Konjunktur
Die US-Konjunkturdaten haben zuletzt enttäuscht. Der recht starke US-Dollar, eine schwächelnde Auslandsnachfrage sowie politische Risiken sowohl im Inland als auch global haben dazu beigetragen. In China scheinen die Stimulierungsmaßnahmen zu wirken und die Wachstumsabschwächung dürfte geringer ausfallen als bisher erwartet. Die Wachstumsstabilisierung in den Schwellenländern setzt sich fort. In Brasilien und Russland mehren sich die Anzeichen, dass beide Länder demnächst aus ihrer Rezession kommen.Finanzmärkte
Sofern sich die US-Wirtschaft wie von uns erwartet nach ihrer Sommerschwäche fängt und sich die Wirtschaftsverlangsamung in der Eurozone nicht akzentuiert, wird eine Zinsanhebung durch die US-Notenbank im Dezember 2016 konkreter. Aufgrund unserer Wachstumserwartungen für die Eurozone und der politischen Unwägbarkeiten gehen wir davon aus, dass die EZB alles tun wird, um die Konjunktur der Eurozone zu stützen. Die Fortsetzung des Anleihenkaufprogramms ist nur aufgeschoben.Freundliche Marktstimmung im Vorfeld der US-Wahl
Nach dem - aus geld- und somit auch anlagepolitischer Sicht - herausfordernden Monat September stehen die Zeichen auch im Oktober in Richtung Risk-on-Marktumfeld. Da die Risiken, unter anderem im Zusammenhang mit den am 8. November bevorstehenden US-Wahlen, jedoch nicht abgenommen haben und für Mitte Dezember eine US-Zinsanhebung in Aussicht gestellt wurde, halten wir gleichzeitig aber am defensiven Charakter des Portfolios fest.
US-Anleihen weiterhin attraktiv
EUR-Anleihen werden belastet von etlichen Risiken wie dem italienischen Bankensektor oder dem bevorstehenden Referendum in Italien. Zudem können weitere Enttäuschungen der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht ausgeschlossen werden. Diese hat sich auf ihrer jüngsten Sitzung weit weniger «taubenhaft» gezeigt als vom Markt erwartet. Auf dem GBP-Segment lastet hingegen das nachhaltig labil bleibende Pfund Sterling. Mehr Potenzial sehen wir hingegen bei USD-Anleihen: Der Grund ist zum einen die positive Renditedifferenz bei gleichzeitig leicht erstarkendem US-Dollar; zum anderen dürfte der nächste Zinsschritt der US-Notenbank nicht vor Mitte Dezember erfolgen.
Emma-Aktien wieder interessanter
Der nicht vor Mitte Dezember erfolgende US-Zinsschritt sowie die jüngst überraschend positiv ausfallenden Konjunkturdaten aus China lassen Emerging Markets-Aktien etwas attraktiver erscheinen. Bessere Performanceaussichten weisen US-Dividendentitel auf, die von positiven Konjunktur- und Gewinnüberraschungen profitieren sollten.
Alternative Anlagen bleiben «in»
Sowohl Rendite- als auch Risikoaspekte im Vorfeld der entscheidenden US-Wahlen lassen Gold attraktiv erscheinen. Interessant sind nach wie vor auch Immobilien, die von der Suche nach weniger risikoreichen Anlagealternativen stimuliert werden.