Aktien wieder normal gewichtet

Am Sonntag brachten die Wahlen in Griechenland den erhofften Sieg der Anhänger des Sparkurses. Die Finanzmärkte reagierten erleichtert mit einer Erholung, die jedoch nicht andauerte. BNP Paribas Asset Management | 22.06.2012 16:30 Uhr
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Auch wenn Griechenland weiterhin enormen Herausforderungen gegenübersteht, konnte ein ernsthafter Aufruhr am Finanzmarkt vorerst vermieden werden. Die Situation in Spanien bleibt angespannt. Die Staatsverschuldung wird durch die Rekapitalisierung der Banken zunehmen. Gleichzeitig ist die Regierung gezwungen, trotz der tiefen Rezession das Haushaltsdefizit abzubauen. Ermutigend sind jedoch der jüngste Rückgang der Renditen für spanische Staatsanleihen von 7% auf 6,5% und die relativ erfolgreiche Auktion von Staatsanleihen am Donnerstag.

Wir beendeten unsere Untergewichtung von Aktien, da wir die Entscheidung für die Rekapitalisierung spanischer Banken und die Wahlergebnisse in Griechenland als positiv einschätzen, auch wenn die Schuldenprobleme im Euroraum zu erneuten Spannungen am Markt führen könnten, beispielsweise, falls es Griechenland, dem IWF, der EU-Kommission und der EZB nicht gelingen sollte, sich auf einen weniger harten Sparkurs zu einigen. Längerfristig könnten Maßnahmen zur Förderung des Wirtschaftswachstums oder die Entscheidung für eine Bankenunion dazu beitragen, das Vertrauen des Marktes zu stärken und so die Renditen zu senken.

Da wir dennoch nicht uneingeschränkt optimistisch sind, haben wir Aktien derzeit lediglich neutral gewichtet. Das Wirtschaftswachstum ist in vielen Teilen des Euroraums nach wie vor schwach. Das deutsche Konjunkturbarometer ZEW musste den höchsten monatlichen Rückgang seit einem Jahr hinnehmen. Die Konjunkturdaten waren in Deutschland schwächer als in Frankreich. In den USA ließ das Wirtschaftswachstum nach (siehe unten). Durch die Kursverluste von risikobehafteten Anlagen im April und im Mai wurden viele schlechte Nachrichten jedoch bereits eingepreist und die Aktienmärkte haben sich in letzter Zeit stabilisiert.

Wir haben Schwellenländeraktien nach wie vor übergewichtet. Unserer Ansicht bleiben die Bewertungen attraktiv und es besteht weiterhin ein hohes Potenzial für einen Währungsanstieg. Wir erwarten in einer Reihe von Schwellenländern weitere geldpolitische Lockerungen und eine fiskalische Expansion in China.

Bei festverzinslichen Wertpapieren stockten wir unser Position in Schwellenländeranleihen in USD von neutral auf übergewichtet auf. Die Fundamentaldaten wie z.B. Staatsverschuldung oder Haushaltsdefizite sind in diesen Ländern ermutigend, gleichzeitig scheinen sich die Wachstumserwartungen stabilisiert zu haben. Während der Verkaufswelle risikobehafteter Anlagen in den Monaten April und Mai wurde diese Anlageklasse stärker in Mitleidenschaft gezogen als vergleichbare Unternehmensanleihen. Hinzu kommt, dass wir davon ausgehen, dass die Qualitätsdifferenz zwischen Schwellenländer- und Industrieländer-Anleihen weiter abnimmt. Diese Position führte praktisch zu einer Long-Position in USD gegenüber dem Euro. Wir finanzierten die Umschichtung durch den Verkauf von Staatsanleihen und sind in dieser Anlageklasse inzwischen untergewichtet.

Die Zentralbanken scheinen inzwischen geneigter, Maßnahmen zur Unterstützung des Wirtschaftswachstums zu ergreifen. Die Fed verlängerte ihre Operation Twist, ein Programm, das darauf abzielt, langfristige Zinssätze herunterzudrücken und „Finanzierungsbedingungen ganz allgemein akkommodierender zu gestalten“ und zwar bis zum Jahresende, was mehr oder weniger den Erwartungen entspricht. Gleichzeitig revidierte die Fed ihre Erwartungen für das amerikanische Wirtschaftswachstum ebenso wie die Inflationsprognose für dieses Jahr nach unten. Die Prognosen für die Arbeitslosigkeit wurden nach oben korrigiert.

In der Tat waren die jüngsten amerikanischen Wirtschaftsdaten nicht ermutigend. Der Empire Survey verzeichnete eine Verschlechterung des Geschäftsklimas in der Industrie und einen Rückgang der Industrieproduktion. Das Verbrauchervertrauen war ebenfalls spürbar rückläufig. Das Fazit ist unserer Ansicht nach, dass weitere geldpolitische Maßnahmen der Fed wahrscheinlicher geworden sind. Inflation dürfte die Zentralbank nicht von einer weiteren Runde quantitativer Lockerung abhalten.

Die Fed stünde damit nicht allein. Die Bank of England startete ein Programm, um die Kosten für die Kapitalbeschaffung der Banken zu senken und bot den Banken Kredite mit einer Laufzeit von 6 Monaten an. Beide Maßnahmen zusammen belaufen sich auf 100 Mrd. GBP. In der Eurozone rechnen wir damit, dass die EZB ihre Leitzinsen schon bald senken wird. Dadurch müssten die Zinsen für die im Dezember und Februar an Banken vergebenen 3-Jahres-Kredite sinken, was dem Bankensektor zugutekäme.

Joost van LeendersSpezialist für Asset Allocation & Anlagestrategie

 


 

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