USA: Inverse Zinsstruktur kein Problem

"Wenn die kurzfristigen Zinsen in den USA demnächst über das Niveau der langfristigen Zinsen steigen, wäre dies kein Vorbote einer Rezession, wie es in der Vergangenheit bereits öfter der Fall war." Diese Überzeugung vertritt Tony Dolphin, Director of Economics and Strategy bei Henderson, in seiner jüngsten Markteinschätzung. Markets | 12.01.2006 17:22 Uhr
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Die Renditen der zweijährigen amerikanischen Bonds in den USA befänden sich gegenwärtig auf dem Level der Renditen der Anleihen mit zehnjähriger Laufzeit und könnten nach Dolphins Einschätzung in den kommenden Wochen darüber hinaus ansteigen. Eine inverse Zinsstruktur wäre die Folge. Wie Dolphin erklärt, entwickeln sich Renditen entsprechend den Zinsprognosen der Marktteilnehmer. Erwarten diese, dass das durchschnittliche Zinsniveau in den nächsten zwei Jahren deutlich höher liegt als während der kommenden zehn Jahre, kann die Rendite für zweijährige Anleihen die für längere Laufzeiten übersteigen. "Die Zinsstruktur in den USA war in den vergangenen 40 Jahren acht Mal invers, in sieben Fällen brach  das Wirtschaftswachstum daraufhin ein, und sechs Mal gab es danach eine Rezession", stellt der Henderson-Stratege fest.

Die Umkehrung der Zinsstruktur begründet er wie folgt: Die US-Notenbank Fed sei der Meinung gewesen, die Wirtschaft wachse zu stark, Inflation drohe, und daher habe sie die Leitzinsen angehoben. "Die Finanzmärkte erwarteten, dass die Zinsen auf längere Sicht wieder sinken werden, sobald die Inflation unter Kontrolle gebracht ist", erklärt Dolphin.

Als Normalisierung des Zinsniveaus anzusehen

"Die gegenwärtige Lage ist jedoch ganz anders", urteilt der Henderson-Experte. Obwohl die Fed die Zinsen seit rund 18 Monaten schrittweise angehoben habe, sei dies nicht als Straffung, sondern als eine Normalisierung des Zinsniveaus anzusehen. "Außerdem gibt es bislang keinen Beweis dafür, dass die US-Wirtschaft zu schnell wächst, und auch kein Inflationsproblem", sagt Dolphin. Momentan seien die Renditen der zehnjährigen Bonds ungewöhnlich niedrig. Dies führt er unter anderem auf eine größere Transparenz und Glaubwürdigkeit der Geldpolitik sowie auf die hohe Nachfrage nach amerikanischen Bonds aus Asien und den Opec-Staaten zurück. Die langfristigen Zinsen seien insgesamt niedriger als ihr historischer Durchschnitt. Zudem befinde sich die Kerninflation nahe an ihrem gewünschten Niveau, so dass die Fed die Zinszügel nicht weiter kräftig anziehen müsse. Auf eine vermutlich anstehende Umkehrung der Zinsstruktur in den USA in den kommenden Wochen werde deswegen wahrscheinlich kein Einbruch des Wirtschaftswachstums folgen. Der Henderson-Stratege rechnet allerdings mit einer leichten Abschwächung des Wachstums nach dem ungewöhnlich großen Wachstum in den vergangenen Monaten.

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