Indien – Antizykliker können jetzt einsteigen

Investoren in Indien brauchen derzeit Geduld und starke Nerven: Ausgelöst durch eine empfindliche Abwertung der indischen Rupie hat der Aktienmarkt kräftige Verluste eingefahren. Das hohe Leistungsbilanzdefizit brachte die Währung unter Druck und veranlasste Investoren, Geld aus indischen Aktien abzuziehen. Im September und Oktober konnte der indische Leitindex MSCI India einen Teil der Verluste wettmachen, steht aber im Jahresverlauf immer noch bei einem Minus von 8.5 %. DNB Asset Management | 16.10.2013 10:03 Uhr
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„Auch wenn die negativen Nachrichten aus dem zweitgrößten Schwellenland derzeit überwiegen, gibt es erste Anzeichen, die auf eine Entspannung der Situation hindeuten“, erläutert Parameswara Krishnan, Manager des DNB India Fonds. Im Sinne eines antizyklischen Investitionsverhaltens drängt sich deshalb eine Auseinandersetzung mit dem indischen Markt auf.

Leistungsbilanzdefizit brachte Währung unter Druck

Auslöser für den Fall der indischen Rupie in den Sommermonaten war das überraschend hoch ausgefallene Leistungsbilanzdefizit von 21.8 Mrd. USD für das 2. Quartal des Fiskaljahres. Dies kommt einem annualisierten Defizit von 4.9 % gleich. In der zugrundeliegenden Periode lief einiges gegen die indische Wirtschaft. So stiegen die Goldimporte aufgrund der Preiskorrektur an und die Exporte blieben auf tiefem Niveau. Aufhellungen am Horizont zeichnen sich aber ab: So sind die Goldimporte in der Zwischenzeit merklich gesunken, die Exporte ziehen langsam aber sicher an und die Importe, allen voran Erdöl, gehen zurück. Unter diesen Umständen ist eine Verbesserung um 15 Mrd. USD pro Quartal und damit ein Defizit unter 4 % des Bruttosozialproduktes – vielleicht sogar gegen 3 % – eine realistische Zielgröße.

Stabswechsel an Zentralbank-Spitze mit Paukenschlag

Mit Dr. Raghuram Rajan hat der frühere Chefökonom des Internationalen Währungsfonds (IWF) den Vorsitz der Reserve Bank of India (RBI) übernommen. Rajan gehörte zu den frühen Kritikern der US-Notenbank Fed und warnte eindringlich vor einer Finanzkrise. „Indem er die Zinsen überraschend angehoben hat, ist er gleich an seinem ersten Arbeitstag dem Ruf als strenger Inflationsbekämpfer gerecht geworden“, betont Parameswara Krishnan. Es gilt die inverse Zinsstruktur zu bekämpfen. Während die kurzfristigen Zinsen bei 10 % liegen, werfen Bonds mit 10 Jahre Laufzeit eine Rendite von 8.6% ab. Mit der Zinsanhebung ist ein erster Schritt getan um die Situation zu normalisieren. Am kurzen Ende sollte das Zinsniveau etwas zurückgehen, da sich eine Entspannung an der Währungsfront abzeichnet. Noch vor der Ankündigung des Zinsschrittes hat der neue Notenbankchef eine Reihe von Maßnahmen bekannt gegeben, welche die Liquidität im Währungsmarkt sicherstellen. Mittelfristig dürfte das Zinsniveau auf hohem Niveau verharren, damit die Anleger nach Abzug der Inflation von immerhin 10 % eine ordentliche Rendite erhalten. Auf längere Sicht kommt die Regierung nicht darum herum, einen Anti-Inflationskurs zu fahren. Ermutigend ist, dass die Zentralbank mit der Zinserhöhung ein Ausrufezeichen gesetzt hat. Rajan lässt keine Zweifel offen, dass er von der Politik unabhängig handeln wird. Darüber hinaus hat er klare Prioritäten ausgegeben: Währungsstabilität, Inflationsbekämpfung gefolgt von Wachstum. Das bringt Klarheit für die Marktakteure. Als die Zinserhöhung vor zwei Wochen überraschend verkündet wurde, zeigten sich die Marktteilnehmer zunächst wenig begeistert. Mittlerweile scheinen die Akteure die Meldung jedoch verdaut zu haben und begrüßen sie sogar. 

