Gröschls Mittwochskommentar: 23/2019

Der wöchentliche Blick auf die Märkte, (Geo-)Politik, Known Unknowns und andere wichtige Entwicklungen. Verfasst von e-fundresearch.com Gastautor Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH. Markets | 05.06.2019 11:59 Uhr
Florian Gröschl, Absolute Return Consulting GmbH / © interfoto
Florian Gröschl, Absolute Return Consulting GmbH / © interfoto
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Für eine Überraschung ist er normalerweise schon immer wieder gut der Herr Trump. Aber diesmal hat er nicht geliefert. Hat er im Vorfeld zu seinem UK Besuch bereits mit Freundschaftsbekundungen in Richtung der Herren Farage und Johnson aufhorchen lassen und dann kurz vor Beginn noch einen ziemlich direkten Tweet in Richtung des Londoner Bürgermeisters Sadiq Khan (..stone cold loser..) nachgeworfen, scheint er sich dann doch einigermaßen ordentlich verhalten zu haben. Das mag natürlich zum einen daran liegen, dass er wahrscheinlich Angst hat vor der Queen, die ihm sicherlich eine auf die Finger geklopft hätte, wenn er sich nicht benommen hätte, und zum anderen gab es für ihn nichts zu gewinnen.

May ist defacto weg, einen Deal mit dem UK kann es nur geben (auch wenn es der größte & beste Deal werden würde, den es je gegeben hat), wenn das Verhältnis mit der EU geklärt ist. Der offensichtlich wenig an einer staatstragenden Rolle interessierte Labour Chef Jeremy Corbyn hat es überhaupt gleich vorgezogen sämtlichen möglichen Zusammenkünften mit dem US Staatsoberhaupt fern zu bleiben. Hätt eh nichts gebracht, weil Prime Minster wird er wohl kaum werden. Wobei was weiß man, auf der Insel passieren ja doch immer wieder recht eigenartige Geschichten… :-) Also zurück zur Tagesordnung.

Die Märkte reagieren unterdessen zunehmend verschnupft auf die globale Gesamtsituation. Im Hauptfokus stehen natürlich weiterhin die US-Chinesischen Handelsbeziehungen bzw. die Entwicklung derselben. Aktuell schaut es nicht unbedingt danach aus, als würde China zu Kreuze kriechen, was die Chancen, dass sich die Trump geführte US-Administration bewegen wird, nicht gerade erhöhen dürfte. Aber auch andernorts ist die konjunkturelle Abkühlung durchaus spürbar. Der Rückgang der IFOs und PMIs kommt auch in Deutschland nicht von ungefähr, wie mir zum Wochenende glaubhaft versichert wurde. Naja und der Rückzug von Frau Nahles, dürfte auch nicht dazu angetan sein, mehr Stabilität zu bringen. Wobei, wenn Past Performance ein Indikator für die Zukunft ist, dann wird Fr. Merkel durch konsequentes Nicht-Aktivwerden auch diese Situation abwettern..

Einer unserer befreundeten Fondsmanager, dessen Identität leider geheim bleiben muss, hat sinngemäß sehr treffend festgestellt, dass es jetzt wo die Agenda 2010 bzw. die Erfolge daraus abgefrühstückt sind und es für Frau Merkel sicher nichts mehr zu gewinnen gibt, wird sie sich ja dann doch auch bald verabschieden. Die große Frage, die sich allerdings stellt, ist, ob es in der gesamten CDU/CSU niemanden gegeben hätt, der ein bisserl mehr Profil hat als Frau Kramp-Karrenbauer. Oder war´s doch wegen des Namens und der Autoindustrie?! ;-) Die Suppe in Deutschland wird jedenfalls nicht dicker und man darf durchaus gespannt sein, wer sie auslöffeln wird müssen…

Jetzt wird natürlich halb Deutschland (naja vielleicht lesen´s doch nicht sooo viele) ganz laut Glashaus schreien (bzw., dass derjenige der im selbigen sitzt doch nicht mit Steinen werfen soll). Dem kann man aus dem Herzen Europas, dass die Alpenrepublik ja zweifelsohne ist ;-), nur laut entgegenrufen: So viele Experten wie wir (zumindest im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung!) müsst ihr erstmal in eine Regierung bekommen! :-) Und die Schönheit dabei ist, alle sind zufrieden. Ich glaub, wir wollen gar keine Regierung, sondern eine Administration, die möglichst wenig Staub aufwirbelt und ihre Arbeit macht… Geben wir doch möglichst viele Kompetenzen nach Brüssel ab, administrieren hier und kümmern uns um die wirklich wichtigen Dinge, wie Bauordnung, Jagdgesetz und die Hundesteuer lokal. Eventuell reicherte dazu auch ein bisserl ein kleinerer, weniger kostenintensiver öffentlicher Sektor! :-)

Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH


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