Global Retirement-Index für 2017: Deutschland erneut auf Platz-7

Beim diesjährigen Global Retirement-Index für 2017, der heute von Natixis Global Asset Management vorgestellt wurde, belegt Deutschland von den 43 untersuchten Ländern im weltweiten Vergleich erneut den siebten Platz. Im Rahmen des Index werden in den vier Kategorien „Gesundheitsversorgung“, „finanzielle Lage im Alter“, „Lebensqualität“ und „materieller Wohlstand“ insgesamt 18 Faktoren analysiert, die Rentner in 43 Staaten beeinflussen. Somit zeichnet der Index ein Bild des Altersvorsorgeumfelds weltweit. Vor allem in den Kategorien „Gesundheitsversorgung“, „Beschäftigung“ und „Pro-Kopf-Einkommen“ schneidet Deutschland sehr gut ab. Natixis Investment Managers | 19.07.2017 11:46 Uhr
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Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Zu den Staaten, die der Index bei der Altersabsicherung als weltweit führend identifiziert hat, zählen in erster Linie acht westeuropäische Länder, die die Top 10 dominieren. Dies sind das auf dem ersten Platz liegende Norwegen, gefolgt von der Schweiz, Island, Schweden, Deutschland, Dänemark, den Niederlanden und Luxemburg. Neuseeland (Rang 5) und Australien (Rang 6) vervollständigen als einzige außereuropäische Länder die Liste der zehn besten Staaten. Ebenso wie viele andere Top 10-Nationen profitiert auch Deutschland von bewährten staatlichen Rentensystemen und bereits seit langem etablierten Leistungszusage-Programmen. Sie bieten den Arbeitnehmern eine solide Grundlage für die Finanzierung der Altersvorsorge.

„Die größte Volkswirtschaft und Exportnation in Europa schneidet dabei auch in dem diesjährigen Index erneut sehr gut ab. „Der Index belegt, dass Deutschland bei den Sub-Kriterien ‚Gesundheitsversorgung‘, ‚Beschäftigung‘ und ‚Pro-Kopf-Einkommen‘ hervorragende Ergebnisse erzielt und seine Top 10-Platzierung innerhalb des Index bestätigt hat. Deutsche Rentner profitieren also von einem ausgezeichneten Gesundheitssystem und von vollen Rentenkassen“, so Jörg Knaf, Executive Managing Director – DACH Countries bei Natixis Global Asset Management. „Angesichts eines sich stetig verändernden Marktumfelds sowie wegen der demografischen Herausforderung, dass immer weniger junge Menschen immer mehr Rentner unterstützen müssen, wird der Einzelne in Zukunft einen größeren Teil seiner Altersvorsorge selbst finanzieren müssen“, fügt Knaf hinzu.

Deutschland erneut unter den Top 10-Ländern

Obwohl Deutschland insgesamt im Vergleich zum letzten Jahr etwas schwächer abgeschnitten hat, konnte es auch in diesem Jahr wieder einen Platz unter den Top 10 für sich sichern. Der leichte Rückgang resultiert hauptsächlich aus schwächeren Werten in den Kategorien „materieller Wohlstand“ (7. Platz), „Gesundheit“ (10. Platz) und „finanzielle Lage im Alter“ (21. Platz). Der schwächere Wert beim materiellen Wohlstand ist hauptsächlich durch eine niedrigere Punktzahl beim Sub-Indikator für die Einkommensgleichheit zu erklären, denn bezüglich der übrigen Indikatoren dieser Kategorie steht Deutschland ähnlich wie im letzten Jahr sehr gut da: Sowohl beim Beschäftigungsindikator (9. Platz) als auch beim Indikator für das Pro-Kopf-Einkommen (10. Platz) liegt es in den Top 10. Bei den Gesundheitsausgaben pro Kopf (7. Platz) und den von der Versicherung abgedeckten Gesundheitsausgaben (8. Platz) weist das Land hingegen ebenfalls Top 10-Platzierungen auf. Bei dem Sub-Indikator für die Altersabhängigkeit belegt Deutschland im Vergleich zu den anderen im Global Retirement-Index (GRI) vertretenen Ländern allerdings den fünftletzten Platz. Beim Indikator für die Umweltfaktoren konnte Deutschland im Vergleich zum Vorjahr hingegen aufholen.

