Sichere Outperformance?

Alle wollen Sicherheit. Während Anleger kapitalgarantierte Produkte bevorzugen, boomt der Markt für IT-Sicherheit und Regierungen investieren verstärkt in den Terrorschutz. Um von diesem Megatrend zu profitieren, gibt es drei spezielle Fonds auf. Wie sich diese bisher so schlagen... Funds | 28.11.2007 06:00 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Sicherheit wird immer wichtiger. Nicht nur, aber auch, für Fonds. „Das größte Verteidigungsbudget der Welt, das der USA, wird im Zeitraum 2006-2013 mit jährlich 7,3 Prozent wachsen. China, welches bereits volumenmäßig auf Platz zwei folgt, plant bis 2012 sein Budget jährlich um 18 Prozent aufzustocken“, schildert Roland Duss, Fondsmanager bei der Schweizer Privatbank Gonet & Cie. und u.a. für den Callander Fund Global Security verantwortlich.

Zahl der Computerangriffe explodiert

Aber nicht nur Regierungen geben immer mehr Geld für Sicherheitslösungen und Verteidigung aus, sondern auch Unternehmen und Private. „Derzeit werden für IT-Sicherheit weltweit 13 Milliarden US-Dollar ausgegeben, bis zum Jahr 2010 wird das auf 31 Milliarden oder um über 100 Prozent anwachsen. Denn allein im letzten Jahr stieg die Zahl der Computerangriffe auf US-Banken um 81 Prozent, auf US-Versorgungsunternehmen sogar um 90 Prozent“, berichtet Duss weiter.

Drei Fonds mit 294 Millionen Euro Volumen

Die Fondsbranche hat auf diesen Megatrend bereits reagiert und momentan sind im deutschsprachigen Raum drei spezielle Sicherheitsfonds zum öffentlichen Vertrieb zugelassen, die global in Aktien aus sicherheitsrelevanten Branchen investieren (siehe auch „Renditen mit Sicherheit“ vom 25.10.2006). Die Fonds Pictet F (Lux) – Security, Credit Suisse Equity (Lux) Global Security und Callander Fund Global Security repräsentierten per Ende Oktober ein Volumen von 294 Millionen Euro. Davon ist aber allein Pictet 206 Millionen Euro groß, auf Credit Suisse entfallen 73 Millionen, der erst  im Mai aufgelegte und damit jüngste Fonds von Callander ist erst 15 Millionen groß.

Die einzelnen Fonds unterscheiden sich aber deutlich voneinander:

  • Der Pictet Funds (Lux) - Security investiert weltweit in Unternehmen, die in sicherheitsbezogenen Branchen tätig sind: IT-Security und Industrie-Werte machen dabei den größten Teil aus, wobei IT derzeit übergewichtet ist. Zudem setzten die beiden Fondsmanager Louis Veilleux und Yves Kramer einen Nachhaltigkeitsfilter ein: „Wenn ein Unternehmen mehr als fünf Prozent seines Umsatz aus Waffengeschäften, Militär, Atomwaffen, Kinderarbeit oder sonstigen menschrechtsverletzenden Tätigkeiten erzielt, kommt es für uns nicht in Frage“. Da viele Rüstungsaktien Large Caps sind und schon von vielen Analysten gecovert werden, erwarten sich die beiden daraus aber keinen Performancenachteil.
  • Der Credit Suisse Equity Fund (Lux) Global Security fasst das Thema Sicherheit breiter als der Pictet Fonds. Fondsmanager Patrick Kolb hat für seinen Fonds fünf Sub-Themen definiert. So zählen für ihn Umweltsicherheit ebenso dazu wie Gesundheitsschutz, weshalb auch Pharma&Biotech zu den möglichen Sektorinvestments zählen. Dei restlichen Themen sind: Verbrechensvorbeugung, Transportsicherheit und IT-Sicherheit. Waffenhersteller sind allerdings auch für Kastner tabu.
  • Diese widerrum sind beim Callander Fund Global Security explizit mit eingeschlossen. „Wir investieren zu je rund einem Drittel in den Sub-Sektoren IT-Security, Überwachungssysteme und Rüstung“, so Fondsmanager Duss. Derzeit ist er allerdings im Rüstungsbereich über- bzw. bei IT-Werten untergewichtet: „Das Volatilitäts-Management ist für uns sehr wichtig und da IT-Aktien tendenziell viel riskanter sind, haben wir diesen Bereich seit Auflage des Fonds untergewichtet“. Zudem seien Rüstungsaktien so gut wie unabhängig von der momentanen schwächelnden US-Konjunktur und dem US-Konsumenten. Im Gegensatz zu Pictet und Credit Suisse hält er mit Abstand den höchsten Anteil von Large Caps, welche rund 80 Prozent seines Fonds ausmachen.

Abschneiden der Fonds unter der Lupe 

Alle drei Sicherheits-Fonds konnten seit Start des jüngsten Portfolios (der Callander-Fonds wurde am 24.5.2007 aufgelegt) den MSCI World Index schlagen (Outperformance vs. Index in Klammer):

  1. Callander Fund Global Security (7 Prozent)
  2. Credit Suisse Equity Fund (Lux) Global Security (6,3 Prozent)
  3. Pictet Funds (Lux) – Security (0,6 Prozent)

Da Weltaktien in den letzten Monaten stark verloren haben, allein im November liegt der MSCI World Index mit 10,4 Prozent im Minus seit 24.5.2007 sogar mit 11,6 Prozent, ist allerdings auch die absolute Performance der Sicherheits-Fonds negativ (siehe Chart). Gemessen an der Volatilität der Erträge weist der Callander-Fonds zudem das geringste Risikoprofil auf, dann folgt Credit Suisse vor Pictet.

Fazit

Obwohl die bis dato drei Sicherheits-Fonds auf den ersten Blick ähnlich aussehen, gibt es bei genauerer Analyse doch große Unterschiede: Der SRI-Filter (Sociallly Responsible Investment) bei Pictet ist strenger und schließt mehr Unternehmen aus als beim Credit Suisse Fonds. Credit Suisse schließt nämlich nur Waffenhersteller explizit aus und subsumiert zudem das Thema Gesundheitsschutz, was etwa Pharma&Biotech-Investments mit einschließt. Der Fonds von Callander konzentriert sich dagegen ausschließlich auf die Bereiche IT-Security, Überwachungssysteme und Rüstung. Da man hier keine nachhaltigen Kriterien anwendet, können Rüstungshersteller sogar signifikant gewichtet sein (derzeit sind es 32 Prozent des Portfolios). Alle Fonds haben aber gemein, dass sie eher in wachstumsstarke Growth-Titel investieren. Anleger sollten deswegen mit einer im Vergleich zu Weltaktien überdurchschnittlichen Volatilität und einem langen Investmenthorizont kalkulieren.

Alle Daten per 21.11.2007 in Euro
Quelle: 

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