CoCo-Anleihen mit hohen Kupons

Bei Contingent-Convertible-Anleihen (CoCos oder CoCo-Anleihen genannt) handelt es sich um spezielle Wandelanleihen, die bei einem bestimmten Ereignis in Aktienkapital gewandelt werden müssen. Daher auch der englische Begriff "Contingent", der "bedingt" oder "von etwas abhängig" bedeutet. Swisscanto Invest | 27.04.2012 10:57 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Das "bestimmte Ereignis" ist in diesem Fall das Absinken der Eigenkapitalquote unter eine vordefinierte Marke. Wenn also in einer künftigen Krisensituation das Kernkapital eines Instituts diese Marke unterschreitet, wird Fremdkapital automatisch in Eigenkapital gewandelt. Die Einführung von CoCo-Anleihen ist eine logische Konsequenz aus den Erfahrungen der Finanz- und Bankenkrise und dient der Kapitalstärkung von Banken und Versicherungen.

"Die bisher von diesen Instituten ausgegebenen CoCo-Anleihen sind mit hohen Kupons zwischen sechs bis 15 Prozent ausgestattet. Der gesamte Kupon setzt sich zusammen aus dem risikolosen Zinssatz, einer Entschädigung für das Kreditrisiko sowie der Entschädigung für das Risiko, dass die Anleihe in Aktien des Unternehmens gewandelt werden könnte. Die letztgenannte Komponente macht den weitaus größten Teil des Kupons aus. Investoren, die eine renditesteigernde Ergänzung ihres Portfolios suchen, sollten die attraktiven Renditen der CoCo-Anleihen nicht außer Acht lassen", so Mirko Santucci, Manager des Fonds "Swisscanto (LU) Bond Invest CoCo".

Markt der CoCo-Anleihen steht Wachstum bevor

Bisher wurden CoCo-Anleihen von etablierten Banken wie Credit Suisse, Lloyds Bank und Rabobank sowie von einzelnen Versicherungsgesellschaften herausgegeben. Zuletzt wurde auch von UBS eine Anleihe zur Stärkung des Eigenkapitals emittiert. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine CoCo-Anleihe mit Wandlungspflicht in hartes Kernkapital, sondern um eine CoCo-Anleihe mit Forderungsverzicht. Falls der Anteil des Kernkapitals von UBS an den Aktiven unter fünf Prozent sinken sollte, würden Anleger keine UBS-Aktien erhalten, sondern ihr CoCo-Kapital komplett verlieren. Die FINMA (Schweizerische Finanzmarktaufsicht) lässt beide Lösungen - also CoCos mit Zwangswandlung und solche mit Forderungsverzicht - zur Verlusttragung ausdrücklich zu.

Derzeit sind CoCo-Papiere im Gesamtvolumen von rund 15,4 Milliarden Euro bei Anlegern platziert. Der Markt für CoCo-Anleihen ist also heute noch recht klein. "Dafür gibt es vor allem zwei Gründe: Erstens war die Emission von Banktiteln im Zuge der europäischen Schuldenkrise praktisch unmöglich. Zweitens war längere Zeit noch nicht klar, wie die gesetzlichen Eigenmittelvorschriften in verschiedenen Ländern im Detail ausfallen würden. In beiden Punkten hat sich die Situation in der Zwischenzeit erhellt. Wir erwarten deshalb, dass 2012 in Europa neue CoCo-Anleihen auf den Markt kommen werden und sich diese Assetklasse etablieren wird", so Santucci.

Aktueller Kapitalbedarf 260 Milliarden Euro

Um die strengeren Anforderungen an ihre Kapitalausstattung zu erfüllen, benötigen Banken weltweit eine Gesamtsumme von etwa 260 Milliarden Euro. Noch ist nicht klar, in welcher Form dieser Kapitalbedarf im Einzelnen gedeckt wird. Swisscanto, die Fondsgesellschaft der Schweizer Kantonalbanken, schätzt jedoch, dass etwa 30 bis 40 Milliarden Euro auf CoCo- Anleihen entfallen dürften. Da die Aufnahme von Aktienkapital im Vergleich zur Kapitalbeschaffung mit CoCo-Anleihen teurer wäre, rücken die bedingten Wandelanleihen als Lösung des Problems in den Vordergrund. "Und um den verordneten Finanzierungsbedarf zu decken, müssen attraktive Renditen geboten werden. Diese Situation können Anleger gezielt nutzen", meint Santucci.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
Klimabewusste Website

AXA Investment Managers unterstützt e-fundresearch.com auf dem Weg zur Klimaneutralität. Erfahren Sie mehr.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.