Wir sind der Ansicht, dass die Unsicherheit über die Richtung der US-Handels- und Fiskalpolitik ein wichtiger Treiber dafür war, dass die Auslandsnachfrage sowohl nach der Währung als auch US-Treasuries abgenommen hat und damit den US-Dollar nach unten drückte. Außerdem machten zu hohe Kosten für das Hedging von Investitionen in US-Treasuries die Renditen für ausländische Investoren unattraktiv – was unseres Erachtens nach den Wirkungsgrad verdoppelt hat.
Während die Bedenken der Investoren merklich nachlassen und das US-Wachstum wieder stärker als das anderer Länder ist, könnte die Nachfrage nach US-Dollar und US-Treasuries weiter zunehmen – insbesondere, wenn ausländische Investoren wieder eher bereit sind, auf ungesicherter Basis zu investieren. Darüber hinaus könnte eine Aufwertung des US-Dollars durch eine Umkehr der aktuell großen US-Dollar-Short-Positionen am Markt verstärkt werden. Eine Aufwertung des US-Dollars könnte das globale Wirtschaftswachstum belasten und die Inflation antreiben. Wie besorgt sollten diesbezüglich Investoren sein?
Mittelfristig glauben wir, dass Bedenken über die expansive US-Fiskalpolitik gepaart mit einem Anstieg der Emissionen von US-Treasuries den US-Dollar weiter unter Druck setzen dürften. Jedoch wären wir ebenso überrascht, wenn die US-Regierung eine nachhaltige Aufwertung zulassen würde.
Eine Stärkung des US-Dollars würde Investoren mit einer Nicht-US-Dollar-Basiswährung zugutekommen, die in US-Dollar-denominierten Vermögenswerten wie Rohstoffe investiert sind – und auch europäische Aktien würden davon profitieren. Allerdings könnte sich dies negativ auf Schwellenländeranleihen und -aktien, die auf Lokalwährungen lauten, auswirken. Das Ausmaß dürfte überwiegend abhängig vom Umfang der Aufwertung des US-Dollars gegenüber der jeweiligen Lokalwährung sein. Anleger sollten hier genau hinsehen.
Charles St-Arnaud, Senior Investment Strategist & Dr. Salman Ahmed, Chief Investment Strategist & Jamie Salt, Analyst, Lombard Odier