Aktienkurse erklimmen „Mauer der Sorgen“

Aktienkurse standen im Juni vor einer „Mauer der Sorgen“, zu der sich Faktoren wie die Wahlen in Griechenland, die Rettung der spanischen Banken, der EU-Gipfel und vor allen Dingen die schwachen Wirtschaftsdaten aufgetürmt hatten. BNP Paribas Asset Management | 08.07.2012 09:27 Uhr
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Da die Märkte die globale Konjunkturflaute scheinbar bereits eingepreist haben oder aber mit weiteren geldpolitischen Stimuli rechnen, verbuchten sie trotz allem Gewinne.

Wir sind inzwischen zwar weniger vorsichtig, weigern uns aber, zusätzliche Risiken einzugehen. Anstatt Aktien überzugewichten, neigen wir eher dazu, die Stärke des Marktes für Verkäufe zu nutzen.

An den Anleihemärkten sah die Lage nicht so günstig aus. Die Renditen spanischer und italienischer Anleihen gingen nach dem EU-Gipfel deutlich zurück, bleiben aber mit über 6 % für Spanien und über 5,5 % für Italien relativ hoch. Die Risikozuschläge für diese Anleihen im Vergleich zu Bundesanleihen liegen in der Mitte der Spanne der letzten drei Monate. Die Renditen für amerikanische Treasuries blieben so gut wie unverändert, während Renditen für Bundesanleihen sogar zurückgingen.

Alle diese Entwicklungen könnten durch die Erwartungen weiterer Zentralbankmaßnahmen bedingt sein. Kurzfristig erscheint eine Senkung der Leitzinsen durch die EZB wahrscheinlich. Unserer Ansicht nach wären die Auswirkungen auf die Wirtschaft jedoch gering, obwohl die Verzinsung dreijähriger EZB-Kredite an Banken dadurch fallen würde. Doch das Zinsniveau und die Finanzierung der Banken sind nicht die vorrangigen Themen im Euroraum. Es sieht nicht so aus, als würde die EZB Anleihen aufkaufen, da die Staats- und Regierungschefs der Eurozone gerade die Regeln gelockert haben, um den Kauf von Anleihen durch die Rettungsfonds zu vereinfachen.

Da die Fed eben erst die Operation Twist verlängert hat, rechnen wir derzeit nicht mit einer weiteren Runde quantitativer Lockerung. Im Falle einer weiteren Verschlechterung der Wirtschaftslage ist eine solche Maßnahme jedoch wahrscheinlich. Es wird interessant sein, die Juli-Ansprache Bernankes vor dem Kongress und die Jahrestagung der Fed in Jackson Hole nach den Sommerferien zu beobachten.

Wie schon gesagt, waren die Wirtschaftsdaten im Allgemeinen düster. Der von JPMorgan erstellte Industrie-PMI für Industriestaaten fiel unter 50 Zähler und weist damit zum ersten Mal seit November 2011 auf eine Schrumpfung der Wirtschaft hin. In den USA verzeichneten die Auftragseingänge den schärfsten Einbruch seit den Attentaten vom September 2001. Der ISM Einkaufsmanagerindex für die Industrie weist derzeit für die USA auf ein deutliches Nachlassen des Wirtschaftswachstums jedoch nicht auf eine Rezession hin. Eine Rezession ist zu erwarten, wenn der Index auf 45 Zähler fällt.

Inflationsbereinigt nahm der Konsum in den USA nur wenig zu, obwohl das reale verfügbare Einkommen von fallenden Preisen profitierte und den stärksten Zuwachs seit Oktober 2010 verzeichnete. Da die Ölpreise wieder steigen, ist es mit dieser Unterstützung für Einzelhandelsausgaben jedoch vorbei. Das nominale Einkommenswachstum ist weiterhin schwach. Wir haben bereits mehrmals auf die Risiken hingewiesen, die mit einem aus Ersparnissen finanzierten Konsumwachstum ohne Unterstützung durch einen starken Arbeitsmarkt verbunden sind. Diese Risiken scheinen zuzunehmen.

In Japan weisen die Frühindikatoren nicht auf eine Rezession hin und der vierteljährliche Tankan Index, ein wichtiges japanisches Konjunkturbarometer, war im ersten Quartal sogar positiv. Die chinesischen Einkaufsmanagerindizes ergaben kein einheitliches Bild. Obwohl das Wachstum nachlässt, sind keine Anzeichen für eine harte Landung zu erkennen. Der indische Industrie-PMI stieg leicht an. In Südkorea und Taiwan fielen die Einkaufsmanagerindizes jedoch unter 50 Zähler und lagen in Singapur nur knapp über diesem Niveau. In Brasilien war der PMI weiterhin rückläufig. Obwohl das Wachstum in der Industrie sich inzwischen weltweit abgekühlt hat, weisen nur die Daten der Eurozone auf eine Rezession hin.

Auch wenn das Gipfeltreffen Ende Juni dazu beigetragen hat, das Risiko eines Auseinanderbrechens der Eurozone zu verringern, bleiben die Konjunkturdaten für den Euroraum düster. Der ESI-Index für die Wirtschaftsstimmung fiel auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2009 und lässt keine Anzeichen für ein Wirtschaftswachstum erkennen. Die Arbeitslosigkeit im Euroraum stieg auf ein Rekordhoch. Gleichzeitig war die Kreditvergabe rückläufig. Derzeit sieht es so aus, als wäre die Wirtschaft im zweiten Quartal geschrumpft.

Joost van Leenders
Spezialist für Asset Allocation & Anlagestrategie

 



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