Schwellenländer vor dem Wiedererwachen?

Nach einigen schwachen Jahren zeigen die Aktienmärkte vieler Schwellenländer Zeichen der Erholung. Wie sind die Aussichten, insbesondere für die BRIC-Staaten? Investmentexperten von Natixis Global Asset Management präsentieren ihre Sichtweisen (Teil 1). Natixis Investment Managers | 09.04.2013 15:17 Uhr
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Jörg Knaf
Jörg Knaf

François Théret, Head of Global Emerging Equities Natixis Asset Management

François Théret
François Théret
Aktien europäischer Schwellenländer verzeichneten 2012 eine Steigerung von rund 24 Prozent in USD und haben damit sowohl globale Aktien als auch die Aktien globaler Schwellenländer übertroffen. Wenn die makroökonomische Risiken auf globaler Ebene in diesem Jahr im Rahmen bleiben, wird die Assetklasse 2013 von attraktiven Bewertungen und Liquidität profitieren können. Besonders russische Aktien erfreuen sich positiver Bewertungen und guter Aussichten auf Makro-Ebene.

Russlands Ertragsüberschüsse haben seit Anfang 2008 um 60 Prozent abgenommen. In den letzten drei Jahren belief sich der Bewertungsabschlag im Vergleich zu Aktien der globalen Schwellenländer auf 50 Prozent. Die Gründe hierfür sind wohlbekannt. Die Krise im Jahre 2008 hat gezeigt, dass das Land hoch sensibel auf sinkende Rohstoffpreise reagiert. (Auslassungen, da keine logisch verknüpften Aussagen).

Nach Meinung der Investoren ist Russland nach wie vor eine vom Öl geprägte Industrienation, deren gesamtes Wachstum in den vergangenen Jahren durch das Binnenwachstum zustande kam. Um das Wachstum weiter anzukurbeln, müssten Reformen vorangetrieben werden sowie Investitionen weiter dynamisch wachsen. Einige Maßnahmen und Reformen werden derzeit durchgeführt, so eine Neueinführung des Steuergesetzes, die Einführung einer direkten Inflationssteuerung durch die Russische Zentralbank, sowie die Einrichtung eines Zentraldepots für auswärtige Depotstellen. Da die nächsten Wahlen erst für 2016 angesetzt sind, verbleibt ein geringes politisches Risiko für Russland. Die olympischen Spiele in Sotschi in 2014 könnten das Interesse an Investitionen in Russland positiv beeinflussen. Wir denken, dass der inländische Sektor in den Bereichen Konsum und Infrastruktur ein zweistelliges Wachstum erzielen wird und damit für Investitionen prädestiniert ist. Öl und Gas sind Sektoren, die herausstechen, wenn es um Kursrendite geht. Mit durchschnittlich vier Prozent Dividendrendite in diesem Jahr, ist Russland unter den globalen Schwellenländern einer der Top-Märkte. Insgesamt ist die Kombination attraktiver Bewertungen, nachhaltigen Wirtschaftswachstums sowie einer positiveren Wahrnehmung des Marktes ausschlaggebend für die positive Entwicklung russischer Aktien in 2013.

Naval Bir Kumar, Vice Chairman and Managing Director IDFC

Naval Bir Kumar
Naval Bir Kumar
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um in indische Aktien zu investieren, da die Bewertungen noch unter den langfristigen Mittelwerten liegen. Obwohl sich der Markt im Jahr 2012 um 30 Prozent erholt hat, ist er noch immer preiswert. Die Ertragslage hat sich verbessert. Während sich die letzten zwei Jahre durch einstellige Wachstumszahlen auszeichneten, ist fürs kommende Jahr mit einem zweistelligen Wachstum zu rechnen. In einem Wachstumsmarkt mit starken Gewinnen und (noch) geringen Bewertungen zu agieren, ist sehr interessant. Vorausgesetzt, die Liquidität an den globalen Märkten bleibt stabil, insbesondere auch in Japan. 

Indien hat das Potenzial, mit seiner Performance die globalen Märkte im laufenden Jahr zu übertreffen. Wir gehen davon aus, dass die Reserve Bank of India Anfang des Jahres die Zinssätze senken wird. Daher sehen alle zinsabhängigen Sektoren vielversprechend aus. Über die letzten zwölf Bewertungsmonate wurde die indische Rupie abgewertet, während die chinesische Währung zugelegt hat. Daher sehen auch einige Outsourcing-Industrien in Indien interessant aus, allen voran die Pharmaindustrie. Konsum ist in der indischen Wirtschaft auch weiterhin ein großes Thema. Wir setzen auch auf den öffentlichen Sektor, da Indien gerade eine große Welle an Investitionen hinter sich hat, und Unternehmen des öffentlichen Sektors noch immer unterschätzt werden.

Die globale Liquidität hat zu großen Problemen in den Schwellenländern geführt. Die hohe Inflation resultiert aus extrem hohen Rohstoffpreisen. Dass der Konsum von Gold in Indien einen Höchststand erreicht hat, ist nicht gerade produktiv. Es führt zu einem hohen Leistungsbilanzdefizit, und dazu  kommt, dass die Haushaltsersparnisse in den zwei vergangenen Jahren in 'echte' Assets geflossen sind - besonders in Gold und Immobilien. Die Deposit Ratio (also das Verhältnis zwischen Kundenforderungen und Kundenverbindlichkeiten) ist gegenwärtig hoch, dadurch könnte die Kreditverfügbarkeit mit steigendem Wachstum zur Herausforderung werden. Wir sind gespannt, wie sich die niedrigen Zinssätze im Zyklus integrieren. Die Inflation ist unsere größte Sorge in Indien.

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