Das unterstützt die nach wie vor erfreuliche Entwicklung von zyklischen Unternehmen, deren Aktien für Investoren besonders interessant erscheinen. "Die Bewertungen der globalen Aktienmärkte sind gerade im Vergleich zum Zinsniveau attraktiv. Das fördert Aktienrückkäufe und führt zu einem positiven Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Dies wirkt sich wiederum günstig auf die Kursentwicklung und auf die Entwicklung von kleineren Firmen aus. Wir halten daher an unserer positiven Einschätzung für die nordamerikanischen Aktienmärkte fest - trotz den jüngsten Kursavancen", so Florian Esterer, Senior Portfolio Manager von Swisscanto.
Unternehmen verdienen gut
Bei den Berichten zum 3. Quartal überwogen die positiven Überraschungen. Das gilt sowohl für die Umsatz- wie auch für die Gewinnseite. Denn nach den rigorosen Kostenkontrollen steigen jetzt wieder Umsätze und Umsatzerwartungen. Aufgrund der reduzierten Investitionstätigkeit erfreuen sich die Unternehmen rekordhoher Cash Flows, die die flüssigen Mittel und das Eigenkapital in der Bilanz ansteigen lassen. Beides gefährdet zwar mittelfristig die Profitabilität, aber für das nächste Jahr wird erst einmal ein Gewinnwachstum von 12,5 Prozent erwartet. Die Gewinne sollten damit wieder die Niveaus aus dem Jahr 2007 erreichen.
Die weiterhin steigenden Gewinne sprechen für eine zyklische Ausrichtung des Portfolios in Bezug auf nordamerikanische Aktientitel. Nachdem die Kurse von Frühzyklikern bereits beachtlich gestiegen sind, erscheint eine Fokussierung sinnvoll auf Segmente, die erst mit einer Verzögerung auf den Konjunkturverlauf reagieren. "Hierzu gehören auch die Finanzwerte. Hier sehen wir vor allem Chancen im Bereich der diversen Finanzdienstleister. Anziehende Aktivität am Kapitalmarkt, höhere Handelsvolumen sowie mehr Fusionen und Übernahmen finden sich dort gepaart mit attraktiven Bewertungen. Interessante Bewertungen finden sich auch bei den Energietiteln. Der angestiegene Ölpreis sorgt für positive Gewinnrevisionen bei den Ölfirmen", erläutert Esterer.
Zinsen bleiben tief und stützen den Aktienmarkt
Im November 2010 kündigte die FED an, über die nächsten acht Monate schrittweise weitere Staatsanleihen im Wert von 600 Milliarden US-Dollar zu kaufen. Bis dahin sollte eine Zinserhöhung ausgeschlossen sein. Und somit können die Märkte weiterhin von einem Umfeld rekordtiefer Zinsen ausgehen. Die tief bleibenden Zinsen sollen die Konjunktur stimulieren und damit Anlageinvestitionen und die Schaffung von Arbeitsplätzen fördern. Die tiefen Zinsen machen eine Finanzierung über Fremdkapital sehr günstig. Der Druck auf die Unternehmen hält an, teures Aktienkapital abzubauen und durch Fremdkapital zu ersetzen. Die Wege dafür sind Aktienrückkäufe, Firmenübernahmen oder Dividendenerhöhungen. Der Effekt ist in allen Fällen derselbe. Die ausstehende Anzahl Aktien wird reduziert, was zu einer Gewinnverdichtung und zu höheren Aktienpreisen führt.
"In diesem Umfeld sind kleinkapitalisierte Werte zu favorisieren, denn sie sind die Hauptprofiteure eines an Schwung gewinnenden Übernahme-Zyklus. Sie profitieren von gesunden Kreditmärkten, von den Fortschritten des Bankensystems, das die Kreditkonditionen langsam wieder zu lockern beginnt, sowie von der rückläufigen Volatilität an den Aktienmärkten. Zudem sind die kleinkapitalisierten Werte im Vergleich zu den Indexschwergewichten noch immer leicht unterbewertet", meint Esterer.