15 Emerging Markets im Vergleich

Welche Emerging Markets bieten aktuell die interessantesten Wachstumsperspektiven? Maarten-Jan Bakkum, Senior Emerging Markets-Stratege, ING Investment Management, mit Kurzanalysen zu 15 Emerging Markets: Markets | 27.01.2015 08:56 Uhr
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Maarten-Jan Bakkum, Senior Emerging Markets-Stratege, ING Investment Management
Maarten-Jan Bakkum, Senior Emerging Markets-Stratege, ING Investment Management

Länderkurzanalysen und Länderpräferenzen

Brasilien – Untergewichten – der Wachstumsausblick bleibt u.a. aufgrund des jüngsten politischen Kurswechsels negativ. Die Regierung tut gerade genug, um eine Ratingherabstufung zu verringern, aber die Bereitschaft zu Reformen für eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und des Investitionsklimas ist weiterhin gering.

Chile – Untergewichten – der negative Ausblick für den Kupferpreis und die Unsicherheiten wegen der jüngsten Arbeitsmarktreformen haben den Markt wieder unter Druck gesetzt.

Kolumbien – Untergewichten – der Ausblick für das BIP und die Gewinne in Kolumbien werden weiterhin durch den sinkenden Ölpreis gedämpft. Das Land ist wegen seines Leistungsbilanzdefizits, das umfangreiche Anpassungen in der Handelsbilanz erfordert, besonders anfällig. Die geplanten Infrastrukturinvestitionen müssen zum großen Teil verschoben werden.

Mexiko – Übergewichten – Mexiko ist weiterhin eines der wenigen Schwellenländer, die trotz des gesunkenen Ölpreises eine positive Wachstumsdynamik aufweisen. Die engen Beziehungen zu den USA und die geringe Abhängigkeit vom Wachstum in China sind positive Faktoren. Die hohe Anfälligkeit des Markts für Kapitalflüsse in Schwellenländer-Anleihen und die Kongresswahlen im Juli stellen beträchtliche Risiken dar.

Indien – Übergewichten – Reformen und eine diszipliniertere Politik sind weiterhin günstig für Indiens Wachstumsaussichten. Niedrigere Ölpreise und geringere Subventionen sollten eine erneute Verschlechterung des Leistungsbilanzsaldos verhindern. Der Rückgang der Inflationsrate hält an, was der Zentralbank weitere Zinssenkungen ermöglichen sollte.

Indonesien – Übergewichten – die Regierung Jokowi hat die Energiesubventionen abgeschafft, so dass die Haushaltsrisiken deutlich gesunken sind. Die Renditen und die Kapitalflüsse am Aktienmarkt sind weiterhin günstig. Die Hauptrisiken bestehen in der beträchtlichen Anfälligkeit für die Rohstoffpreisentwicklung und der Abhängigkeit indonesischer Banken von ausländischem Kapital.

Malaysia – Untergewichten – der sinkende Ölpreis, der übermäßige Anstieg der Verschuldung der privaten Haushalte in den vergangenen Jahren und die Immobilienpreisblase sprechen für eine deutliche Untergewichtung. Weitere Haushaltseinschnitte dürften die ohnehin ungünstigen Wachstumsaussichten zusätzlich dämpfen.

Philippinen – Übergewichten – der Markt ist vor allem aufgrund der günstigen Gewinnentwicklung und der kräftigen Kapitalzuflüsse attraktiv. Die Tendenz zu einer Outperformance ist trotz einer gewissen Verschlechterung der makroökonomischen Indikatoren beträchtlich.

Südkorea – Untergewichten – das strukturelle Wachstum bleibt wegen der mangelnden Liberalisierung der Wirtschaft und der übermäßigen Verschuldung der privaten Haushalte schwach. Aufgrund der merklichen Abwertung des Yen und der ungünstigen Wachstumsaussichten mussten die Behörden die Wirtschaftspolitik noch weiter lockern. Dies dürfte zu einer weiteren Kursschwäche des Won führen.

Taiwan – Übergewichten – der Markt ist vor allem aufgrund der begrenzten makroökonomischen Ungleichgewichte, des geringen Wechselkursrisikos und der Verflochtenheit mit der US-Nachfrage attraktiv. Im Vergleich zu anderen Ländern weist das Land weder deren Probleme bei der Wettbewerbsfähigkeit noch deren hohe Abhängigkeit von Krediten auf.

Ägypten – Übergewichten – eine bessere Wirtschaftspolitik und geringere unmittelbare politische Risiken stützen die Konjunktur. Das Wachstum nähert sich allmählich wieder dem bis 2011 verzeichneten Niveau an, so dass Ägypten wieder eines der am raschesten wachsenden Schwellenländer ist.

Polen – Untergewichten – aufgrund der Abwertung des Euro gegenüber dem Dollar notiert der Zloty gegenüber den meisten an den Dollar gebundenen Schwellenländerwährungen schwach. Durch die sinkenden Zinsen in Polen geraten die Banken, die einen großen Anteil am polnischen Aktienindex haben, unter Druck. Außerdem dürften die Wahlen im Oktober in den kommenden Quartalen zu stärkeren politischen Turbulenzen führen.

Russland – Untergewichten – die Sanktionen des Westens und der sinkende Ölpreis haben die Wirtschaft in eine tiefe Rezession getrieben. Eine weitere Wechselkursabwertung und höhere Zinsen sind der einzige Weg, um weiterhin einen Leistungsbilanzüberschuss zu verzeichnen und einen noch rascheren Rückgang der Devisenreserven zu verhindern.

Türkei – Übergewichten – wegen des gesunkenen Ölpreises dürfte sich auch das Leistungsbilanzdefizit in diesem Jahr stärker verringern, zumal das Wirtschaftswachstum schwach bleibt. Seit dem Sommer geht die Zentralbank vorsichtiger vor, und auch in der Fiskalpolitik nimmt das Bewusstsein für die Anfälligkeit des Landes zu. Die größten Risiken bestehen in dem kräftigen Anstieg der Verschuldung und der Abhängigkeit der Banken von ausländischem Kapital.

Südafrika – Übergewichten – das BIP- und das Gewinnwachstum haben in den vergangenen Monaten zugelegt. Der niedrigere Ölpreis hat ebenfalls positive Auswirkungen auf das Wachstum und den Leistungsbilanzsaldo. Derweil hat sich die Sorge wegen einer lockereren Haushaltspolitik verringert; die Regierung will das Haushaltsdefizit stärker senken.

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