Asien stärker als der Rest der Welt?

Seit sieben Jahren schon wächst Asien stärker als der Rest der Welt. Doch noch ist der Zeitpunkt der Wende nicht erreicht, denn jeder Börsenzyklus ist anders. Betrachtet man Wachstum und Liquidität, befinden sich die asiatischen Märkte am Beginn eines mehrjährigen Bullenzyklus. Markets | 24.08.2007 15:00 Uhr
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"Während die globalen Märkte infolge der US-Hypothekenkrise weitgehend das Vertrauen der Investoren verspielt haben, wird dies unserer Meinung nach keine Nebenwirkungen für die asiatischen Märkte haben", so die Barings-Experten in ihrem aktuellen Asien Newsletter für den August 2007.

Asien als Lokomotive des globalen Wachstums

Dort werden die Leistungsbilanzen immer besser und der langfristige Wachstumstrend immer stabiler. War Asien noch vor zehn Jahren ein Ableger der globalen Märkte, so haben die starke Inlandsnachfrage und das Investitionswachstum die gesamte Region zur Lokomotive des globalen Wachstums gemacht. Unternehmen und auch Privatpersonen sind kaum verschuldet – und besonders die Unternehmen haben noch genügend Spielraum für eine Verbesserung ihrer Eigenkapitalrendite durch die Aufnahme von Krediten. Gleichzeitig ist viel Liquidität vorhanden, die an den Kapitalmärkten eingesetzt werden kann, und auch die Petro-Dollars der ölproduzierenden Länder werden die Preise für Finanzanlagen treiben.

Barings-Experten: "Positiv sehen wir den Boom des mittleren Ostens und seine Vorteile für die Schiffbauer und Bauunternehmen in Korea und Singapur. Für Marktführer verschiedener zyklischer Branchen wie Energie, Baustoffe und Technologieunternehmen. Ebenfalls positiv gestimmt sind wir für etablierte Industriebereiche, wie Grundstoffe, Zement, Stahl und Eisen. Auf Länderebene favorisieren wir nach wie vor China, Singapur und die Phillippinen. Taiwan und Korea sehen wir zurückhaltender."

Hongkong / China

Die chinesische Wirtschaft wächst nach wie vor robust und legte im zweiten Quartal 2007 um 11,9% zu. Die Einzelhandelsumsätze kletterten in der ersten Hälfte 2007 um 15,4% - die höchste Wachstumsrate seit 1997. Der Anstieg der Investitionsausgaben in den chinesischen Städten blieb in der ersten Hälfte des Jahres mit 25,9% hoch. Anlass zur Besorgnis gaben die Inflationsdaten: 4,4 im Juni – hauptsächlich auf Grund enorm gestiegener Lebensmittelpreise. Das Programm für „Qualified Domestic Institutional Investors” trieb die Rallye der chinesischen Aktienkurse weiter voran und ermöglichte dem Hang Seng China Enterprise-Index für H-Werte sowie dem Hang Seng China-affiliated Corporations-Index für Red Shares in der dritten Juliwoche einen Anstieg auf Rekordhochs.

Die neuen Vorgaben der China Insurance Regulatory Commission, die es einheimischen Versicherern erlaubt, bis zu 15% ihrer Mittel insgesamt außer Landes zu investieren, erwiesen sich Versicherungsaktien im Monatsverlauf als die großen Gewinner. Banken legten ebenfalls positive Erträge vor. "Wir sehen Banken, Immobilienunternehmen und Einzelhändler weiterhin posiitv, da sie vom Wachstum der Binnenkonjunktur profitieren. Gleiches gilt für Aktien aus dem Infrastrukturumfeld wie Eisenbahn und Schwermaschinenbau. Diese Unternehmen werden unserer Meinung nach von den Staatsausgaben für bessere Transportwege sowie dem öffentlichen Personenverkehr profitieren", so die Barings-Experten dazu.

Korea

Die Aktienkurse in Korea kletterten weiter auf Allzeithochs, denn der KOSPI-Index durchbrach die Marke von 2.000 Punkten. Nach oben getrieben durch die hohe Liquidität des Marktes und erfreuliche volkswirtschaftliche Daten und positive Indikatoren für die Unternehmensgewinne legte der Markt während des Großteils des Monats kräftig zu. Dann beugte er sich jedoch gegen Monatsende wieder Gewinnmitnahmen, die auch auf einen allgemeinen Rückgang der Aktienkurse auf globaler Ebene zurückzuführen waren. Moody’s hat die langfristige Einstufung der Schulden Südkoreas in internationalen Währungen und lokaler Währung auf ein Rating von A2 angehoben. Dies ist die erste Erhöhung seit fünf Jahren.

Darüber hinaus verzeichnete Korea im 2. Quartal auch eine unerwartet hohe Wirtschaftswachstumsrate von 1,7%. In einem grundsätzlich festen Markt zählten die Bereiche Industrie, Grundstoffe und Energie zu den besten Branchen. SK Corp, ein sehr großes Raffinierungsunternehmen, wurde von der Börse genommen und in zwei separate Firmen aufgeteilt. Weitere kräftige Gewinne bei Transportunternehmen, und zwar besonders in den Segmenten Schiff- und Luftfahrt, trugen ebenfalls dazu bei, dass der Sektor Industrie kräftig anstieg. Branchen, die sich schwächer als der Markt entwickelten, die Sektoren Versorger und Telekommunikation.

Japan

Der Nikkei-Index pendelte um die Marke von 18.000 Indexpunkten. Gestützt wurde er durch die hohen Auftragseingänge im Maschinenbau im Monat Mai. Da jedoch die Besorgnisse der Anleger um die weitere Entwicklung am US-Markt für Hypothekenanleihen niedrigerer Qualität wuchsen und damit sowohl auf den US-Markt als auch auf den US-Dollar einen Abwärtsdruck ausübten, gab der japanische Aktienmarkt gegen Monatsende nach. Die Niederlage der Koalitionsregierung bei den Wahlen zum Oberhaus wirkte sich ebenfalls negativ aus. Das Wahlergebnis deutet darauf hin, dass die Steuerreform und eine Senkung der Unternehmensbesteuerung verschoben werden.

ASEAN

Thailand profitierte von steigenden Leistungsbilanzüberschüssen und Zuflüssen von Anlagegeldern. Andererseits tendierten die Philippinen und Singapur im Vergleich zu anderen asiatischen Märkten unterdurchschnittlich. Die Börse auf den Philippinen gab aufgrund von Besorgnissen um das Haushaltsdefizit des Landes und der weltweit steigende Risikoscheu nach.

"Unserer Meinung nach werden die in der gesamten Region hohe Binnennachfrage und das steigende Weltwirtschaftswachstum die Wertentwicklung der asiatischen Aktienmärkte in der zweiten Hälfte 2007 wahrscheinlich nach oben treiben. Trotz der Besorgnisse um den Anstieg der Exporte in die USA und andere bedeutende Märkte blieben die Binnennachfrage und die Investmentaussichten in den meisten asiatischen Staaten robust. Wir bevorzugen hauptsächlich Segmente, die von der Entwicklung der Binnenkonjunktur profitieren. Beispiele dafür sind die Branchen Bau und Einzelhandel. Wir sind darüber hinaus für Industriesegmente, die bereits eine ausgeprägte Konsolidierung verzeichnet haben, wie Grundstoffe, Zement, Eisen und Stahl sowie Schiffbau ebenso zuversichtlich gestimmt wie für Technologieunternehmen aus dem Konsumumfeld", so die Barings-Experten abschließend.

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