Ebenso wie andere Industrienationen hat auch Deutschland beim Thema Altersabsicherung mit globalen Problemen zu kämpfen

Der Global Retirement-Index zeigt aber auch, dass die Finanzierung der Altersversorgung aufgrund demografischer und konjunktureller Trends in Zukunft immer schwieriger werden wird – das gilt für Deutschland ebenso wie für die übrigen etablierten Industriestaaten und die Schwellenländer. Die anhaltende Niedrigzinspolitik der Notenbanken, die zunehmenden Wertschwankungen an den Märkten und klamme Staatskassen sind nur einige der größten Herausforderungen, vor denen Staaten beim Thema Altersabsicherung stehen und welche die Zukunft von Rentnern beeinflussen. Eine der wichtigsten Fragen ist, wie man für deutsche Rentner in Zukunft zumindest einen gewissen Mindest-Lebensstandard sichern kann.

Die Analysen des Global Retirement-Index zeigen eindeutig, dass eine gemeinsame Verantwortung von Staat, Arbeitgebern und Arbeitnehmern für die Altersvorsorge der effektivste Weg ist, um einen besseren Zugang zu Altersvorsorgeprodukten zu bieten und das Streben nach einem gesicherten Ruhestand zu fördern.

ESG-Faktoren fließen in die Ruhestandsplanung ein

Laut aktuellem ESG-Research (1) von Natixis Global Asset Management halten es drei Viertel aller weltweit ausgerichteten Anleger für entscheidend, dass ihre Investments auch ihren individuellen Wertvorstellungen entsprechen. Die Ergebnisse dieser Analysen belegen, dass einer großen Mehrheit der Investoren bewusst ist, wie wichtig es ist, in Unternehmen zu investieren, die einwandfreie Umweltkennzahlen aufweisen (70%), auf gesellschaftlicher Ebene Gutes tun (71%) und mit ihren Investitionen dazu beitragen, das Gesundheits- und Bildungswesen zu verbessern (71%). Darüber hinaus geben 78% der Anleger an, dass Investments in ethisch geführte Firmen für sie wichtig sind.

„In Deutschland bedeutet die demografische Entwicklung, ähnlich wie in vielen anderen etablierten Industrienationen, eine große Herausforderung. Man muss den Deutschen daher bewusst machen, dass es sich lohnt, mehr anzulegen, ihr Vermögen innerhalb ihrer Portfolios breit zu diversifizieren und ihre Altersversorgung besser zu planen“, betont Knaf. „Indem man mehr Altersvorsorgepläne anbietet, in denen auch die ESG-Kriterien Berücksichtigung finden, könnte man die Anleger dazu ermutigen, mehr zu sparen. Dies wiederum würde zur Finanzierung der Altersversorgung beitragen und der Altersabsicherung zugute kommen. Das gilt vor allem für junge Anleger. So hat unser ESG-Research1 ergeben, dass 71% der ‚Millennials‘ mehr sparen würden, wenn sie wüssten, dass sie mit ihren Investments ein soziales Gut fördern würden“, so Jörg Knaf.

Regionale Verschiebungen

Die Top 10 werden zwar immer noch von westeuropäischen Ländern dominiert, doch im Vergleich der Weltregionen verliert Europa gegenüber Nordamerika an Boden. Den USA und Kanada gelingt es, Europa zu verdrängen, weil sie in den Kategorien „finanzielle Lage im Alter“ und „Gesundheit“ führend sind. In etlichen westeuropäischen Ländern – nämlich in Italien, Spanien und Portugal – ist die finanzielle Lage hingegen weiterhin angespannt, und darunter leidet auch die Punktzahl für die Kategorie „Finanzen“.

