Magna Emerging Markets Fund: Brasilianische Titel schöpften am meisten Wert

"Angesichts der dramatischen Reaktion auf das brasilianische Wahlergebnis, überrascht es nicht, dass drei Titel aus gerade diesem Land im Oktober den meisten Wert schöpften", schreibt das Team des Magna Emerging Markets Fund in einem aktuellen Kommentar. Fiera Capital | 23.11.2018 10:57 Uhr
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Für die globalen Aktienmärkte erwies sich der Oktober als schlimmster Monat seit Mai 2012, und auch die Vereinigten Staaten wurden schlussendlich von der Negativentwicklung berührt, die andere Märkte in letzter Zeit geplagt hatte. Der Katalysator war hier wohl der starke Anstieg bei den US-Treasury-Renditen zum Monatsbeginn auf deutlich über 3%, dem höchsten Stand seit sieben Jahren. Lediglich zwei Märkte notierten stärker – beide Emerging Markets – nämlich Brasilien und Katar. Auch Rohstoffe schwächelten. Öl fiel, da Russland und Saudi-Arabien einen lockereren Kurs auf der Angebotsseite signalisierten, bevor die USA ihren Druck auf den Iran anziehen. Wie das gewöhnlich bei schwächelnden Märkten so üblich ist, zog der Dollarkurs an, und zwar sowohl gegenüber Währungen aus den hoch entwickelten Ländern als auch aus Emerging Markets, obwohl der brasilianische Real und die türkische Lira sich dem allgemeinen Trend widersetzten. Brasilianische Vermögenswerte erhielten durch die Wahlen Antrieb, aus denen ein unternehmensfreundlicher Rechtspopulist als neuer Präsident hervorging. In der Türkei handelte es sich um einen Fall von „das Gerücht verkaufen und die Tatsache kaufen“. Das Wachstum lässt nach und die Inflationswerte sind hoch – 25% und, fürs Erste, weiter steigend – aber die Leistungsbilanz verbessert sich, und erste Analysten gehen davon aus, dass die Inflation im ersten Halbjahr 2019 den Höchststand erreichen wird.

Die Welt erwartet zwischenzeitlich die nächste Phase in Trumps Handelskrieg mit China. In Taiwan, Thailand und Malaysia – drei asiatische Volkswirtschaften, die eher mehr vom Handel abhängig sind – kamen Verkaufsmanagerindizes (PMIs) heraus, die unter den Erwartungen lagen, was darauf deutet, dass die Handelsspannungen sich jetzt auch erstmals konkreter auf die Geschäftsstimmung auswirken. Xi Jinping brachte zum Ausdruck, dass er "unerschütterlich“ weiterhin den Privatsektor seines Landes unterstützen will und an detaillierten Einkommenssteuererleichterungen festhält, die der Volkswirtschaft zugutekommen sollen. Dies sollte dem Konjunkturwachstum zwar zuträglich sein, könnte die Leistungsbilanz des Landes allerdings zum ersten Mal seit Jahrzehnten ins Defizit kippen.

Angesichts der dramatischen Reaktion auf das brasilianische Wahlergebnis, überrascht es nicht, dass drei Titel aus gerade diesem Land im Oktober den meisten Wert schöpften. Dabei handelte es sich um Lojas Renner, den Textileinzelhändler, Bank Itau und Localiza, die Autovermietung, ein Unternehmen, das wir bereits seit vielen Jahren kennen, aber erst vor kurzem dazukauften. Letzteres ist stetig gewachsen, selbst dann, als die Wirtschaft zu kämpfen hatte, und das bei einer an internationalen Standards gemessenen niedrigen Vermietungserschwinglichkeit. Der nächstbeste Performer war dann NMC Healthcare, ein Krankenhausbetreiber im Nahen Osten, an dem wir schon lange eine Beteiligung halten. Das Unternehmen gab ein hervorragendes Zwischengeschäftsergebnis bekannt. Außerdem revidierte es die Umsatzwachstumserwartungen für dieses Jahr von 22% auf 24% nach oben, mit ähnlichen Wachstumsprognosen auch für das nächste Jahr. Und beim Ertragswachstum wird 2019 ein Plus von 18- 20% erwartet.

Eine kuriosere Bewegung diesen Monat stammte von Yandex, dem russischen Internetunternehmen. Die Aktie verlor deutlich nach einem Bericht, dass die Sberbank einen signifikanten Anteil erstehen würde, was zu Bedenken führte, dass der Gründer Wolosch aus dem Unternehmen gedrängt werden und das Unternehmen dann unter ‚Staatskapitalismus' betrieben werden könnte. Beide Seiten stritten ab, dass ein Deal ansteht, worauf sich der Titel wieder erholte und den Monat dann so etwa wie der Benchmark abschloss. Was die politische Lage angeht, haben wir keine Einblicke, stellen aber fest, dass der Wert eines Unternehmens wie Yandex in seinen Mitarbeiter und seinem geistigen Kapital zu finden ist. Yandex geht mitden russischen Gesetzen konform und wird dies wohl auch in der Zukunft tun und ist auf einem Markt, auf dem es mit einem Riesenunternehmen aus den USA konkurriert (Google), ein nationaler Champion.

Zu den belastenden Titeln gehörten einige asiatische Konsumaktien. Wuliangye Yibin, ein chinesisches Getränkeunternehmen, gab gute Gewinne für das 3. Quartal 2018 bekannt sowie bessere Bruttomargen. Die Erwartungen der Investoren waren wohl allerdings zu übertrieben gewesen, und der Markt ließ sich dadurch erschrecken, dass der Hauptkonkurrent von Wuliangye fallende Volumen bekanntgab, was zu Bedenken führte, dass die Nachfrage insgesamt schwächer wird. Matahari, das indonesische Kaufhausunternehmen, schwächelte nach Anschuldigungen gegenüber dem Vorsitzenden der Lippo-Gruppe (dem größten Anteilseigner von Matahari). Die Fundamentaldaten des Unternehmens scheinen inzwischen eine Talsohle erreicht zu haben. Das Unternehmen hat sich auf die geringere Nachfrage durch Schließung einiger Kaufhäuser eingestellt, wird in der Zukunft aber wahrscheinlich wieder expandieren, und zwar bei leicht stärkerem flächenbereinigten Umsatzwachstum. Ein 2019er KGV von 7x und ein Dividendenertrag von beinahe 10% sehen unserer Meinung nach günstig aus.

Jede Marktkorrektur hat gewisse Ähnlichkeiten und Unterschiede im Vergleich zu der davor. Dieses Mal, auch wenn die Fundamentalwerte besser sind als bei vielen anderen Baissemärkten (z.B. 1997-98, 2008-9), kommt der Handelskonflikt als neuer Störfaktor dazu. Die Citibank stellt fest, dass sich die durchschnittliche EM-Aktienkorrektur seit 1990 auf -22% belief, was auch dem jüngsten Rückgang entspricht. Die Analysten der Citibank weisen darauf hin, dass nach einem typischen Rückgang in den nächsten 12 Monaten im Schnitt Renditen von 16% erzielt werden, und in 70% der Fälle die Märkte wieder anziehen. Uns gefallen diese Wahrscheinlichkeiten.

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