Trotz der anhaltenden Rallye in den USA wiesen wichtige Märkte weiterhin rote Zahlen auf, und die breitere Performance der Region wurde eher von kleineren Märkten wie z.B. Griechenland gestützt.
Rohstoffpreise zogen an, der Ölpreis kletterte im Monatsverlauf um beinahe 10% und schaffte 66 US-Dollar pro Barrel. Das reichte dann allerdings doch nicht, um den Monat für Russland im positiven Terrain schließen zu lassen, obwohl es besser als die beiden anderen wichtigen Märkte der Region, die Türkei und Polen, abschnitt.
Das griechische Kreditinstitut Alpha Bank schnellte nach einem schlechten Januar deutlich nach oben. Die griechische Regierung, bei der es Anfang Januar so aussah, als ob sie kurz vor einem Kollaps stand, erschien im Februar wieder standfest. Nachdem griechische Banken wegen Kapitalschieflagen bzw. dem Auslöschen von Anteilseignern auf Allzeittiefstkurse gefallen waren, zogen sie deutlich wieder an, da die Risiken nachließen, obwohl sie immer noch vor Herausforderungen stehen, vor allem in Bezug auf die Qualität von Vermögenswerten.
KAZ Minerals, das Kupferunternehmen, schnitt im Februar stark ab, und der Titel brach aus der von ihm seit Herbst eingehaltenen Handelsspanne aus. Der Produktionsbericht für das gesamte Jahr bestätigte unsere These: Obwohl der Markt anfänglich vom Investitionsausblick des Unternehmens verwirrt war, muss man hier sehen, dass das Unternehmen in der Regel konservativ vorausblickt. Das Plus in Höhe von 30% seit unserem letzten Zukauf war uns Grund genug, die Beteiligung jetzt etwas zurechtzustutzen. Mittel- bis langfristig bleiben wir optimistisch, und die Beteiligung bleibt weiterhin eine bedeutende, nicht im Index enthaltene Position.
Auch der Weißwarenhersteller Arcelik konnte einen starken Februar verbuchen. Seine Aktien kletterten im Monatsverlauf um 9%. Diese starke Aktienkursentwicklung bekräftigt unsere Überzeugung an Arcelik. Wir sehen, dass das Unternehmen von einer stärkeren türkischen Lira profitiert, vom Trend fallender Rohstoffpreise und geringeren Betriebskapitalfinanzierungskosten. All das kommt zu dem ausgedehnterem Wachstumspfad aufgrund getätigter Investitionen in neue Regionen noch dazu. Das gegenwärtige Umfeld verheißt Gutes für einen starken Beginn von 2019 in Bezug auf die Betriebsmargen und die Wirtschaftlichkeit, was es dem Unternehmen möglich machen sollte, die Margen vom letzten Quartal 2018 beizubehalten.
Unter den Nachzüglern schnitt NOVATEK, das gemeinsam mit LUKOIL unser liebstes Ölunternehmen ist, trotz der Bekanntgabe eines guten Geschäftsergebnisses unterdurchschnittlich ab. Die Margen waren, wie erwartet, rückläufig, da das Unternehmen sein Flüssigerdgasprojekt in der Arktis hochfuhr. Der Grund, warum der Aktienkurs fiel, waren wahrscheinlich Bedenken, dass sich die US-Sanktionen negativ auf das Arktisprojekt auswirken könnten, obwohl die russische Regierung verlautbarte, dass sie Unterstützung bieten würde, falls sich die Bedenken bewahrheiteten.
Der Blick nach vorne zeigt mögliche Seitwärtsbewegungen der Märkte der Region inmitten kurzfristiger Unsicherheiten. In Russland sehen wir zu unserem positiven Ausblick auf Öl auch steigende Dividenden und günstige Bewertungen, die unbekannten Größen aufgrund der Sanktionen gegenüberstehen. In der Türkei stehen positive Aspekte wegen der straffen politischen Einstellung und Neuausrichtung der Wirtschaft politischem Lärm vor den Kommunalwahlen gegenüber, die für Ende März angesetzt sind. Und in Mitteleuropa stehen der Belastung durch eine abflauende Eurozone starke Stories auf den einzelnen Heimatmärkten und etwaige politische Anpassungen gegenüber. Was den Zeitraum über die unmittelbare Zukunft hinaus angeht, bleiben wir bei attraktiven Bewertungen quer durch die Region weiterhin optimistisch.