Vier globale Trends

Politische Entscheidungsträger und Arbeitgeber können von vier grundlegenden Trends lernen, die die bestplatzierten Nationen charakterisieren.

1. Zugang: Eine immer älter werdende Arbeitnehmerschaft sowie eine gestiegene Lebenserwartung haben dazu geführt, dass das traditionelle Umlageverfahren bei der staatlichen Altersvorsorge in vielen Ländern der westlichen Welt mittlerweile nicht mehr tragfähig ist. Da der Einzelne deshalb zukünftig mehr Verantwortung für die Finanzierung seiner Altersvorsorge übernehmen muss, müssen die Gesetzgeber in den führenden Staaten sicherstellen, dass die Arbeitnehmer auch einen Zugang zu individuellen oder betrieblichen Altersvorsorgeprogrammen erhalten.

2. Anreize: Im Rahmen einer umsichtigen Politik werden für den Einzelnen immer mehr Anreize geschaffen, selbst für das Alter vorzusorgen, um so die langfristigen Probleme, die die Finanzierung der Renten mit sich bringt, zu verringern. Eine günstige steuerliche Behandlung von Altersvorsorgebeiträgen kann Arbeitnehmer dazu motivieren, mehr Geld für ihr Alter zurücklegen, sodass sie sich um ihre finanziellen Belange mit größerer Wahrscheinlichkeit selbst kümmern können.

3. Engagement: Eine automatische Aufnahme in die betriebliche Altersversorgung ist ein Schritt in die richtige Richtung. Darüber hinaus könnte man im Zuge einer klugen Politik dafür Sorge tragen, dass sich die Arbeitnehmer in dem richtigen Mix von Investments engagieren und außerdem genug Informationen erhalten, um von der betrieblichen Altersvorsorge auch bestmöglich zu profitieren.

4. Volkswirtschaftliche Aspekte: Altersabsicherung geht über die Auswahl einzelner Sparvehikel hinaus. Vielmehr muss eine immer älter werdende Bevölkerung auch berücksichtigen, dass sie in Zukunft von einem festen Einkommen leben muss. Die Geldmarkt-, die Fiskal- und die Gesundheitspolitik spielen in diesem Zusammenhang für die finanzielle Unabhängigkeit von Rentnern allesamt eine entscheidende Rolle.

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(1) Die Ergebnisse des ESG-Research von Natixis Global Asset Management wurden am 15. Juni 2017 veröffentlicht und basieren auf Angaben von Anlegern aus drei Kategorien: der weltweiten Umfrage unter Privatanlegern aus dem Mai 2016 (mit weltweit 7.100 Teilnehmern), der globalen Umfrage unter institutionellen Investoren, die im März 2017 (mit weltweit 500 Befragten) durchgeführt wurde, sowie der weltweiten Umfrage unter Finanzberatern aus dem September 2016 (mit weltweit 2.550 Teilnehmern).

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Den vollständigen Bericht zum Natixis Global Retirement-Index für 2017, der auch zum Download bereitsteht, finden Sie auf http://ngam.natixis.com/us/research/global-retirement-index-2017

Methodik

Der Global Retirement-Index wurde von Natixis Global Asset Management mit freundlicher Unterstützung der britischen Finanz-Researchfirma CoreData Research erstellt. Der Index berücksichtigt die vom Internationalen Währungsfonds (IWF) als Industriestaaten eingestuften Volkswirtschaften, die Mitglieder der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sowie die BRIC-Länder (Brasilien, Russland, Indien und China). Der Bericht enthält Daten aus einer Vielzahl unterschiedlicher Quellen wie beispielsweise der Weltbank. Die Analysten haben für jede Kategorie einen Mittelwert berechnet und dann die Punktzahlen der einzelnen Kategorien zu einem finalen Ranking der 43 untersuchten Staaten zusammengefasst.

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