US Large Caps wieder attraktiver

Nach fünf Jahren Outperformance von US Small/MidCaps könnte 2008 wieder ein gutes Jahr für US Large Caps werden. Für Walter Edelmann, Head of Global Investment Strategy, UBS Wealth Management Research, sprechen auch die höheren Wachstumsraten wieder für US Large Caps. Funds | 10.12.2007 14:11 Uhr
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2007 kann als ein Jahr des Umbruchs gesehen werden. Die Rolle der USA als dominanter Motor und Antrieb der Weltwirtschaft hat sich zuletzt grundlegend geändert. Die Wachstumsaussichten und die Prognosen für den US Konsum sind nicht positiv - nicht zuletzt aufgrund der zusätzlichen Belastungen aus der Krise des US Immobilienmarktes. Die konkreten Auswirkungen der Immobilienkrise auf die Gesamtwirtschaft können nach Einschätzungen der UBS Wealth Management Research Analysten derzeit noch nicht berechnet werden. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Bestimmung der Ausfallsraten sowie die Neubewertung der Kreditbestände bzw. auch evt. Änderungen bei der Neuvergabe von Krediten.

Andererseits spricht die weiterhin positive Gewinnentwicklung der großen Unternehmen sowie der hohe Auslastungsgrad gegen ein plötzliches Absinken der Investitionsausgaben und ein Abrutschen in die Rezession. In der Vergangenheit wurden Rezessionen oftmals von der Unternehmensseite ausgelöst. Der schwache Dollar führte zuletzt zu einem Anstieg der US Exporte gegenüber den Importen. Mittelfristig könnte so das hohe Außenhandelsdefizit reduziert werden.

US Aktien: weiterhin hohe Gewinnrendite 

Die Unsicherheit auf den Aktienmärkten wird in den nächsten Monaten weiterhin hoch bleiben. Zum Teil wurde eine zyklische Abschwächung bereits in den Kursen abgebildet. Das KGV des Weltaktienmarktes liegt mit 15 auf einem niedrigen Niveau. Die Gewinnsteigerungen der US Unternehmen in den letzten Jahren waren sehr hoch. Die Gewinnrendite (Gewinn/Kurs) liegt demnach noch auf einem Niveau wie zu Beginn der Aktienrally im Jahr 2003.

Auch wenn man einen Abschlag von 20 Prozent gegenüber den Konsensus-Prognosen der Aktienanalysten einberechnet, ergibt sich immer noch eine Gewinnrendite für den US Aktienmarkt in der Höhe von rund 5,5 Prozent und somit eine günstige Bewertung.

Weltkonjunktur: USA Beitrag zum Wachstum sinkt

Die rasante volkswirtschaftliche Entwicklung wichtiger Schwellenländer - v. a. China, Indien, Brasilien, Russland - führten zu einer markanten Verschiebung der Wachstumsbeiträge der einzelnen Regionen. USA war lange Zeit als dominante Volkswirtschaft für mehr als 20 Prozent des globalen Wirtschaftswachstums verantwortlich. Aktuell liegt dieser Wert bei nur mehr 14,4 Prozent. Westeuropa repräsentiert einen Anteil von 22,2 Prozent. China alleine produziert bereits 16,5 Prozent des globalen Wirtschaftswachstums - und gemeinsam mit der Region Asien ohne Japan sogar 28,5 Prozent. Auch wenn der Anteil der USA im Sinken begriffen ist, repräsentieren US Aktien immer noch sehr große Teile globaler Aktienportfolios und die richtige Positionierung hinsichtlich der Aufteilung in Large Caps und Mid/Small Caps ist dadurch von besonderer Bedeutung. 

Große Unternehmen mit besseren Chancen

In einem schwierigen Marktumfeld und in Phasen konjunktureller Abschwächung können sich große, global orientierte Unternehmen besser entwickeln als mittelgroße und kleine Unternehmen. Walter Edelmann: "Große Unternehmen sind in der Regel auch besser in der Lage, neue Wege zur Erhaltung der Ertragskraft zu mobilisieren, wenn die Gewinne aus zyklischen Gründen unter Druck kommen. Global ausgerichtete Unternehmen sollten hier die besten Chancen bieten könnnen. Regional ziehen wir den US-Markt sowie in Europa die Eurozone und den schweizerischen Aktienmarkt vor. In den Schwellenländern präferieren wir Länder wie Brasilien und Südkorea, deren Bewertungen noch Kurspotenzial anzeigen." 

US Large Caps unterbewertet

In den Jahren 1999 bis 2002 waren Large Caps deutlich höher bewertet als Mid/Small Caps. Seit dem Beginn der Aktienrally im Jahr 2003 lagen die Bewertungen der Mid/Small Caps immer über jenen der Large Caps. Aktuell beträgt der Bewertungsabschlag der Large Caps (gemessen an der P/E-Ratio) rund 16 Prozent.

Ein weiteres Argument für die Umschichtung in Richtung US Large Caps ist die Gewinnentwicklung in den letzten fünf Quartalen. Hier lagen die Gewinnwachstumsraten bei Large Caps deutlich höher als bei Mid/Small Caps. Walter Edelmann: "Bei Finanzwerten sind wir derzeit neutral gewichtet. Bei Rohstoffen sind wir vorsichtig, weil die Preisanstiege zum Teil schon sehr hoch waren."

Das UBS Wealth Management Research Musterportfolio für Anleger mit einem mittleren Risikoprofil (ausgewogen) sieht derzeit folgende Gewichtungen vor (Basiswährung EUR): Aktien 52 Prozent (davon Eurozone 21,5 Prozent, USA 16,8 Prozent), Anleihen 26 Prozent (davon EUR 21,5 Prozent und USD 4,5 Prozent), Immobilien 2 Prozent, Geldmarkt 5 Prozent und Alternative Anlagen 15 Prozent.  

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