Vorsicht vor dem Panda

Yves Longchamp, Head of Research bei ETHENEA Independent Investors (Schweiz) AG, zieht in seiner charmanten Geschichte über die Wanderin Janet Parallelen zwischen dem Auftauchen exotischer Fauna in den Rocky Mountains, Rettungsmissionen per Helikopter und dem Einfluss Chinas auf die Geldpolitik der Fed. ETHENEA | 27.04.2016 10:00 Uhr
Yves Longchamp, Head of Research, ETHENEA Independent Investors (Schweiz) AG / ©  ETHENEA
Yves Longchamp, Head of Research, ETHENEA Independent Investors (Schweiz) AG / © ETHENEA
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"Dies ist die Geschichte einer Wanderin namens Janet. Nach einer langen und ermüdenden 7-jährigen Reise durch das amerikanische Flachland erreicht Janet endlich die Rocky Mountains, von deren Anstieg sie schon länger träumt. Ihre doppelläufige Flinte ist natürlich auch geladen, da in den Rockies auch Bären leben und bei einem Anstieg in die Höhe Achtsamkeit gewahrt bleiben muss.

Nach einem gut vorbereiteten ersten Anstieg erreicht sie das erste Plateau. Plötzlich jedoch fühlt sie sich unsicher, als sie bemerkt, dass sie durch ihre Geräusche zwei Bären auf ihren Pfad gelockt hat. Indem sie Ruhe bewahrt und eine Pause einlegt, ziehen sich der Deflations- und Rezessionsbär aber wieder zurück. Sie kann sie zwar in der Ferne noch immer deutlich erkennen, doch sie bewegen sich schneller als sie und sollten daher früher oder später im Wald verschwinden. Ein langsames Fortschreiten scheint daher nun angebracht, um nicht erneut auf die Bären zu treffen.

Gerade als die Situation geklärt scheint und Janet den An­stieg fortsetzen möchte, taucht auf einmal ein dritter Bär aus dem Wald hinter ihr auf. Dies ist jedoch ein anderer Bär als die vorigen Schwarzbären. Es ist ein Pandabär, ein ausländisches Tier, mit dessen Umgang sie nicht vertraut ist und dessen Verhalten sich von Schwarzbären unterscheiden könnte. Sie ist überrascht, in den Rockies einen Panda zu sehen. In einer globalisierten Welt ist es jedoch zunehmend üblich, dass Bären außerhalb ihrer angestammten Gebiets­grenzen anzutreffen sind, so wie es auch beim berühmten chinesischen Panda der Fall ist. Janet plagt nun die Frage: Was soll sie tun? Zwei Patronen und drei Bären bringen sie in eine unangenehme und gefährliche Lage. Dennoch ist sie bereit, den Anstieg fortzusetzen, da ihre Hauptsorge nicht dem Panda gilt. Sein Erscheinen verkompliziert allerdings die Lage, da er sie von ihrem beabsichtigten Pfad abhält. Wenn sie den ersten Schuss abgibt, also die Zinsen in den kommenden Monaten nicht anhebt, könnte sie den Pandabären für eine Weile auf Distanz halten. Dies würde aber auch bedeuten, dass sie die Lage nicht im Griff hat, und es bestünde das Risiko, dass sie dadurch die beiden Schwarzbären aufscheucht. Und wer weiß schon, ob ein verschreckter Bär davonrennt oder sich umdreht, um den Jäger anzugreifen? Falls sie später gezwungen sein sollte, ihre zweite und letzte Patrone abzufeuern, also die Zinsen wieder auf 0 Prozent zu senken, verbliebe ihr keine Munition mehr. Unabhängig von der Erfahrung ist es nämlich sehr selten, dass ein Jäger zwei Bären mit einem einzelnen Schuss töten kann.

Glücklicherweise weiß Janet, dass, sollte sie jemals in ernsthaften Schwierigkeiten stecken, sie jederzeit ihren früheren Kollegen und erfolgreichen Bärenjäger Ben rufen könnte. Es würde allerdings etwas dauern, bis er sie in seinem schwer bewaffneten Helikopter retten würde.

Aus dieser Geschichte lassen sich drei Lehren ziehen. Wenn Sie allein und von Bären umzingelt sind:

  1. Bleiben Sie ruhig und rühren Sie sich nicht vom Fleck.
  2. Schießen Sie nur, wenn Sie in Gefahr sind.
  3. Gehen Sie schrittweise vor, sobald der Pfad sicher ist.

Wir erwarten, dass die Fed in diesem Jahr die Zinsen zweimal anheben wird. Betrachtet man das duale Mandat der Fed (Vollbeschäftigung und Preisstabilität), so ist ohne Zweifel der richtige Zeitpunkt gekommen, um die geldpolitischen Zügel allmählich anzuziehen und die Zinsen zu erhöhen... Doch die Fed verfolgt scheinbar kein duales, sondern ein dreifaches Mandat, wobei ihr drittes Ziel im Erreichen einer Stabilität der globalen Finanzmärkte und der Weltwirtschaft besteht, das gegenwärtig durch die Wachstumsverlangsamung Chinas und die hohe Verschuldung des Landes gefährdet ist.

Unsere Prognose von zwei Zinserhöhungen in 2016 hängt also davon ab, wie aggressiv sich der Panda verhalten wird."

Yves Longchamp, Head of Research, ETHENEA Independent Investors (Schweiz) AG

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