„Über 200 im deutschsprachigen Raum zugelassene Nachhaltigkeitsfonds führen dazu, dass Anlegern eine sehr große Auswahl zur Verfügung steht. Doch in keiner anderen „Fondsklasse“ sind die Kriterien so unübersichtlich. Während in einer Kategorie wie „Aktienfonds Europa“ eindeutige Vergleichsparameter dem Investor einen Überblick geben, finden sich bei nachhaltigen Fonds zum Teil extreme Unterschiede im Auswahlverfahren. Nachhaltigkeit ist so leider zum überstrapazierten Begriff geworden und die strengen Maßstäbe, wie sie von den traditionellen Anbietern gesetzt werden, nicht die Regel“, so Bernhard Engl, Mitglied der Direktion und Nachhaltigkeitsexperte von Swisscanto.
Anleger stehen in der Verantwortung
Konkurrenz belebt das Geschäft. So sind aufgrund der „nachhaltigen“ Produktlawine diese Geldanlagen mittlerweile im Markt etabliert und eine erhöhte Aufmerksamkeit bei Beratern und Anlegern gewiss. Doch im Gesamtvolumen aller Anlageklassen bewegen sich Produkte mit nachhaltiger Philosophie im Bereich zwischen ein und zwei Prozent. Das bedeutet, dass noch sehr viel Potenzial besteht. Engl erwartet, dass durch die wachsende Nachfrage und die künftigen weltweiten Entwicklungen im Umwelt- und Klimaschutz - auch dank der immensen Konjunkturspritzen zahlreicher Staaten in eine „grüne“ Entwicklung - der Anteil nachhaltiger Geldanlagen bis zum Jahr 2020 auf zehn bis 20 Prozent wächst. „Und dabei stehen die Anleger in der Verantwortung. Sie entscheiden mit ihrer Investition, ob sie einen Fonds mit ernst gemeinten ökologischen und ethischen Kriterien wählen oder einen Fonds, der durch aufgeweichte Kriterien nur grenzwertig als nachhaltig zu bezeichnen ist.“
Expertise der Fondsgesellschaft mitentscheidend
Bei der Wahl eines Produkts, das den eigenen Wertevorstellungen nahe kommt, sollte zudem die Expertise der Fondgesellschaft und deren Fondsmanager beleuchtet werden. Anbieter, die lediglich dem Trend folgend auf den „Nachhaltigkeitszug“ aufgesprungen sind, fehlt meist die Erfahrung und das Know-How im Research für die Bewertung nachhaltiger Kriterien. „Swisscanto widmet sich dem Thema bereits seit über zehn Jahren. Die Nachhaltigkeitsanalyse der Zürcher Kantonalbank gewährleistet bei sämtlichen Produkten der Green Invest-Palette - vom reinen Aktienfonds bis zum Rentenfonds - sowie den Aktienfonds zu Klimaschutz, Wasser und Emerging Markets strengste Ausschlusskriterien, die vom WWF Schweiz mitentwickelt wurden und die ein Beirat stetig überwacht“, so Engl.
Zukunftsinvestition: Nachhaltigkeit und Emerging Markets
Ende August vergangenen Jahres lancierte Swisscanto den nachhaltigen Aktienfonds „Swisscanto (LU) Equity Fund Green Invest Emerging Markets“. Das jüngste Kind der Green Invest-Familie investiert in Unternehmen, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen von national und international vereinbarten Maßnahmen für eine ethisch und ökologisch abgestützte Wirtschaftsentwicklung der Schwellenländer profitieren. Dabei üben die Unternehmen den überwiegenden Anteil ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten in den Emerging Markets selbst aus oder sind dort domiziliert. „Das langfristig zu erwartende, wenn auch durch die Finanzkrise abgeschwächte Wirtschaftswachstum in Schwellenländern und das Anliegen, deren Marktpotenzial nach ethischen und ökologischen Kriterien zu erschließen und auszuschöpfen, bieten interessante Anlagemöglichkeiten“, erläutert Engl.
Gezielte Anlage für eine nachhaltige Entwicklung
Mit seinen gezielten Investitionen kann der Fonds nicht nur die ökonomisch nachhaltige Entwicklung in Schwellenländern fördern, sondern auch seinen Beitrag an die Erhaltung einer gesunden Umwelt und ein intaktes soziales Umfeld in diesen Regionen leisten. „Gerade mit Blick auf die teilweise gravierenden Umweltprobleme in Schwellenländern, ermöglicht dieser relativ neue Fonds eine sinnvolle Anlage und bietet die Möglichkeit, sich an Firmen zu beteiligen, die unter der Einhaltung von ethischen und ökologischen Kriterien wachsen wollen“, so Engl.