Opposition portiert wirtschaftsfreundlichen Kandidaten

In Indien finden im April 2014 Wahlen für das Amt des Premierministers statt. Mit Narendra Modi hat die stärkste oppositionelle Partei BJP den charismatischen, wenn auch bisweilen kontroversen Vorsitzenden der Provinz Gujarat zum Kandidaten ernannt. Modi eilt von Erfolg zu Erfolg, was ihn wohl zum derzeit populärsten Politiker in Indien macht. Sollte er die Wahlen für sich entscheiden, würden wohl auch seine rechtskonservativen Sichtweisen einem pragmatischeren Ansatz weichen. Modis Chance gründet auch auf den Versäumnissen der aktuellen Regierung im Bereich der Wirtschaft und generell in der Führung des Landes. Das sind zentrale Anliegen einer Nation, die derzeit nicht zur Ruhe kommt. Modi ist wirtschaftsfreundlich und hat bewiesen, dass er der nachhaltigen Entwicklung und der Governance eine hohe Bedeutung beimisst. Im Falle einer Wahl werden auch die Finanzmärkte profitieren.

Mobilfunk-Betreiber Idea Cellular expandiert mit hohem Tempo

Neben der Großwetterlage sollte der Blick auf einzelne vielversprechende Unternehmen nicht in Vergessenheit geraten. Unternehmen wie Idea Cellular entwickeln sich rasant und haben das Interesse der Anleger verdient. Idea Celluar ist der größte Mobilfunk-Betreiber in Indien. 2011 besaß das Unternehmen einen Marktanteil von 13 %, den es mittlerweile auf 16.2 % ausbauen konnte. Die Anzahl der Nutzer hat sich seit 2010 beinahe verdoppelt und steht jetzt bei 121 Mio. Auch die durchschnittlichen Erträge pro User sind von 167 INR auf 174 INR gestiegen. Haben die Erträge pro Minute in den vergangenen Jahren gelitten, so zeichnet sich jetzt eine Stabilisierung ab. Dies kann als erstes Zeichen für eine steigende Preismacht der Betreiber gewertet werden. Die Verbreitung von günstigen Smartphones wird das Nutzerverhalten positiv beeinflussen, wovon die Anbieter wiederum profitieren können. Idea Cellular weist unter den reinen Mobilefunk-Anbietern die höchste Sensitivität von EBITDA zu veränderten durchschnittlichen Nutzer-Erträgen auf.

Fazit: Bereinigungsprozess im Gange, Erholung des Aktienmarktes in Sicht

Auch wenn es noch zu früh ist für eine abschließende Einschätzung der Lage, so zeigen sich erste Silberstreifen am Horizont. Die Verbesserungen auf makroökonomischer Ebene haben aber ihren Preis: Das Wachstum Indiens wird dieses Jahr unter 5 % liegen. „Im Endeffekt muss die Entwicklung als Bereinigungsprozess verstanden werden, der die Grundlage für eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung darstellt. Ein Szenario, das im 2. Halbjahr 2014 Realität werden kann. Der Finanzmarkt wird eine Erholung allerdings bedeutend früher einpreisen“, ist Parameswara Krishnan überzeugt.

Über DNB

Der DNB India (ISIN LU0302237721) investiert in indische Aktien jeglicher Marktkapitalisierung. Der Fonds wird von einem Team unter der Leitung von Parameswara Krishnan verwaltet, welcher auch seit 1998 das Büro von DNB im indischen Chennai leitet. DNB Asset Management ist ein führender skandinavischer Vermögensverwalter, der Produkte innerhalb der nordischen Anlageklassen und in ausgewählten Themenbereichen anbietet. DNB Asset Management gehört zu 100 % der an der Osloer Börse notierten DNB Holding ASA, die zu den erfolgreichsten Finanzdienstleistern Skandinaviens zählt. DNB verfügt über ein kombiniertes Gesamtvermögen von 200 Milliarden EUR.

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