Barings verhält sich weiterhin vorsichtig

2012 rückt näher, und die Aussichten für die Weltwirtschaft bleiben gemäß der Einschätzung des Multi-Asset-Teams von Baring Asset Management (Barings) volatil. Barings behält seine äußerst vorsichtige Haltung gegenüber der globalen Makrowirtschaft bei. Barings | 06.12.2011 14:54 Uhr
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BARINGS VERHÄLT SICH DEN MÄRKTEN GEGENÜBER WEITERHIN VORSICHTIG, GIBT JEDOCH BRITISCHEN UND US-AMERIKANISCHEN AKTIEN UND TECHNOLOGIEWERTEN DEN VORZUG

  • Mit hoher Wahrscheinlichkeit stehen Europa und Großbritannien vor einer Rezession
  • Nur deutsche Papiere stellen eine akzeptable Anlage dar
2012 rückt näher, und die Aussichten für die Weltwirtschaft bleiben gemäß der Einschätzung des Multi-Asset-Teams von Baring Asset Management (Barings) volatil. Barings behält seine äußerst vorsichtige Haltung gegenüber der globalen Makrowirtschaft bei; dennoch erkennt das Investmenthaus angesichts der günstigen Bewertungen von britischen Aktien und Technologiewerten gute Anlagegelegenheiten. Percival Stanion, Head of Asset Allocation von Barings, erläutert: „In Europa und Großbritannien lässt sich eine Rezession sicherlich nicht mehr abwenden; falls sie noch nicht eingesetzt haben sollte, wird  es in wenigen Wochen so weit sein. Sogar in den USA verhält sich das Wachstum weiterhin schleppend, der Immobilienmarkt entwickelt sich erneut rückläufig, und es ist in den kommenden Monaten damit zu rechnen, dass das europäische Negativszenario den US-Markt beeinträchtigt. China und der Emerging Markets-Sektor müssen sich auf einen deutlichen Rückgang im Exportgeschäft einstellen sowie auf eine deutliche Verknappung der Kreditvergabe, da der europäische Bankensektor seine Bilanzen schmälert. Noch verfügen diese Staaten über den Luxus politischer Tools, mit denen die Entwicklung im weiteren Verlauf des Jahres 2012 umgekehrt werden könnte; kurzfristig wird sich jedoch auch hier das Wachstum spürbar verlangsamen. Die Nachricht über eine Reduzierung der Reserveanforderungen durch die chinesische Zentralbank ist insoweit hilfreich, da die chinesischen Behörden ein Nachlassen des Inflationsdrucks erkannt haben. Die Bekanntgabe einer stärkeren Zusammenarbeit im Interbankengeschäft auf beiden Seiten des Atlantiks ist gleichermaßen hilfreich, da wir am europäischen Bankensektor in den vergangenen Monaten hinsichtlich seiner Refinanzierung, insbesondere in Bezug auf die Verbindlichkeiten in US-Dollar, zunehmend Spannungen beobachtet haben. Inwieweit diese jüngsten Maßnahmen den Banken die Aufnahme neuer Kredite ermöglichen und einen positiven Beitrag zur Erholung der Wirtschaft leisten, bleibt abzuwarten; sie sollten jedoch dafür sorgen, dass die schlimmsten Szenarien ausbleiben.“

Insbesondere bleibt gemäß Barings die Situation in Europa weiterhin ungewiss, da einige Länder aufgrund der geldpolitischen Zwänge, die den Regierungen der Peripheriestaaten auferlegt wurden, nicht in der  Lage sind, sich aus der Rezession zu befreien. Die Ausweitung der Bilanzen der öffentlichen Hand, eine häufig ergriffene Maßnahme, um einer Rezession entgegenzuwirken, ebenso wie geldpolitische Lockerungsmaßnahmen, Steuersenkungen und ein Anstieg der Regierungsausgaben, um das Wachstum anzukurbeln, sind hier nicht gestattet. Dies hat eine noch höhere volatile politische Situation zur Folge - Barings geht davon aus, dass den neuen Regierungen in Italien und Griechenland zur Umsetzung ihrer Reformen etwa sechs Monate zur Verfügung stehen, bevor die allgemeine Bevölkerung erkennt, wie schmerzhaft der vermutliche Rückgang ihres Lebensstandards ausfallen wird.

Percival weiter: „Seitens der politischen Entscheidungsträger scheint es nur wenig Verständnis dafür zu geben, dass die Preise der Staatsschulden am Sekundärmarkt der Ausgangspunkt für die Kreditkosten des  privaten Sektors sind. Banken können von Zentralbanken unbegrenzt mit billiger Liquidität versorgt und damit am Leben gehalten werden; doch werden ihre Refinanzierungskosten letztendlich zu hoch, müssen ihre Geschäfte tatsächlich abgewickelt werden. Mit Blick auf den kürzlich stattgefundenen Ausverkauf am Rentenmarkt der europäischen Kernstaaten außer Deutschland, erscheint es uns, als verlören langfristige Deviseninvestoren, insbesondere aus den USA, das Vertrauen in die gesamte Eurostruktur und dass, so lange bis Europa sein Problem gelöst hat, nur deutsche Papiere eine akzeptable Anlage darstellen.“

Positiv bemerkt Percival, dass sich die Aktien im Oktober von ihren September-Tiefständen erholt haben. Gemäß dem Dividendendiskontierungsmodell von Barings sind US-amerikanische und britische Aktien, sogar unter Berücksichtigung einer Rezession, günstig bewertet. Aus diesem Grund hat Barings seine Positionierungen in britischen Werten von neutral auf übergewichtet aufgestockt. Darüber hinaus sieht Barings Anlagemöglichkeiten im Technologiesektor, in dem es eine Reihe Unternehmen mit großer Marktkapitalisierung und hohem Barmittelbestand gibt, die in der Lage sein sollten, den Sturm abzuwettern. Negativ anzumerken ist die Herabstufung der Finanzwerte, die wir jetzt wieder untergewichtet haben.

Abschließend äußerst sich Percival zu der Entwicklung an den Devisenmärkten und den Erwartungen für das kommende Jahr: „Unsere Euro-Positionen haben wir auf ein deutliches Untergewicht verringert, und wir können nicht verstehen, warum sich der Euro trotz der systemischen Bedrohung so gut behauptet. Unsere negative Haltung gegenüber dem Yen haben wir ein wenig abgeschwächt, doch die Währungen der europäischen Schwellenländer schätzen wir nach wie vor als anfällig ein. Im nächsten Jahr könnte es irgendwann eine hervorragende Kaufgelegenheit für diese risikoreiche Vermögensklasse geben, möglicherweise auch früher, wenn Deutschland hinsichtlich des EZB-Anleihekaufs nachgibt; zum jetzigen Zeitpunkt wollen wir unser Portfoliorisiko jedoch auf minimaler Ebene beibehalten.“

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