Ihre Rohstoffprodukte haben sich auf den Weltmärkten etabliert und befeuern damit das wirtschaftliche Wachstum unter anderem von China und Indien. Parallel hierzu haben afrikanische Staaten in supranationalen Institutionen einen deutlich höheren Einfluss bekommen. Nicht zuletzt die Fußballweltmeisterschaft in Südafrika war ein Beleg für das gestiegene Ansehen des Kontinents. Nun ist aus unserer Sicht auch der Zeitpunkt gekommen, dass nicht nur vereinzelte, wenn auch hohe Investmentströme, nach Afrika gehen, sondern die erfolgreichen Staaten als dauerhafter Bestandteil von ausgewogenen Portfolios werden.
Die Gründe, die für die gestiegene Bedeutung Afrikas sprechen, sind weiterhin unverändert.
- Demographie: Der afrikanische Kontinent verfügt über die mit Abstand gesündeste Altersstruktur. Über 50% der Bevölkerung ist unter 24 Jahre alt.
- Rohstoffreichtum: Afrika verfügt über viele, von den Industrienationen sowie wichtigen Schwellenländern nachgefragte Rohstoffe.
- Investierbarkeit: Viele afrikanische Staaten haben sich in den letzten Jahren in puncto Transparenz, Corporate Governance und rechtliche Sicherheit deutlich verbessert und westliche Standards erreicht.
In 2011 erwarten wir ein weiteres, starkes Wirtschaftswachstum insbesondere in Staaten südlich der Sahara, angeführt von der deutlich stärksten Volkswirtschaft, Südafrika. Vor kurzem erhielt Südafrika eine Einladung der BRIC-Staaten, dieser Gruppe beizutreten und einen neuen Verbund namens BRICS zu gründen, was als Beleg für die Bedeutung und Stärke Südafrikas herangezogen werden kann. Niedrige Inflationsraten und Zinsen, gepaart mit einer Verringerung der Arbeitslosigkeit und einem Anstieg der Löhne lassen in Südafrika einen deutlichen Anstieg des Binnenkonsums erwarten. Der Bau- und Infrastruktursektor bleibt aus unserer Sicht günstig bewertet, mit positiven Nachrichten, die wir bereits in Kürze erwarten. Insgesamt bleibt Südafrika in 2011 mit einem durchschnittlichen KGV von 11.6 auf einem günstigen Niveau.
In Ägypten und Nigeria werden 2011 Wahlen stattfinden, die zukunftsweisend sein werden. Für Ägypten wird einhellig damit gerechnet, dass der aktuelle Präsident Hosni Mubarak die Wahlen gewinnt und entweder selber weiterregiert oder die Amtsgeschäfte an seinen Sohn Gamal überträgt. Jedes andere Resultat käme einer Sensation gleich. Sollte Gamal Mubarak das Präsidentenamt übernehmen, gibt es wenig Zweifel daran, dass er den von seinem Vater eingeschlagenen wirtschaftlichen Reform- und Öffnungskur fortsetzt. Ägyptische Aktien werden durchschnittlich auf einem Niveau von 12.9 bewertet.
Wie der Ausgang der Präsidentschaftswahlen in Nigeria sein wird, lässt sich derzeit überhaupt nicht vorhersagen. Allgemein wird erwartet bzw. mehr gehofft, dass der aktuelle Amtsinhaber Jonathan Goodluck in seinem Amt bestätigt wird und damit die Amtsübernahme nach dem Tod seines Vorgängers Umaru Yar`Adua in 2010 rechtfertigt. Wie auch immer der Ausgang sein wird, ist das Wichtigste, dass Jonathan Goodluck sein Versprechen einhält und faire und freie Wahlen zulässt sowie auch am Ende eine mögliche Niederlage akzeptiert. Nigeria wird sicherlich von der Ölnachfrage und den gestiegenen Preisen für diesen Rohstoff profitieren. Bei einem fairen verlauf der Wahlen kann auch davon ausgegangen werden, dass die Investitionstätigkeit wieder anzieht, dadurch Kreditvergaben steigen und somit der Bankensektor davon profitiert. Auch kann davon ausgegangen werden, dass der Energiesektor weiterhin im Fokus sein und Investitionen anziehen wird. Nigerianische Aktien werden aktuell mit einem KGV von 8 bewertet.
Neben diesen aus unserer Sicht aktuell drei wichtigsten Länder, werden andere afrikanische Staaten ebenfalls weiter an Bedeutung gewinnen und Investoren sehr gute Möglichkeiten ermöglichen. Wir rechnen daher insgesamt mit einem weiterhin steigenden Interesse an afrikanischen Aktien und Anstieg der Liquidität.