Kames: Sollen Banken zur Begebung von mehr Schuldverschreibungen gedrängt werden?

Regulatoren rund um den Globus setzen die künftige ökonomische Expansion aufs Spiel, indem sie darauf bestehen, dass Banken mehr Schuldverschreibungen begeben um ihre Bilanz zu stützen, meint Gregory Turnbull-Schwartz, Fixed Income Manager von Kames Capital. Aegon Asset Management | 22.02.2016 17:08 Uhr
©  Kames Capital
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Turnbull-Schwartz fügt an, dass die riesigen Summen, welche Banken aufbringen müssen, um die Kosten potenzieller künftiger Krisen zu decken, ihr Wachstum ersticken und, noch schlimmer, sie nicht davor schützen werden, sich von Regierungen retten lassen zu müssen.  «Die FT nannte kürzlich einen Betrag von bis zu 1,1 Billionen Euro, den Banken aufbringen werden müssen, um die nach der neuen Regelung erforderliche Eigenkapitaldeckung (Total Loss Absorbing Capital bzw. TLAC) zu haben», sagt er.   

«Wir stimmen überein, dass zusätzliches Kapital in der Regel ein erstrebenswertes Ziel ist, und dies ist sicherlich auch die Sichtweise der Regulatoren, aber wir haben gegenwärtig den Eindruck, dass dies sehr negative Auswirkungen haben könnte», so Turnbull-Schwartz.   

Turnbull-Schwartz sagt, da Banken einen Teil ihres Überschusses für höhere Schuldverschreibungen aufwendeten, wüchsen ihre Gewinnrücklagen weniger schnell. Dies halte sie davon ab, mehr Kapital zu bilden, um entweder zu expandieren oder andernfalls sich selber für den Fall eines Abschwungs zu schützen. 

«Wir würden uns in diesem Fall fragen, ob diese neuen Schuldverschreibungen es wirklich schaffen, die Banken weniger abhängig vom Steuerzahler zu machen», sagt Turnbull-Schwartz. «Wird es den Banken mit mehr nachrangigen Verbindlichkeiten besser gelingen, ein Rettungspaket von Seiten der Steuerzahler zu vermeiden, als den Banken mit weniger Verbindlichkeiten?» Dies sei unklar und selbst wenn man der unbelegten Ansicht zustimme, dass es funktioniere, bleibe doch die brennende Frage, wer die Inhaber dieser neuen Schulverschreibungen seien und demnach die Verluste tragen. 

«Es ist doch mehr als wahrscheinlich, dass die Schuldverschreibungen von Investmentfonds gekauft werden, in die wir alle unsere Altersrenten eingezahlt haben. Diese Fonds würden dann den Verlust tragen», sagt Turnbull-Schwartz.  Auf den ersten Blick also sei die Last erfolgreich von Regierungen auf Sparer verschoben worden. 

Wie auch immer, Turnbull-Schwartz glaubt, dass eine solche Lastenverschiebung nicht nur die tatsächlichen Ausgaben und Steuereinnahmen tangiert, da Konsumenten mit Verlusten ihren Gürtel enger schnallen müssen, sondern sogar am Ende zur Verantwortung von Regierungen wird, falls weitere Institute gerettet werden müssten. 

«Bestenfalls sind die Vorteile, den Banken solche Maßnahmen aufzuzwängen, zweifelhaft. Sie stützen sich auf diese neuen Instrumente, die genug verständlich und robust sein müssen, um nicht zerstückelt und an Gott und die Welt aufgeteilt zu werden, wie wir dies mit vorherigen Tranchen ähnlicher Schuldverschreibungen gesehen haben.» 

«Es scheint, dass höhere Schuldverschreibungen für die Banken folglich viel Aufwand und höhere Kosten bedeuten – und zusätzlichen Gegenwind, der sie von weiteren Kreditvergaben für die Wirtschaft abhält – für etwas, das Steuerzahlern sehr unsichere Vorteile verspricht." 

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