Diskrepanz zwischen Performance und Flows - 51 Mrd Euro Kapitalabflüsse aus Industrieländern in 2019

In seinem aktuellen Wochenkommentar verweist Igor de Maack, Fondsmanager bei dem französischen Asset Manager DNCA Investments, auf die Diskrepanz zwischen dem allgemeinen Aufwärtstrend am Aktienmarkt und den negativen Kapitalströmen. Über 51 Mrd. Dollar seien im Verlauf der letzten sechs Wochen aus den Aktienmärkten der Industrieländer abgezogen worden, und Europa verzeichne allein in der vergangenen Woche wieder einen Kapitalabfluß in Höhe von 3,9 Mrd. Dollar. Ein weiterer Trend, der sich bei den Verkäufen am Aktienmarkt abzeichne, sei die Abkehr von Titeln mit extrem hoher Sensitivität gegenüber der Konjunktur und Marktrisiken. Ein eklatantes Beispiel sei hier der Bankensektor. Natixis Investment Managers | 26.02.2019 12:19 Uhr
Igor de Maack, Fondsmanager und Sprecher, DNCA / © Natixis Investment Managers
Igor de Maack, Fondsmanager und Sprecher, DNCA / © Natixis Investment Managers
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Die Hoffnungen auf eine Einigung im Handelsstreit zwischen China und den Vereinigten Staaten haben den Märkten Auftrieb gegeben. So können die europäischen Aktienindizes heute zweistellige Zuwächse verbuchen. Der französische Leitindex CAC 40 (unter Wiederanlage der Dividenden berechnet) liegt damit seit Jahresende 2017 im Plus. Entgegen der weit verbreiteten Skepsis im Januar setzt sich die Rallye fort. Die Berichtssaison verläuft relativ glatt und liefert bislang keinerlei Anzeichen für die unmittelbar bevorstehende Rezession, vor der im Endquartal des letzten Jahres so eindringlich gewarnt wurde. Beträchtliche Short-Positionen haben die Kurse jener Titel, die entweder aufgrund einer bilanziellen Schieflage (Öldienstleister wie Vallourec) oder aufgrund des schwindenden Anlegerinteresses für ihr Geschäftsmodell (Rundfunkanbieter und Fernsehsender wie TF1) bereits unter Druck standen, weiter in die Tiefe getrieben. 

Der allgemeine Aufwärtstrend am Aktienmarkt kontrastiert jedoch mit dem Kontext negativer Kapitalströme. Über 51 Mrd. Dollar wurden im Verlauf der letzten sechs Wochen aus den Aktienmärkten der Industrieländer abgezogen, und Europa verzeichnet auch diese Woche wieder Kapitalabflüsse in Höhe von 3,9 Mrd. Dollar. Ein weiterer Trend, der sich bei den Verkäufen am Aktienmarkt abzeichnet, ist die Abkehr von Titeln mit extrem hoher Sensitivität gegenüber der Konjunktur und Marktrisiken. Ein eklatantes Beispiel ist hier der Bankensektor.  

Unternehmensanleihen hingegen waren bei den Anlegern stark gefragt. Über 36 Mrd. Dollar flossen in Anlageinstrumente am Rentenmarkt, und dies über alle Kategorien hinweg (Investment Grade, High Yield, Schwellenländer). All diesen Trends gemein ist die Idee, Cash zu generieren oder eine gewisse Sicherheit zu kaufen (Zinsprodukte sowie sicherheitsorientierte Werte und Titel staatsnaher Unternehmen an den Aktienmärkten – Growth, defensive Anlagen, amerikanische Titel). Es ist gut möglich, dass sich dieser Konsens im Jahresverlauf ins Gegenteil verkehrt, etwa bei der nächsten Zinsbewegung oder falls die Konjunkturaussichten nicht ganz so trübe ausfallen wie befürchtet. Sollte es hierzu kommen, wären Europa, Japan, Value-Titel und zyklische Werte wieder heiße Kandidaten für eine Aufnahme in die Portfolios. 

Igor de Maack, Fondsmanager und Sprecher, DNCA

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