Die größten Herausforderungen institutioneller Anleger

Laut einer aktuellen Studie von Natixis Global Asset Management sind Pensionsfonds und andere institutionelle Investoren davon überzeugt, ihre langfristigen Anlageziele erreichen zu können. Aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung ihrer Leistungsempfänger wird es für sie immer schwieriger, stabile kurzfristige Erträge zu erzielen. Sie sind verpflichtet, Vermögenswachstum und Sicherheit der Anlagegelder gegeneinander abzuwägen und sich auf die kurzfristige Performance zu konzentrieren. Laut Umfrage setzen sie dabei jedoch nur zögerlich auf innovative Ansätze zur Ertrags- und Alphagenerierung. Natixis Investment Managers | 15.12.2014 10:26 Uhr
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Die Studie von Natixis untersuchte Marktaussichten, Portfoliostrukturierung und Risikomanagement von 642 institutionellen Investoren weltweit. Das Anlagevermögen der befragten staatlichen und betrieblichen Pensionsfonds, Staatsfonds und Versicherer betrug dabei insgesamt 31 Billionen US-Dollar. 

Prinzipiell sind institutionelle Investoren bezüglich Aktien für das Jahr 2015 optimistisch gestimmt. Ihr Ausblick wird aber durch unkontrollierbare Marktrisiken getrübt. Hinzu kommen unbekannte künftige Haftungsrisiken aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung. Grundsätzlich müssen institutionelle Investoren zwar ein Vermögenswachstum erzielen. Dennoch ist die Wahrscheinlichkeit für eine Risikoreduzierung in ihren Portfolios in den nächsten zwölf Monaten doppelt so hoch wie für eine Anhebung. Und trotz des Einsatzes von LDI-Strategien besteht die größte Herausforderung darin, ausreichend hohe Erträge zu erzielen. 

PDF-Download: NGAM Institutional Survey White Paper 2014

Kernergebnisse der Studie 

- 87 Prozent rechnen damit, ihre langfristigen Zusagen einhalten zu können. Mehr als die Hälfte (52%) ist jedoch der Ansicht, dass dies den meisten anderen Organisationen nicht gelingen wird. 

- 80 Prozent der Befragten halten es für schwierig, auf kurze Sicht stabile Erträge zu erzielen. 60 Prozent der Investoren rechnen mit Problemen bei der Finanzierung ihrer langfristigen Verbindlichkeiten. 

- 60 Prozent der befragten Investoren verweisen darauf, dass die Branche bei der Entwicklung von LDI-Anlagelösungen bisher nicht einfallsreich genug gewesen ist. 

- Auf Jahresbasis rechnen institutionelle Investoren mit Erträgen von durchschnittlich 6,9 Prozent nach Inflation. 

- 81 Prozent der institutionellen Investoren halten es für schwierig, die Auswirkungen von Wertschwankungen zu begrenzen. Mehr als drei Viertel (77%) sorgen sich um ihre Fähigkeit, das „Tail Risk“ zu steuern. 

- Als die vier größten potenziellen Gefahren für ihre Investmentergebnisse im kommenden Jahr nannten die Befragten: geopolitische Ereignisse, wirtschaftliche Probleme in Europa, ein mäßigeres Wachstum in China sowie steigende Zinsen. 

„Für institutionelle Investoren, allen voran Pensionsfonds, steht eine Menge auf dem Spiel. Die von ihnen aktuell verwalteten Portfolios sind für eine immer älter werdende Bevölkerung weltweit eine wichtige Quelle für künftige Erträge“, so John Hailer, President und Chief Executive Officer von Natixis Global Asset Management in America and Asia. „Unsere Durable-Portfolio-Construction-Plattform konzentriert sich bei der Asset Allocation vorrangig auf den Faktor Risiko. Damit eröffnen wir Anlegern jene umfassende Perspektive, mit der sie Schwankungen und Überraschungen an den Märkten ausgleichen und die angestrebten Erträge erzielen können.“ 

Jörg Knaf, Executive Managing Director – DACH Countries und Member of NGAM International Executive Committee, ergänzt: 

Jörg Knaf
Jörg Knaf
„Die Aktienmärkte haben sich zuletzt kräftig erholt und scheinen erneut auf Rekordhochs zuzusteuern. 87 Prozent der befragten deutschen Investoren sind mit Blick auf 2015 vor allem wegen des ‚Tail Risk‘ besorgt. Ihr Vertrauen in die Fähigkeit, langfristige Verbindlichkeiten zu erfüllen, könnte aber stärker gefährdet sein, als ihnen bewusst ist. Die Berücksichtigung unkorrelierter Anlageformen wie etwa alternativer Investments ist daher ein Thema, mit dem sich Investoren gemeinsam mit ihren Beratern noch eingehender beschäftigen sollten, um das ‚Tail Risk‘ in Zukunft eindämmen zu können. 

