"Das Ergebnis der jüngsten US-Wahlen führte zu vielen Fragen in Bezug auf mögliche Auswirkungen der Politik von Donald Trump. Während dies zu heftigen Fluktuationen bei festverzinslichen Wertpapieren und bestimmten Emerging Markets führte, hielten die Frontier Markets globalen Störfaktoren gegenüber stand und wiesen starke positive Korrelationen zu den heimischen Reformprozessen auf.
Der einzige Markt in unserem Portfolio, der nach den US-Wahlen deutlich verkauft wurde, war Argentinien. Nach intensiver Analyse der möglichen Ursachen dieses Abverkaufes kamen wir zu dem Schluss, dass die drastischen Kurseinbrüche auf dem mexikanischen Markt wahrscheinlich zum Verkauf von Anteilen an lateinamerikanischen Fonds führten und Argentinien in Mitleidenschaft gezogen wurde, ohne dass es grundsätzliche länderspezifische Ursachen für den Rückgang gibt. Wir nutzten daher die Gelegenheit und stockten einige unsere argentinischen Beteiligungen auf. Die Verkaufsperiode hielt dann auch nur kurz an, und noch während des Novembers verdienten wir wieder an den argentinischen Titeln im Portfolio.
Zu den großen positiven Beiträgen im Portfolio gehörte das Logistikunternehmen Aramex aus den VAE, das ideal positioniert ist, um vom starken Wachstum beim Online-Handel in der Golfregion zu profitieren. Das Management setzt die Unternehmensstrategie hervorragend um und vor kurzem wurden die Umsatzprognosen nach oben revidiert. Ebenfalls einen positiven Beitrag lieferte Hascol, das pakistanische Ölvermarktungsunternehmen, es profitiert von der höheren Treibstoffnachfrage aufgrund des Wirtschaftswachstums und von jüngst verkündeten Maßnahmen der Regierung zur Lockerung der Preisbindung, die zu höheren Gewinnspannen führen müssten. In Bezug auf Ertrags- und Kursgewinne erwarten wir über die nächsten drei Jahre insgesamt ein Plus von 30% mit nur geringer Volatilität, da das Unternehmen in Bezug auf den Ölpreis nur wenig exponiert ist.
Negativ war dagegen, dass die Metro Retail Stores Group, der philippinische Lebensmitteleinzelhändler, schlechte Ergebnisse zum dritten Quartal bekannt gab und die Qualität der Kommunikation vor und nach der Bekanntgabe zu wünschen übrig ließ. Wir statteten dem Unternehmen auf den Philippinen kurz vor der Bekanntgabe des Quartalsergebnisses einen Besuch ab. Die Negativfaktoren waren, dass zeitliche Fristen zur Expansion nicht eingehalten wurden. Wir revidierten in der Folge das Kurszieles des Unternehmens nach unten und kamen zu dem Schluss, die Position aufzulösen."
Stefan Böttcher, Fondsmanager, Charlemagne Capital