Die osteuropäischen Aktienmärkte entwickelten sich aufgrund der sich weltweit aufhellenden Stimmungslage in den letzten Wochen gut. So kehrten sie mit einem Plus von 10% auf Gesamtjahresbasis wieder deutlich in die Gewinnzone zurück. Die Börsenplätze Russland und Tschechische Republik tendierten weiter unterdurchschnittlich, während sich Aktien aus der Türkei und Polen angesichts erfreulicher volkswirtschaftlicher Daten sowie aufgrund von Gewinnanhebungen überdurchschnittlich entwickelten. Obwohl die wirtschaftlichen Frühindikatoren für ein sich in Russland verbesserndes Konjunkturumfeld sprachen, sind die Anleger nach wie vor zurückhaltend und wünschen sich mehr Klarheit bei der Unternehmensprofitabilität, bevor sie weitere Investments tätigen.
Die Ausrichtung des Baring Eastern Europe Fund auf den türkischen Industriesektor wurde im Monatsverlauf angehoben, um so von den erwarteten Aufwärtskorrekturen der Gewinnprognosen sowie einer sehr guten Gewinnsaison für das III. Quartal zu profitieren. Diese Zukäufe wurden teilweise durch Gewinnmitnahmen in der türkischen Bankenbranche finanziert, in der wir inzwischen ein geringeres Potenzial für positive Gewinnüberraschungen sehen. Der Grund dafür ist der sich verschärfende Wettbewerb in diesem Segment. Der Fonds bleibt (im Vergleich zu seinem Referenzindex) in Sektoren aus den Konsumumfeld übergewichtet. Darüber hinaus haben wir unsere Positionen in diesen Segmenten während des Monats noch weiter aufgestockt.
Überhitzungsgefahr in der Türkei
Das volkswirtschaftliche Umfeld in den europäischen Schwellenländern ist nach wie vor äußerst uneinheitlich. An einigen Märkten wie insbesondere der Türkei überhitzt das Wachstum zurzeit. Vor diesem Hintergrund scheint momentan eine eher zurückhaltende Ausrichtung auf die türkische Bankenbranche angebracht. Andere Börsenplätze wie die Tschechische Republik können hingegen die Binnennachfrage nicht ausreichend kräftig ankurbeln, um dadurch eine mögliche Abkühlung des Exportsektors wieder auszugleichen.
Inflationsanstieg in Russland
Der russische Markt notierte im September zwar im Plus, blieb jedoch hinter seinen Mitbewerbern aus Osteuropa zurück, weil der Energiesektor trotz des Anstiegs des Ölpreises weiter schwach tendierte. Im Monatsverlauf legte der Ölpreis kräftig zu und stützt damit unsere nach wie vor positive Auffassung der volkswirtschaftlichen Lage dieses Landes. Die Folgen der Dürreperiode und der Waldbrände aus dem Sommer scheinen jedoch beträchtlicher zu sein als zunächst angenommen, denn die Inflation ist mittlerweile angestiegen, und auch das BIP wurde dadurch belastet. Unserer Meinung nach handelt es sich dabei jedoch um eine vorübergehende Entwicklung, so dass wir davon ausgehen, dass die volkswirtschaftlichen Daten zu Beginn des letzten Quartals dieses Jahres wieder sehr gut ausfallen werden.
Zyklische sowie auf den Binnenmarkt ausgerichtete Unternehmen legten zuletzt überdurchschnittliche Ergebnisse vor, während die Sektoren Energie und Telekommunikation unterdurchschnittlich tendierten. Das Segment Verbrauchsgüter entwickelte sich ebenfalls sehr erfreulich, und der Titel Wimm-Bill-Dann glich seine zuletzt unterdurchschnittliche Tendenz teilweise wieder aus. Innerhalb der zyklischen Branchen entwickelten sich Stahlfirmen sowie das Kupferunternehmen Kazakhmys sehr positiv, weil die zugrunde liegenden Rohstoffe ebenfalls zulegten. Derweil kam Stahlkonzernen das wieder höhere Kaufinteresse an Risikopapieren zugute. Auf Einzeltitelebene gab die Aktie Protek jedoch mehr als 40% nach, weil diese Firma bereits kurz nach ihrem Börsengang eine Gewinnwarnung abgab.
Osteuropäische Barings Fonds
Barings Fonds aus der osteuropäischen Assetklasse (Morningstar Sterne per: 30. September 2010, Performance in Euro, annualisiert)