Auf effizientere Märkte setzen 

Über die Hälfte (55%) der institutionellen Investoren findet, dass traditionelle Anlageformen zu eng miteinander korreliert sind. Damit lassen sie sich nur schwer als Ertragsquellen klar voneinander abgrenzen. Da die Märkte zunehmend effizienter werden, halten sie deshalb nach neuen Performancequellen Ausschau. So hat die Studie ergeben, dass die meisten Investoren von einer traditionellen Asset Allocation inzwischen teilweise abgerückt sind. Sie setzen stattdessen verstärkt auf alternative Anlagestrategien. 

- Die meisten Investoren (75%) sind der Ansicht, dass es wegen der effizienteren Märkte schwieriger geworden ist, ein Alpha zu generieren. 

- Die Mehrheit (81%) der Befragten hält alternative Investments im Rahmen institutioneller Portfolios für geeignete Anlagevehikel. Gleichzeitig bezeichnet mehr als die Hälfte (60%) diese Asset-Klasse als vielversprechende Ertragsquelle. 

- Die meisten Befragten (71%) befürworten alternative Investments, um ihren Verbindlichkeiten nachkommen und das Langlebigkeitsrisiko steuern zu können. 

ESG-Investments bieten Chancen 

Nach Ansicht vieler Investoren sind sogenannte ESG-Investments eine gute Ertragsquelle. Sie können auch Risiken auf Portfolioebene reduzieren. Ein ESG-Investmentansatz berücksichtigt zudem ökologische und soziale Kriterien sowie Aspekte der Corporate Governance. 

- Mehr als die Hälfte der Befragten (54%) ist der Ansicht, dass ESG-Investments auf lange Sicht vorteilhafte Auswirkungen auf das Wachstum sowie das Alpha haben. 

- Über die Hälfte der Befragten (55%) gibt an, dass ESG-Investments Risiken wie den Verlust von Vermögenswerten aufgrund von Rechtsstreitigkeiten, sozialen Konflikten und Umweltkatastrophen eindämmen können. 

2015: Bevorzugte Märkte 

Für 2015 befürchten institutionelle Investoren einen Anstieg der Zinsen und setzen deshalb auf Aktien. „Obwohl sie Aktien mit Blick auf das kommende Jahr für die aussichtsreichste Anlageklasse halten, sind institutionelle Investoren derzeit aber noch zurückhaltend“, so Hailer. „Investoren dürften verstärkt in ertragsorientierten Anlageformen oder Value-Investments anlegen, anstatt ihre Engagements in riskanten Anlagevehikeln zu erhöhen. Schließlich möchten sie von einem grundlegenden Umschwung an den Märkten nicht auf dem falschen Fuß erwischt werden.“ 

Weitere Ergebnisse 

- Mehr als die Hälfte der internationalen Investoren (67%) erwartet in den nächsten drei Jahren Schwierigkeiten infolge steigender Zinsen; 81 Prozent rechnen in diesem Zeitraum mit Problemen bei der Steuerung der Volatilität. 

- Angesichts steigender Zinsen bevorzugen die Befragten für ihre Portfolios eine Umschichtung aus Anleihen mit langer Duration in Papiere mit kürzeren Laufzeiten (61%), eine Reduzierung der Anleihengewichtung (46%) sowie einen verstärkten Einsatz alternativer Anlagestrategien (36%). 

- Derweil erwartet knapp die Hälfte (46%) der internationalen Investoren, dass sich Aktien, allen voran Papiere aus den USA, im Jahr 2015 am besten entwickeln werden. 

- Weitere 28 Prozent der Befragten geben an, dass alternative Anlageformen die Top-Performer sein werden, wobei das Segment Private Equity als führend eingestuft wird. 

- Lediglich 13 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sich Anleihen am besten entwickeln werden. Noch weniger Befragte setzen auf Immobilien (7%), Energie (3%) und liquide Mittel (2%). 

Methodologie 

Die Natixis Global-Institutional-Investor-Studie 2014 basiert auf einer Befragung, die in 27 Ländern durchgeführt wurde. So wurden im Oktober und November mit 642 leitenden Entscheidungsträgern aus dem Bereich institutionelle Investments Interviews geführt. Bei den Teilnehmern der Umfrage handelte es sich um Pensionsfonds von Unternehmen, Staaten sowie der öffentlichen Hand, Staatsfonds, Versicherungsgesellschaften, Stiftungen sowie andere Institutionen. 

Die Ergebnisse werden in dem Whitepaper „Under Pressure: Facing up to the Challenge of Balancing Short-Term Perfomance Needs with Long-Term Liabilities“, des Natixis Durable Portfolio Construction Research Center veröffentlicht. 

Über das Natixis Durable Portfolio Construction Research Center 

Seit fünf Jahren führt das Natixis Durable Portfolio Construction Research Center jedes Jahr weltweit Befragungen unter institutionellen Investoren, Privatanlegern und Finanzberatern durch. Insgesamt fast 7.500 Umfrageteilnehmer aus Amerika, Europa, Asien und dem Nahen Osten geben ihre Einschätzungen zu aktuellen Investmentthemen ab und ermöglichen es Natixis damit, wertvolle Erkenntnisse zu sammeln und weiterzugeben, die auf lange Sicht allen Investoren zugutekommen. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite http://durableportfolios.com.

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