Startschuss für ein erfolgreiches Medizintechnikaktienjahr ist gefallen

Die regelmäßig im Januar stattfindende Global Healthcare Conference von J.P. Morgan in San Francisco ist das Stimmungsbarometer für den gesamten Gesundheitssektor. Stefan Blum und Marcel Fritsch (beide Portfoliomanager Bellevue Asset Management) konnten sich vor Ort ein Bild über aktuelle Geschäfts- und Produktentwicklungen machen. Bellevue Asset Management | 28.01.2016 19:27 Uhr
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Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Stefan Blum
Stefan Blum
"Auch dieses Jahr waren alle wichtigen Unternehmensführer an der JP Morgan-Konferenz vertreten und standen für Investorengespräche zur Verfügung. Dies ist aber nur ein Aspekt dieser jährlichen Zusammenkunft: Grossunternehmen wie Medtronic schicken Teams mit mehr als 30 Mitarbeitern, die sich mit ihren Gegenparts aus anderen Unternehmen treffen, um über Formen der Zusammenarbeit, Allianzen und Übernahmen zu sprechen.
Die alljährliche Pilgerfahrt der Healthcare-Industrie nach San Francisco hat Tradition: So verwundert es nicht, dass sich in den Strassen das Who is Who der Branche trifft und Hotelzimmer Mangelware sind und zum doppelten bis dreifachen Preis gehandelt werden.

China und US-Präsidentschaftswahlen im Brennpunkt des Interesses

Thematisch standen dieses Jahr Makrothemen im Brennpunkt. Vorallem die Wachstumsabschwächung in China und den aufstrebenden Märkten sowie die US-Präsidentschaftswahlen und damit verbundene Preisrisiken bildeten die Themenschwerpunkte.

Während sich die Nachfrage nach Industriegütern in China merklich abgekühlt hat, ist dies im Gesundheitswesen nicht feststellbar. Für die chinesische Regierung ist der Versorgungsausbau der Bevölkerung mit Gesundheitsdienstleistungen von zentraler strategischer und politischer Bedeutung und – genau wie in den entwickelten Märkten – weitestgehend konjunkturunabhängig. Einhellig negativ waren die Kommentare allerdings zu Brasilien und Venezuela, wo neben ökonomischen Problemen auch ernsthafte politische Unsicherheiten angeführt wurden.

Bescheidenheit ist (wieder) eine Tugend

Marcel Fritsch
Marcel Fritsch
Während andere Subsektoren durch die Preisängste der Anleger belastet wurden, gehörte der Medizintechniksektor zu den Gewinnern und hat den Status des „sicheren Hafens“ zugesprochen bekommen. Reife Medizintechnikprodukte unterliegen seit Jahren einem Preisdruck, der zu jährlichen Preissenkungen von 1-2% führt. Was für jeden anderen Sektor völlig normal ist, wurde innerhalb der Healthcare-Industrie lange als Schwäche angesehen, wo halbjährliche Preiserhöhungen von 5% keine Seltenheit sind. Seit Hillary Clinton diese Thematik Mitte letzten Jahres zum Wahlkampfthema gemacht hat, ist die Verunsicherung unter den Marktteilnehmern gross und die Unternehmen sind sich bewusst, dass sie unter verstärkter Beobachtung stehen.

Go big or go home! - Konsolidierung im Medizintechniksektor hat erst begonnen

Die Übernahmeankündigung von Covidien durch Medtronic in 2014 schätzten damals viele Marktteilnehmer als defensive Massnahme ein. Heute, eineinhalb Jahre später, zeigt sich, dass Unternehmensgrösse und Finanzkraft die Grundvoraussetzungen sind, um innerhalb der veränderten Rahmenbedingungen erfolgreich sein zu können. Die neuen Kostenrückerstattungsmodelle mit fixierter ergebnisorientierter Vergütung über eine definierte Behandlungsperiode setzen eine Partnerschaft zwischen den Leistungserbringern und den Medizintechnikunternehmen voraus. Nur Grossunternehmen wie Medtronic verfügen über ein breites Produktangebot, können integrale Dienstleistungsangebote über die Grenzen des Krankenhauses hinaus anbieten und die damit einhergehenden Risiken tragen sowie gleichzeitig einen kompetitiven Innovationsapparat aufrechterhalten. Boston Scientific hat dies erkannt und seine Strategie angepasst und wird in Zukunft auch vermehrt Dienstleistungspakete anbieten.

Konsolidierungwelle sollte starke Aktienkursavancen auslösen

Wir erwarten in diesem Jahre weitere grosse Unternehmenszusammenschlüsse und -übernahmen. Stryker hat eine ausbaufähige Plattform mit je einem Standbein in der Orthopädie und im Operationssaal. Auch Baxter, Abbott und Johnson & Johnson (J&J) werden ihr Angebot erweitern, wobei im Fall von Abbott und J&J auch kreative Lösungsansätze nicht ausgeschlossen werden können. Im Fall von St.Jude besteht strategischer Handlungsbedarf. Die letzten Unternehmensergebnisse deuten darauf hin, dass die kritische Grösse fehlt und nicht genügend R&D-Kapazitäten vorhanden sind, um alle wichtigen Entwicklungsprojekte und klinischen Studien gleichzeitig voranzutreiben. Das aktuelle Aktienmarktumfeld hat die Erwartungen der potenziellen Übernahmeziele etwas gedämpft und in vernünftige Bandbreiten gelenkt, was die Wahrscheinlichkeit erfolgreicher Übernahmeabschlüsse zusätzlich erhöhen sollte.

Positive Aussichten für den Medizinaltechnikmarkt

Die traditionell vor der JP Morgan-Konferenz publizierten Unternehmenseckwerte des 4. Quartals 2015 haben gezeigt, dass sich der Medizintechnikmarkt in einer gesunden Verfassung befindet. Viele Unternehmen haben hervorragende Resultate erzielt. Diejenigen, die enttäuschten, litten unter unternehmensspezifischen, selbstverschuldeten Problemen. Die M&A-Welle geht ebenfalls ungebremst weiter. So hat NuVasive die Übernahme des innovativen Wirbelsäulentechnikunternehmens Ellipse Tech bekanntgegeben. Dank der Aussetzung der US-Medtech-Tax können die Medizintechnikunternehmen über die nächsten zwei Jahre die Produktentwicklung beschleunigen und verstärkt in klinische Studien investieren. Einige Unternehmen werden die freigewordenen Mittel vorsichtig reinvestieren, um bei potenziell auftretenden Ertragsschwächen die Möglichkeit zu haben, die Erwartungen der Investoren trotzdem erfüllen zu können. Darum sollte das Risiko von Enttäuschungen 2016 deutlich tiefer liegen als gewöhnlich."

Stefan Blum, Portfolio Manager
Marcel Fritsch, Portfolio Manager
Bellevue Asset Management

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