen Grund zur Besorgnis gibt uns das riesige und weitgehend intransparente chinesische Bankensystem.Alarmierend fanden wir vor allem, dass die Regulierer Banken im Land als Reaktion auf das schwache Wirtschaftswachstum dazu ermunterten, faule Kredite nicht länger auszuweisen und vermehrt Kredite auszureichen.Möglicherweise noch bedenklicher war indes, dass viele Analysten und kurzfristig orientierte Anleger dies offenbar als Argument für einen Kauf chinesischer Bankaktien sahen, denn werden weniger faule Kredite in den Büchern ausgewiesen, treibt das den Buchgewinn (künstlich) nach oben.Wir sind nur gering an den chinesischen Aktienmärkten engagiert. Aber eine ernste Bankenkrise in China hätte weltweite Folgen.

Mit unserer strikten Bewertungsdisziplin und unserem Fokus auf den besten Qualitätsunternehmen wollen wir das Portfolio vor Verlusten schützen und es zugleich bei Firmen positionieren, die von langfristigen Chancen durch den steigenden Lebensstandard in Teilen der Entwicklungsländer profitieren.Passend zu unserer vorsichtigeren Einschätzung haben wir die Cash-Position des Portfolios 2016 angehoben."

Glen Finegan, Leiter des Bereichs Schwellenländeraktien, Henderson Global Investors

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