Swisscanto Invest – Kurzbericht Dezember 2016
Konjunktur
Die US-Konjunktur sollte durch das Steuersenkungspaket, das von der neuen Regierung noch im 1. Halbjahr 2017 lanciert werden dürfte, allmählich an Fahrt gewinnen, ohne dass es in den nächsten zwölf Monaten zu Überhitzungserscheinungen kommt. Die jüngsten Konjunkturdaten in China bestätigen die Wachstumsstabilisierung und dass die Regierung ihr Wachstumsziel 2016 erreichen wird. Im Vorfeld des Referendums über die Verfassungsreform in Italien ist die Volatilität an den italienischen Märkten hoch - und sie dürfte auch danach noch anhalten. Wegen Italien allein wird es aber nicht zu einer neuen Euroschuldenkrise kommen.Finanzmärkte
Die US-Notenbank Fed wird 2017 angesichts des günstigen Konjunkturausblicks mindestens zwei Zinserhöhungen vornehmen. Der Renditeanstieg in den USA wird vorderhand mäßig bleiben - unter anderem wegen des globalen Disinflations- und Tiefzinsumfelds und eines erstarkenden US-Dollars.Zyklische Aktienmärkte zu präferieren
Nach der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten stehen die Zeichen auf Wachstumsbeschleunigung in den USA und in jenen Ländern, die wie die Schweiz und Deutschland vom angekündigten Infrastrukturprogramm der neuen Regierung profitieren werden. Gleichzeitig besteht damit die Chance, aus dem Regime der sekulären Stagnation verbunden mit Disinflation, Nullzins und Anlagenotstand herauszufinden. So kristallisierten sich bereits in den ersten Tagen nach der US-Wahl Gewinner und Verlierer auf Sektor- und Länderebene, aber auch am Devisenmarkt heraus. Politisch bedeutet die Wahl Trumps einen möglichen weiteren Aufschwung des Populismus - insbesondere in Europa, wo wichtige Parlamentswahlen in den nächsten Monaten und bereits nächstes Wochenende das „Verfassungsreferendum“ in Italien anstehen. Vor diesem Hintergrund erscheinen Aktien nicht mehr ganz so attraktiv wie zuvor. Innerhalb des Aktiensegments präferieren wir zyklische Märkte wie Kanada und Japan, die zudem noch preisgünstig sind und nicht von politischen Risiken belastet werden. Auf den Emerging Markets-Aktien lasten hingegen der starke USD und steigende Zinsen.
Anleihen kaum attraktiv
Lediglich Währungsaspekte und Renditedifferenzen lassen einzelne Anleihensegmente attraktiv erscheinen.
Alternative Anlagen: Pro und contra
Das weniger disinflationäre Umfeld sowie die Aussicht auf ein US-Infrastrukturprogramm lassen Rohstoffe weiterhin interessant erscheinen. Angesichts der politischen Risiken in Europa halten wir ebenfalls an der neutralen Goldposition fest, obwohl gerade diese alternative Anlage von steigenden Zinsen und einem erstarkenden USD belastet wird.