Das Asset Allocation Rennen - Der Sieger

Bis zu 65,1 Prozent Rendite waren 2007 im Asset Allocation Rennen möglich. Doch einige Anlageklassen sind gehörig unter die Räder gekommen. Welche Assetklassen den Anlegern besonders hohe Gewinne brachten und welche 2007 unter Druck kamen, analysierte für Sie e-fundresearch.com. Funds | 08.01.2008 06:00 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Wer 2007 auf die richtige Anlagekategorie gesetzt hat, konnte bis zu 65,1 Prozent verdienen. Doch für diejenigen, die den Trends hinterhergelaufen sind, waren herbe Verluste zu ertragen. Bis zu 24,7 Prozent büssten die Fondskategorien an Wert ein, Einzelfonds sogar bis zu 40 Prozent.

Die Gründe für diese Verluste sind einerseits in den Turbulenzen rund um die US-Subprime-Krise zu suchen, andererseits leiden einzelne Anlagekategorien unter ganz spezifischen Problemen.

Nur jede zweite Anlagekategorie im Plus

Insgesamt liegen nur 129 von 247 Assetklassen im Plus. Im Schnitt verdienten die Kategorien knapp 2,5 Prozent, im Vergleich zum 3-Jahres Schnitt von 9,9 Prozent eine magere Ausbeute.

Schwellenländer: Renditebringer 2007

Einen dicken Fang konnten jene Anleger machen, die rechtzeitig in Schwellenländer-Aktienfonds investiert haben. Aktien aus den Emerging Markets stellen die besten 20 Anlagekategorien. Zwischen Indien und Malaysia, Brasilien und Russland oder Korea und Osteuropa konnten Anleger hohe Renditen erzielen.

China- und Indien-Fonds waren 2007 Top

Am meisten Rendite erzielten Anleger in der Assetklasse China-Aktienfonds. 65,1 Prozent Performance stehen nach dem Jahr 2007 zu Buche. Auf Sicht der vergangenen drei Jahre haben China-Aktienfonds den Anlegern ganze 48,3 Prozent gebracht – pro Jahr. Wer also vor drei Jahren 1000 Euro in einen China-Aktienfonds investiert hat, hat im Schnitt nun 3260 Euro auf seinem Depot. China-Aktienfonds sind damit die Sieger 2007.

Als wäre das noch nicht genug, haben die aktiv gemanagten Fonds auch gegenüber dem Index signifikant outperformt (siehe Tabelle). Während der Lipper Global Equity China, der alle Investmentfonds mit China-Fokus beinhaltet, um 65,1 Prozent zulegte, stieg der MSCI China nur um etwas mehr als 60 Prozent. Denn Fondsmanager müssen sich nicht mit den normalen Aktien, die in Hong Kong notieren, zufriedengeben. Sie dürfen auch A-Shares und B-Shares kaufen, die am Festland notieren und sich 2007 im Wert mehr als verdoppelt hatten. Für Privatanleger aus dem Ausland sind diese Aktien aufgrund der rechtlichen Barrieren nur indirekt zugänglich.

Auch Greater China Aktien, die auch Werte aus Hong Kong, Macau oder Taiwan beinhalten, sind 2007 mit 34,4 Prozent Performance unter den Gewinnern zu finden. Jedoch wurde das rasante Wachstum der chinesischen Aktienwerte im November jäh unterbrochen, als die Märkte in China um bis zu 18 Prozent nachgaben.

Höhenflug in Indien

Der zweite asiatische Motor der Globalisierung, Indien, liegt bei den Assetklassen direkt hinter China und performte ein wenig konstanter (siehe Grafik). In Indien waren 2007 stolze 55,8 Prozent für Fondsanleger zu holen. Der Sensex 30 Index ist 2007 zu neuen Höchstständen gejagt und schloss im Dezember erstmals über der Marke von 20.000 Punkten. Damit sind indische Aktien zurzeit mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 28 bewertet, was im historischen Vergleich sehr hoch ist. Doch chinesische Festlandaktien werden fast doppelt so teuer gehandelt.

Dank Indiens rasanter Entwicklung hat auch der indische Subkontinent 2007 stark performt. 43,2 Prozent konnten Anleger in dieser Fondskategorie verdienen. Der indische Subkontinent umfasst neben Indien auch Pakistan, Sri Lanka and Bangladesh, wobei Indien den mit Abstand größten Teil an potentiellen Investments einnimmt. Doch auch die anderen – zum Teil krisengeschüttelten Länder – blicken auf ein erfolgreiches Kapitalmarktjahr zurück. So legte etwa der Aktienmarkt in Pakistan um 40 Prozent zu, wobei die Krise rund um die Ermordung von Benazir Bhutto den Markt um zehn Prozent stürzen ließ.

