Viel besser hätte es für Pictet-Fondsmanager Gianluca Oderda und sein fünfköpfiges Multi-Asset-Team in Genf gar nicht laufen können: Seit Auflage am 27. März 2006 legte der Pictet Funds (Lux) - Absolute Return Global Diversified um 9,4 Prozent p.a. zu und schlug damit seine Benchmark (Geldmarkt, gemessen am EONIA Index, plus vier Prozent p.a.) um annualisiert 170 Basispunkte. Damit liegt der Pictet Fonds immerhin auf Platz 20 von 302 in Österreich, Deutschland oder der Schweiz zugelassenen Total bzw. Absolute Return Fonds. Anlageziel des Fonds ist
Sharpe Ratio: Platz 1 von 302 Fonds seit Auflage
Berücksichtigt man allerdings auch das dabei eingegangene Risiko - schließlich richtet sich der Fonds laut eigenen Angaben an Anleger die geringe Volatilität und begrenztes Abwärtsrisiko suchen - sieht das Bild noch viel besser aus: Denn bei einer annualisierten Standardabweichung seit Auflage von 3,6 Prozent ergibt sich für den Fonds eine risikoadjustierte Rendite (Sharpe Ratio) von 1,43 bzw. Platz eins aller Total bzw. Absolute Return Fonds noch vor dem ESPA Cash Emerging Markets bzw. ESPA Alternative Multistrategie auf den Rängen zwei und drei.
Oderda meidet ABS und Carry Trades
Und auch von den Markt-Turbulenzen im letzten Sommer – zwischen Ende Juli und Mitte August verloren Absolute Return Fonds im Schnitt 1,8 Prozent, im schlimmsten Fall bis zu 13 Prozent – zeigte sich der Pictet Fonds relativ unbeeindruckt. „Im Unterschied zu den meisten unserer Konkurrenten waren wir nicht im Markt für strukturierte Kredite investiert. Auch aus Fremdwährungsspekulationen, Stichwort Carry Trades, halten wir uns heraus“, beschreibt Fondsmanager Oderda seine Vorgehensweise. Diese Sortenreinheit sei auch der Grund für die gute YTD-Performance: Seit Jahresbeginn erzielte der Fonds ein Plus von 9,4 Prozent, der Durchschnitt aller 362 Total bzw. Absolute Return Fonds kam nur auf magere 2,1 Prozent.
Wie der Fonds funktioniert
Das Geheimnis seines Erfolges ortet der Italiener in seiner Doppelstrategie: „Auf der einen Seite versuchen wir mit aktuell 33 verschiedenen Indexfutures, die verschiedensten Aktien- bzw. Anleihenmärkte passiv abzudecken“, schildert Oderda. Darunter befinden sich sowohl entwickelte Aktienbörsen und große Schwellenländer-Märkte wie China, Indien, Brasilien oder Polen, aber auch Anleihen in US-Dollar, Euro, Schweizer Franken, Yen und Britische Pfund. „Das Beta relativ zum MSCI AC World Index darf dabei zwischen -0,1 und 0,5 liegen, eine neutrale Ausrichtung beträgt 0,3“, so der ehemalige Head of Risk Control bei Pictet Asset Management.
Alpha als Fels in der Brandung
„Auf der anderen Seite verbinden wir dieses Marktbeta mit dem gesammelten Alpha der besten Pictet-Fondsmanager“, erklärt Oderda. Welche Fonds das sind, will er naturgemäß nicht verraten, aber seit Auflage erzielten diese kumuliert ein Alpha von 5,1 Prozent, was gegenüber einem Beta von 8,9 einen signifikanten Performancebeitrag darstellt. „Besonders in schwierigen Marktphasen, wie etwa seit dem Sommer, kam fast die gesamte Performance des Fonds aus dem Alpha-Teil. Ein optimaler Hedge gegenüber Turbulenzen“, so der Pictet-Manager, dessen Fonds sich laut Angaben von Pictet für einen Anlagehorizont von vier Jahren lohnt.
Fonds für Innovationspreis nominiert
Lange unentdeckt blieb das gute Abschneiden von Pictet in diesem Bereich aber nicht: So stieg das Volumen seit Jahresbeginn von 200 Millionen auf mittlerweile 1,8 Milliarden Euro an. „Aufgrund der Konstruktion des Fonds ist ein Volumen bis zu vier Milliarden Euro aber kein Problem für uns“, verrät Oderda. Auch der mögliche Gewinn eines Feri Fund Awards am 27. November – im Rahmen dieser Preisverleihung ist der Fonds für den Sonderpreis „Fund Innovations“ nominiert – würde den Erfolg des Fonds also nicht gefährden.
Für risikoaversere Anleger hat man zudem am 31. Oktober den Pictet Funds (Lux) – Absolute Return Global Conservative neu aufgelegt, welcher den EONIA auf Jahressicht um zwei Prozentpunkte schlagen soll.
Alle Daten per 1.11.2007 in Euro
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