Bei den Frontier Markets handelt es sich um eine Ansammlung von etwa 150 Ländern, die aufgrund ihres weniger entwickelten Status nicht Bestandteil von Indizes für die Industriemärkte bzw. Emerging Markets sind. Anstatt diese Märkte als eine Anlageklasse für sich zu sehen, betrachten wir diese Länder als eine Reihe von einzelnen Gelegenheiten, bei denen die Aktienmärkte eher von heimischen als von globalen Faktoren angetrieben werden. Das führt bereits zum ersten wichtigen positiven Aspekt für Frontier Markets: einer äußerst geringen Korrelation mit den globalen Märkten, aber auch zwischen den meisten einzelnen Frontier Markets untereinander.
Der zweite wichtige positive Aspekt sind die vielen eindrucksvollen Wachstumsbeispiele im Universum der Frontier Markets, und das obwohl es an eindeutigem Wachstum in vielen Industriestaaten und Schwellenländern hapert. Die treibende Kraft hinter dem Wachstum der Frontier Markets sind Reformen in Politik, Wirtschaft und an den Aktienmärkten.
In einem Umfeld, in dem die Industriestaaten nach Prognosen 2017 lediglich um 2% wachsen werden, sind wir mit Investments stark in Ländern wie Vietnam und Pakistan vertreten, deren Volkswirtschaften dieses Jahr um über 5% wachsen müssten, ebenso in Rumänien mit einer Wachstumsprognose von 4-5% (was Rumänien zur am stärksten wachsenden Volkswirtschaft Europas macht).
Nachdem wir für ein Land das Potential zu langfristigem und nachhaltigem Wachstum ausfindig gemacht haben, konzentriert sich unser Investment-Ansatz auf das Aufspüren von Unternehmen mit außergewöhnlich starkem Management, das es versteht, dieses Wachstum zu nutzen. In unseren Portfolios konzentrieren wir uns daher auf Unternehmen, die ihren heimischen Markt im Auge haben, auf Sektoren, die mit dem Erfolg eines Landes verzahnt sind, wie das Bankwesen, Telekom, Gesundheit und Konsum. Da wir vor der Entscheidung zu einem Investment viel Zeit mit der jeweiligen Leitung eines Unternehmens verbringen, prüfen wir auch im hohen Ausmaß die Qualität des Managements (Due Diligence), um sicherzustellen, dass wir selbst als Minderheitsaktionäre geschützt sind und dass unsere Interessen mit denen des Managements übereinstimmen.
Nach fast fünf Jahren Underperformance gegenüber den etablierten Märkten, gerieten die Emerging Markets aus dem Fokus der Investoren, und die Frontier Markets wurden und werden über den gleichen Kamm geschoren. Im Ergebnis sind die Bewertungen in den Frontier Markets gegenwärtig sowohl in absoluten Zahlen als auch relativ sehr niedrig. Absolut betrachtet, waren die Frontier Markets seit der ersten Index-Einführung im Jahr 2007 nie günstiger als im Moment. Dazu kommt, dass sie im Vergleich zu den Märkten der Industriestaaten und Schwellenländer momentan mit Rekordabschlägen gehandelt werden.