Der Boom in „Chindia“ hat auch zahlreiche der „Tigerstaaten“ in der asiatischen Region mitgezogen. Schließlich beziehen die beiden „Riesen“ Güter und Dienstleistungen aus Indonesien, Thailand oder Malaysia und liefern auch in diese Länder. Die Erfolge dieser Volkswirtschaften sind daher eng miteinander verbunden. Die Fondskategorien in diesen Ländern konnten zwischen 25,6 Prozent (Philippinen) und 34,3 Prozent (Korea) zulegen.

Auch Brasilien-Fonds unter den Gewinnern

Das einzige Schwellenland außerhalb Asiens, das sich unter den Top-Performern befindet, ist Brasilien. Die Fondskategorie legte 2007 um 43,8 Prozent zu. Der Bovespa Index legte das fünfte Jahr in Folge zu und schloss das letzte Jahr um 44 Prozent höher ab. Auch in Brasilien wurde dank der raschen Erholung nach der Subprime-Krise dieses Jahr ein neuer Höchststand von über 60.000 Punkten erreicht. Nach Prognosen von Credit Suisse und Citigroup wird der brasilianische Markt 2008 auf über 80.000 Punkte steigen. Besonders die Energiekonzerne waren 2007 gefragt, als beispielsweise ein enormes Öl- und Gaslager (acht Milliarden Barrel) gefunden wurde. Die Aktien des brasilianischen Ölkonzerns Petrobas legten 2007 beispielsweise 78 Prozent zu.

Bilanz für Anleihen durchwachsen

Doch abseits der rasanten Performanceentwicklung der Aktien in asiatischen, osteuropäischen und lateinamerikanischen Emerging Markets waren allzu hohe Renditen 2007 eher spärlich gesät. Auch mit Anleihen war 2007 nämlich nur eine magere Rendite zu erzielen. Einzig europäische, inflationsgeschützte Anleihen und Anleihen von Staaten wie Kanada, deren Währungen dank der steigenden Rohstoffpreise anzogen, konnten den Anlegern Rendite bringen (siehe Tabelle).

Verluste in Japan und mit Immobilien

Besonders verlustreich war das Fondsjahr hingegen für Japan und fast jede Anlagekategorie, die etwas mit Immobilien zu tun hat (siehe Grafik). Japanische Nebenwerte erlebten ihr zweites Verlustjahr in Folge. Nach einem Kursrutsch von 29 Prozent im Jahr 2006, fällt auch der Verlust 2007 mit -23 Prozent massiv aus. Der Nikkei Jasdaq Index, der japanische Nebenwerte abbildet, hat seit Beginn 2006 knapp vierzig Prozent seines Wertes eingebüsst. Andere Indizes, wie beispielsweise der Mothers Index, der speziell Growth-Aktien widerspiegelt, sogar bis zu 70 Prozent.

Die anderen Anlagekategorien, in denen sich die Investoren ein blaues Auge holten, waren insbesondere Immobilienaktien- und Immobilienfonds. So haben Fonds, die global in Immobilien investiert haben, um 11,2 Prozent nachgegeben. Globale Immobilienaktienfonds haben gar 17,1 Prozent verloren. In regionenspezifischen Fonds und Immobilienaktienfonds waren noch höhere Verluste möglich.

Der Verlierer von 2007 noch 2006 unter den besten Assetklassen

Am meisten Geld verloren Anleger ausgerechnet mit Europa Immobilienaktien. Noch vor einem Jahr gehörten sie zu den Top-Performern, doch 2007 gaben sie um 24,7 Prozent nach. Europäische Immobilienfonds verloren hingegen nur 0,4 Prozent.

Auch in den USA und Großbritannien waren Immobilienwerte 2007 unter Druck. Die Subprime-Krise und fallende Häuserpreise haben auf beiden Seiten des Atlantiks zu massiven Kursverlusten geführt. In den USA gaben Immobilienfonds um 23,3 Prozent, Immobilienaktienfonds um 21,4 Prozent nach. In Großbritannien verloren Immobilienfonds 17,4 Prozent.

Fazit

2007 war für Fondsanleger kein gutes Jahr. Wer nicht einen Teil seines Geldes in risikoreiche Schwellenländeraktienfonds gesteckt hat, musste durch die Finger schauen. Besonders jene Anleger, die zu spät auf Trends aufgesprungen sind, haben viel Geld verloren. Wer nach dem Boomjahr 2006 in europäische Immobilienaktienfonds investiert hat, verlor knapp ein Viertel seines Kapitals. Von einer hohen Rendite in der Vergangenheit sind Schlüsse auf die Zukunft also kaum möglich. Anleger, die erst im Herbst in China-Fonds investierten, mussten diese Erfahrung ebenfalls schmerzvoll machen.

Alle Daten per 31.12.2007 in Euro
Quelle:

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