CFA Society Germany stellt Positionspapier für die Reform der staatlich geförderten Altersvorsorge vor

Berufsverband für Investmentmanager und professionelle Investoren veröffentlicht 12 Empfehlungen zur Stärkung der individuellen Vorsorge durch betriebliche und private Altersvorsorge in Deutschland. CFA Society Germany | 11.06.2019 10:53 Uhr
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Die CFA Society Germany, Deutschlands mitgliedsstärkster Berufsverband für Investmentmanager und professionelle Investoren, stellte gestern in Frankfurt ein Positionspapier zur Reform der staatlich geförderten Altersvorsorge (AV) in Deutschland vor. Darin formulieren die Autor*innen zwölf konkrete Empfehlungen, um die aus Sicht des Verbandes dringlichsten Reformbedarfe im Bereich der betrieblichen und privaten Altersvorsorge zu adressieren.

Insbesondere bemängeln die Autor*innen die Transparenz, Vergleichbarkeit und Verständlichkeit von Altersvorsorgeprodukten, den limitierten Zugang einzelner Bevölkerungsgruppen (etwa Selbständige und Nicht-Erwerbstätige) zur staatlich geförderten AV sowie die geringe Flexibilität hinsichtlich heutiger Erwerbsbiografien mit häufigen Arbeitgeberwechseln oder Wechseln zwischen Anstellungsverhältnis, Selbständigkeit und etwa Pflege- oder Elternzeit. Zudem ist die steuerliche Behandlung von AV-Produkten für viele Vorsorgende unübersichtlich.

Auf Basis der Analyse ausgewählter internationaler Vorsorgemodelle entwickelten die Autor*innen zwölf Empfehlungen zur Reform der deutschen bAV und pAV. Sie regen unter anderem die Integration der bAV und pAV sowie die Schaffung einer zentralen (ggf. staatlich geführten) Stelle für Ausschreibung, Vertrieb und Verwaltung von Altersvorsorgeprodukten und -anbietern an. Über eine zugehörige Online-Plattform könnten auch umfassende Informationsangebote für Vorsorgende (Finanzbildung) bereitgestellt werden. Ein auf diese Weise organisierter offener und direkter Wettbewerb der Anbieter soll eine größere Kostenkontrolle und -effizienz ermöglichen. Zudem sollte die staatlich geförderte AV für alle Erwerbstätigen zugänglich sein. Um die Verbreitung der bAV in der deutschen Bevölkerung zu steigern, sprechen sich die Autor*innen für ein sogenanntes „Automatic Enrollment / Opt-out“-Prinzip aus.

Susan Spinner, CFA, Geschäftsführende Vorstandsvorsitzende der CFA Society Germany: „Deutsche Sparerinnen und Sparer unterschätzen vielfach ihre eigene Versorgungslücke im Alter oder sind unsicher, wie sie diese bestmöglich durch eigenes Handeln schließen können. Reformen sind dringend erforderlich, um die administrativen, steuerlichen und informativen Hürden abzubauen, die eine individuelle Vorsorge erschweren. Als Teil eines globalen Netzwerks von Investment Professionals war es für uns naheliegend, nach internationalen Modellen zu schauen, um mögliche Lösungsansätze für die Problemstellungen in Deutschland zu finden.“

„Dabei ist uns natürlich bewusst, dass das, was in einem anderen Land gut funktioniert, nicht unverändert auf Deutschland übertragen werden kann“, so Spinner weiter. „Aber genauso wissen wir, dass fast alle entwickelten Industrienationen in Sachen Alterssicherung mit ähnlichen Problemen konfrontiert sind. Da lohnt es sich, voneinander zu lernen und Anregungen für die zukünftig Gestaltung der Altervorsorge in Deutschland aufzunehmen.“

Das Positionspapier entstand in einer Arbeitsgruppe von 14 Mitgliedern der CFA Society Germany, allesamt erfahrene Fachleute für Vermögens- und Kapitalanlage und als Chartered Financial Analyst® qualifiziert beziehungsweise mit dem Certificate in Investment Performance Measurement (CIPM®) ausgezeichnet. Die Arbeitsgruppe formierte sich im Herbst 2017, nachdem eine vorangehende Studie des Verbands unter Vertreterinnen der deutschen Finanz- und Investmentbranche, der Wirtschaftswissenschaften sowie der Finanzaufsicht ergeben hatte, dass eine Reform des deutschen Altersvorsorgesystems als wesentliches Handlungsfeld zum Erhalt der Attraktivität des Finanzplatzes Deutschland gilt.

 


 

CFA Society Germany e. V.

 

Die CFA Society Germany ist der mitgliedsstärkste Berufsverband für professionelle Investoren und Investmentmanager in Deutschland. Mit mehr als 2.700 Mitgliedern repräsentiert die CFA Society Germany einen Querschnitt der deutschen Investmentbranche und engagiert sich für ethische und professionelle Standards in der Finanzindustrie. Die Mitglieder des Verbandes haben die berufsbegleitende Weiterbildung zum Chartered Financial Analyst (CFA®) bereits durchlaufen oder sind noch in der Prüfungsphase („Candidate Member“). Der CFA® Charter gilt als führender Qualifizierungsstandard für eine internationale Karriere in der Investmentbranche.

Die CFA Society Germany ist der deutsche Lokalverband des CFA Institute, einem globalen Non-Profit Berufsverband für CFA® Charterholder und Finanzexperten mit mehr als 163.000 Mitgliedern in über 163 Ländern und Regionen. Weitere Informationen finden Sie unter: www.cfa-germany.de.

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